28. Januar 2007

Venedig, am 3. Sonntag im Advent 2006...


... ziehen bei trübem und kühlem Wetter Kindergruppen und Schulklassen durch die ganz ungewöhnlich verschlafene Stadt, mit Musikinstrumenten, bunten Fahnen und Transparenten, die ihre Schule oder ihre Parrocchia (Pfarrgemeinde) ausweisen.

Das Rätsel löst sich, als ich um 17 Uhr, schon im Dunkeln, mit dem Vaporetto von San Giorgio Maggiore kommend, auf dem Markusplatz eintreffe. Alle Portale des Domes von San Marco öffnen sich gleichzeitig und geben einen unhaltbaren Strom von Kindern frei, denen offensichtlich ein animierender Adventsgottesdienst geboten wurde, aufgekratzt und bewegt in jeder Hinsicht wie sie sind. Alles lacht, schreit, saust durcheinander, Betreuungspersonen versuchen erfolglos, Gruppenordnungen wieder herzustellen.

Als die Mohren auf dem Uhrenturm die volle Stunde zu schlagen beginnen, werden die Kinder noch fröhlicher und lauter. Und dann fallen alle Glocken des Campanile ein, tief, harmonisch, vibrierend.

Und umwimmelt von Hunderten von flippenden Kindern, in der Festbeleuchtung von Basilika und Prokuratien, im bebenden Klang der Campanileglocken denke ich: San Marco ist ein Raumschiff und gerade heben wir ab...


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1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

gute Beschreibung,bin sehr oft in Venedig und träume beim Lesen Ihrer Erzählung von dieser für mich wunderschönen Stadt...
liebe Grüße aus Wien...Jenny