Erdbeben in Norditalien
http://www.gazzettino.it/articolo.php?id=199268&sez=NORDEST
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Mantova, S. Barbara, beschädigte Laterne auf der Kuppel kurz vor dem Absturz |
Venedig Reiseblog
Mantova, S. Barbara, beschädigte Laterne auf der Kuppel kurz vor dem Absturz |
Glyzinenpergola im Hotel Casa Boccassini |
Am Rio di S. Caterina in Cannaregio |
Labels: Garten
Detail der Deckenbemalung im Apollo-Raum |
Marmorportal |
Kassettendecke |
Labels: Ausstellung, Canaletto, Castello, Palazzo Grimani
Im Padiglione delle Navi |
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Venezianischer Segler vor S. Giacomo in Paludo |
Labels: ACTV, Arsenale, Event, Kinder, La Certosa, ÖPNV, Sport, Tipps und Termine
Labels: Cannaregio, Einkaufen
Die Reisen Marco Polos waren anstrengend und langwierig, wir können es nachlesen. Die Venezianer ehren ihn mit der Benennung ihres Flughafens, was passender ist und mir besser gefällt als der Name von Politikern, nach denen garantiert in 700 Jahren kein Hahn mehr krähen wird.
Man kann die Benennung des Flughafens Marco Polo aber auch begreifen als entschiedenen Wink mit dem Zaunpfahl: hier ist es anstrengend und es dauert sehr lange...
Ich habe den venezianischen Flughafen schon öfter überfüllt erlebt, sogar, dass ein größerer Truppentransport von italienischen Soldaten in den Irak über die normale Abflughalle abgewickelt wurde und nicht etwa über einen separaten Teil des Flughafens, hintenrum sozusagen.
Samstagmorgen (gestern) war aber der Gipfel, jetzt wird gemeckert und vor allem gewarnt, nicht zu spät zum Abflug aus Venedig aufzukreuzen.
Wer die Abflughalle betritt, steht zunächst vor einer dichten Schlange die von rechts nach links QUER durch den Flughafen führt. Man muss bitten, durchgelassen zu werden und weiss noch nicht, dass es sich um die Schlange handelt, die nach dem Einchecken zur Sicherheitsabfertig führt. Sie geht von Schalter 60 (ganz rechts, an der Cafeteria L'Orto) vorbei am Einlass zu den Gates, führt bis zur Höhe von Schalter 25 um die Imbisstheke herum, geht wieder zurück und wieder vorbei am Einlass zu den Gates. Bei Schalter 31 erreicht sie dann die Serpentine vor den Gates. Bis hierhin dauerte die Schlange 25 Minuten und jetzt werden Menschen hektisch bis panisch, deren Flug als "now boarding" oder "last call" auf der großen Tafel angezeigt wird.
Zum Glück steht ein Mensch in Uniform an der Seite der Serpentine, der, auf das Problem angesprochen, das Absperrband lupft und direkt an die Spitze zur Sicherheitsabfertigung durchwinkt. Die arbeitet auf Hochtouren, alle Bänder sind besetzt, zusätzlich leiten junge Frauen mit Tshirtaufschrift "Airport Staff" den Kopf der Schlange individuell weiter, damit hier keine unnötigen Staus entstehen.
Man bemüht sich also durchaus. Trotzdem dauerte ab Anstellen an der Schlange meine persönliche Abfertigungszeit ganze 65 Minuten. Wie machen das Eltern mit (mehreren, besonders kleinen) Kindern?
Wie machen das Reisende, die nicht gut zu Fuss sind? Oder alte Menschen - 65 Minuten vor sich hin stehen?
Die Reisenden liessen das über sich ergehen, niemand wurde ausfällig, niemand lachte, alle tapperten und schwitzten stumpf vor sich hin.
Wie sieht das an einem Augustnachmittag aus? Die Leute fallen um wie die Fliegen?
Das nächste Mal probiere ich den Flughafen Treviso aus. Vielleicht ist das ja eine Alternative.
Labels: Bericht
Kollektivgarten der Initiative Spazzi Verdi auf der Giudecca
Wer offene Augen für die Gärten Venedigs hat stellt fest, dass es neben den gern behaupteten "geheimen" Gärten, die bei Licht besehen wie anderswo auch vor allem die strikt privaten sind, eine ganze Reihe öffentlicher Gärten gibt. (Siehe Eintrag vom 25.10.2008)
Und wenn nicht ganz öffentlich, dann doch teilweise zugänglich, anläßlich der Biennale oder während sommerlicher Öffnungen für das Publikum (siehe Label Garten).
Nachbarlicher Blick Richtung Cipriani
Im Herbst 2009 besuchte ich eine kleine Biennale-Ausstellung in einem geriatrischen Zentrum/Altenheim auf der Giudecca. Direkt hinter dem elektronisch öffnenden Eingangstor stand ich zu meiner Überraschung in einem wunderbaren riesigen Garten. Eigentlich einer ländlich-bäuerlichen Enklave mit Gemüse-
feldern (Artischocken vor allem), Pfirsich- und Apfelbäumen, einem gepflegten Weingarten, zwischen der Kirche der Zitelle und dem Hotel Cipriani.
Rückseite der Zitelle-Kirche, in den ehemaligen Konvent-
gebäuden die Dependance des Hotels Bauer
Jetzt habe ich durch einen schönen neuen Venedig-Blog erfahren, dass es sich um einen Kolletivgarten handelt.
Die Initative Spiazzi Verdi stellt seit Anfang 2008 auf dem Gelände kostenlos Parzellen zur Verfügung, die von Venezia-
nerInnen ohne eigene Gärten in Handarbeit, nach eigenen Wünschen und auf eigene Kosten bearbeitet werden können.
Wenn man die Blogs des amerikanischen Venezianers und der Spiazzi Verdi-Leute liest, macht die Gartenarbeit nicht nur Spaß, sondern trägt neben den buchstäblichen auch soziale und politische Früchte (siehe diverse Links auf dem Spiazzi Verdi-Blog, auch bei geringen italienisch Kenntnissen von Interesse!) und ausserdem zur Integration sehr unterschied-
licher Personen und Gruppen bei. (Giudecca 54)
(Aus der Sozialarbeit in Deutschland kenne ich die sog. 'Internationalen Gärten', in denen eingewanderten Bürgern Gartenparzellen kostenlos überlassen werden, zum Anbau eigener Feldfrüchte und als möglicher Beitrag gegen menschliche Entwurzelung.)
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Kollektivgarten Spiazzi Verdi Giudecca
Eine integrative Funktion neben der Freude an der Gartenarbeit haben auch die Orti per anziani, die Gärten für die Alten, in denen in Venedig, aber auch in anderen Städten im Veneto BürgerInnen über 60 auf Antrag Parzellen erhalten können. In Venedig ist dies z. B. die große Gartenanlage am Palazzo Minotto bei der Kirche S. Anzolo Rafael in Dorsoduro. (Dorsoduro 2364, Ponte del Cristo)
Soziale Gärten sind kein Ziel für touristische Besichtigungen, man kann sich dort weder in einen Liegestuhl legen noch selbst mit anpacken. Aber sie sind Teil der jüngeren venezianischen Gartenkultur, die reicher ist als zu erwarten wenn man durch die Steine Venedigs wandert.
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Orti per anziani auf dem Grundstück des Palazzo Minotto (Vergrößerung anklicken bitte)
In dieser dichtbesiedelten Stadt ohne Vororte und ohne "Schrebergartenkultur" aber vielen jahrhundertealten Mietwohnungen ohne eigene Gärten sind Kolletivgärten eine wunderbare Lösung und ein Glück für die Menschen, die persönlich davon profitieren. Ökolologische Aspekte (wie Permakultur) und pädagogische Mitnahmeeffekte für Kindergärten und Schulklassen muss man eigentlich gar nicht zusätzlich loben. Bravo Venedig.
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Labels: Garten
Letzter Blogeintrag am 8.8.2021. Es folgen keine weiteren Ergänzungen mehr. Wolkenbruch über Mazzorbo, Torcello, Burano Fortsetzung des Ei...