30. November 2015

Weihnachten 2015 in Venedig

Eisbahn Campo S. Polo
Der Suchbegriff "Weihnachtsmarkt Venedig" landet in diesen Tagen wieder alarmierend häufig bei mir, deshalb ist die Information fällig: in Venedig gibt es schon seit einigen Jahren nicht mehr das, was man in deutschsprachigen Ländern (und vielleicht auch Nachbarländern, das weiss ich nicht so genau) unter einem Weihnachtsmarkt versteht. Also viele kleine Buden mit Glitter, Kunsthandwerk, Glühwein, Süsskram, Gebratenem und Frittiertem. Wer das mit einer vorweihnachtlichen Reise verbindet, sollte nicht nach Venedig kommen.

Das offizielle venezianische Weihnachtsprogramm mit Eisbahnen, Konzerten, Aufführungen aller Art etc. vom 4.12.-6.1.2016 ist aber auch nicht ohne. Es gibt auch eine Website für das Programm zum Jahreswechsel, derzeit noch leer. Nach all den Marketingkinkerlitzchen des letzten Jahrzehnts (Küssparties auf dem Markusplatz, Jahreswechsel in weiß ebenda, und zuletzt Feuerwerk auf der Riva) und den derzeitigen Sicherheitsfragen bei Massenveranstaltungen muss man abwarten, wie sich der Jahreswechsel 15/16 in Venedig gestalten wird. 

Die italienische Tradition der Weihnachtskrippe (presepio, presepe) wird auch in Venedig gepflegt, wer will, kann von Kirche zu Kirche pilgern. Das ist nicht die hohe Kunst, die in vielen Kirchen sowieso hängt, sondern volkstümliches Kunsthandwerk. Siehe unten: S. Trovaso 2014.



Auf Murano gibt es vom 5.-23.12. ein Weihnachtsprogramm, einen Beleuchtungswettbewerb, und vermutlich auch geschenkorientierte Sonderpreise, letztere auch noch in der ersten Januarwoche, auch Dreikönig, der 6.1., ist ein Geschenkeanlass in Italien. (PDF zum Ausdrucken des Programms unten auf der Seite). 

Ergänzung 7.12. 
Weihnachtsprogramm Mazzorbo, Burano, Torcello
Weihnachtsprogramm Jesolo: Sand Nativity mit Sandskulpturen von 12 KünstlerInnen. Mediterran?

Ergänzung 9.12.
20.12. 10:30-20 Uhr Mercantino dei Granai. Kunsthandwerkermarkt, beliebt bei VenezianerInnen, die besondere lokale/regionale Produkte suchen. Kein Flohmarkt! Findet mehrfach jährlich in den Getreidespeichern (ital. granaio) auf der Giudecca neben dem Hotel Cipriani statt, diesmal beim Fischmarkt am Rialto. Im Oktober habe dort z. T. sehr schönen Schmuck aus verschiedensten Materialien gesehen, handgearbeitete Schuhe und Bekleidung teilweise ungewöhnlichen bis schrägen Stils, eine große Auswahl italienischer (natürlich, aber das sagt alles!) Brillenfassungen,  Kunst- und Vintagekram, dekoratives Kunsthandwerk und regionale Edelfressprodukte (Schinken, Käse, Honige, Liköre, Gebäck...) auch zum Probieren, sparsam aber.

Ergänzung 11.12.
Weihnachtsprogramm Lido
12./13.12., 10-20 Uhr traditioneller Weihnachtsmarkt auf dem Piazzale S. M. Elisabetta (Hauptanleger der Vaporetti und zentrale Bushaltestelle)
13.12. 16 Uhr Öffnung des Tempio Votivo (normalerweise immer verschlossen), ab 17 Uhr Weihnachtskonzert, Eintritt frei.

Ergänzung 16.12.
Nochmal: Inselprogramm der Laguna Nord Weihnachten bis Dreikönig

Weihnachtsprogramm des Teatro La Fenice (nach zurück gegebenen Reservierungen vormittags am Tag der Aufführung fragen - werden sogar günstiger verkauft)

Geschenke aus Venedig betreffend, weise ich wieder auf die Produkte von Rio Terà dei Pensieri hin, vor allem auf die Taschen und Rucksäcke aus recyceltem Material, jedes einzelne Teil ein Unikat, preiswert, originell, venezianisch, mit einem schönen großen Knastlabel von Malefatte außen und innen. Man bekommt sie am Kiosk am Campo S. Stefano (neben dem Zeitungskiosk, Öffnungszeiten bitte beachten, siehe Foto unten). Außerdem im Designgeschäft neben S. Antonin (zwischen Campo della Bragora und Scuola degli schiavoni in Castello) und bei den Frari über die Brücke, dann geradeaus im Sportartikelgeschäft. 

Ansonsten: meine Geschenketipps für VenedigliebhaberInnen von 2014 gelten auch in diesem Jahr.

Ergänzung 1.12.: 
Herzlichen Dank an KorrespondentInnen, die per Mail weitere Geschenkevorschläge schickten!
Member Card für die Peggy Guggenheim Collection
Member Card für die Sammlung Pinault im Palazzo Grassi und der Dogana
Man kann natürlich auch einen CHORUS-Pass für den einmaligen Eintritt in mittlerweile 18 Kirchen als Geschenk online kaufen. (Siehe auch Eintrag vom 6.4.12.)
Der aktuelle Link zur Bestellung einer MUVE-Friend-Card (falls sich etwas geändert haben sollte).

Ergänzung 17.12.: 
Im Mai durfte ich bei einer privaten Tour ein Grüppchen von Opernappassionati am Tag nach ihrem Besuch einer Fenice-Aufführung in Cannaregio und Castello begleiten. Für mich eine inspirierende Begegnung mit interessanten Menschen, für eine Teilnehmerin ebenfalls eine Inspiration: in ihren soeben veröffentlichten Roman "Das Geheimnis des Gondoliere" (E-Book) sind einige der besuchten Sehenswürdigkeiten unserer Tour als Locations eingegangen. Toll... noch nicht gelesen, aber hiermit sehr gerne weiterempfohlen!  

Öffnungszeiten des Rio Terà dei Pensieri - Kiosks am Campo S. Stefano
Donnerstag etwas rätselhaft :-)


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27. November 2015

Allerletztes Wort zur Biennale 2015

Eingang Zentralpavillon Giardini (Oscar Murillo)
Muss sein, denn: mein Preis "War wohl nix" für meinen größten Ärger der Biennale (bisher: 2009, 20112013) wird in diesem Jahr nicht vergeben. Was mich sonst vielleicht geärgert hätte, winke ich angesichts dieser starken Biennale als banal durch und ziehe das Resümee, dass "All the World's Futures", also die Arbeit Okwui Enwezors, die für mich beeindruckendste Biennale war von allen, die ich gesehen habe. Nicht in allen Details natürlich, aber das Konzept, viele KünstlerInnen einzuladen, über den Status quo der Welt nachdenken, führte a) zu Ergebnissen, deren Sicht ich häufig teile und b) zur Nutzung kreativer Talente, die weit über Ästhetik, Provokation, Marktgängigkeit etc. hinausführt. 


Jenseits der Kunst. Dienstfahrrad im Arsenale
Dass diese Biennale zu politisch sei, zu düster und pessimistisch, war eine häufig geäußerte Kritik, für mich war das ihre Stärke. Was können die Themen dieser Zeit sein, wenn nicht Gier in allen ihren Erscheinungsformen - Krieg, Gewaltherrschaft, Kolonialismus, Ausbeutung und Missbrauch der Menschen und des Planeten? Natürlich ist Kunst da, uns glücklich zu machen, uns vorübergehend aus der Banalität des Alltags zu retten, uns Visionen zu schenken und zu sensibilisieren- aber auch, Klage zu führen über Leid, Bedrohung und Zerstörung, auch durch radikale Darstellung und extreme Ausdrucksformen. 


Entschleunigungsmaschine (4 Runden/Stunde) Giardini (Carsten Höller)
Zur 'politischen' Biennale Okwui Enwezors, des ersten afrikanischen Biennaledirektors, gehörten mehr schwarze KünstlerInnen als jemals zuvor, 35 um genau zu sein. Das ändert den Blick der Kunst auf die Welt, und es hat meine Wahrnehmung in einem Bereich geschärft, über den ich als Europäerin bisher nicht genug nachgedacht hatte (z. B. im Genderbereich, als Frau, schon!). Themavertiefung mit vielen Namen und Links zu KünstlerInnen. Mit diesem Blick fiel mir vor 1 Woche z. B. ein Artikel auf "Five Ways to disrupt White Supremacy in the Mainstream Art World", Link für Interessierte.


Anthony Mills singt "Work Songs",  'Arena' Zentralpavillon
Zur 'politischen' Biennale Okwui Enwezors gehörte auch die 'Arena' im Zentralpavillon in den Giardini, wo 7 Monate lang mehrfach täglich "Das Kapital" von Karl Marx vorgelesen, "performt" wurde, von Begeisterung, Unverständnis, Spott der Kunstkritik begleitet, im Bookshop wurden die 3 Bände verkauft. Ich habe mir mehrfach ein bisschen Zeit genommen, anstatt wie die meisten einfach durchzulatschen. Ich war beeindruckt von der Lesung, und zwar nicht nur seligen Angedenkens der absolvierten "Kapitalkurse" junger Jahre, sondern auch von der Leistung der LeserInnen und der Professionalität der Veranstaltung inkl. Fußnoten auf den beiden Screens rechts und links des Zuschauerraums.
2 englischsprachige Bloggerkollegen gehörten zum VorleserInnenteam, ihre Hintergrundberichte verlinke ich, spannend zu lesen!

Blog 'The Venice Project', Eintrag 29.6.2015 The Capital-ists
Blog 'Venezia Blog', Eintrag 14.10.2015 Of Capital Importance? Marx at the 56. Venice Biennale
und 17.10.2015 How I Came to Be in the Venice Biennale  


Security, Pavillon VR China
In der Arena, als permanenter Veranstaltungsort während der Biennale ein völlig neues Angebot Okwui Enwezors, gab es wechselnde Performances (Filme, weitere Lesungen, Musik, z. T. unter Partizipation der ZuschauerInnen). Mir hat sich vor allem Isaac Juliens Film "Black Face, White Mask" über Frantz Fanons Leben und Werk eingepägt, die erste und vermutlich einmalige Chance, den Film überhaupt zu sehen, hier. Eine wunderbare Arbeit. (Für Interessierte: Text Frantz Fanons 'Black Face, White Mask' in engl. Übersetzung.)
Ebenso die sehr beeindruckende Performance "
Work Songs", ausdrücklich empfohlen in einem meiner Einträge. Für den Bloggerkollegen von Venezia Blog war es "My Favorite Work of Art" und sein Hintergrundbericht dazu ist sehr lesenswert. (Enthält einen Sound-Link zu einer Vorstellung von 'Work Songs' von Anthony Mills.)

Drache (Xu Bing) im nebligen Arsenale (Giaggandre) 
Bleibt die Frage nach dem Widerspruch von 'politischer', ja 'linker' Biennale und Kunstmarkt, der in der Kritik regelmäßig auftauchte. Er schien gerade in diesem Jahr Blüten zu treiben, die ich allerdings nicht nach Gerücht und Tatsachen unterscheiden kann. Wurden die 8 Baselitzschen Selbstportraits im Arsenale parallel zur Biennale an Francois Pinault verkauft und wer hat die Transportkosten bezahlt? Haben 'arme' Länder ihre Nationenpavillons italienischen KuratorInnen überlassen, die dort chinesische und italienische Künstler ausstellen, gegen gutes Geld, deren Marktwert auf diese Weise gesteigert wird? (Die 'syrische' Ausstellung im ehemaligen Kino neben dem Redentore auf der Giudecca war z. B. rein chinesisch.) 
Dieses venezianische Hickhack interessiert mich wenig, die Frage, wie der Wert von Kunst entsteht, schon eher, dazu gab es erst gestern wieder einen lesenswerten Artikel von Philipp Meier in der NZZ "Vom Wert der Kunst". Auch die Rubrik 'Kunstmarkt' der ZEIT lässt manchmal Schlüsse zu für SelbstdenkerInnen. Aus meiner Sicht tut man gut daran, Kunst und Markt striktest, aber sensibel für Details, auseinander zu halten. Kein Problem, wenn man wie ich AusstellungskonsumentIn und nicht KunstkäuferIn und/oder -KunstbesitzerIn ist. 

Zum Schluss noch das Resümee der Biennale selbst: "Great Audience Success"

Und, nebenbei, ein interessanter Termin: 1.12.2015, 19 Uhr, Köln, Museum Ludwig: Okwui Enwezor im Gespräch mit Kasper König "Ist Westkunst Weltkunst?"


Am Ende der Kunst: Venezianischer Sonnenuntergang

Biennale 2015: 31 Einträge

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16. November 2015

Was wird das, wenn es fertig ist?


Eine Art asiatisches Teehaus?
Und was schwebt da? Eine Treppe?

Der Umbau des Fondaco dei Tedeschi, seit über 2 Jahren im Gange, endet langsam, die Eröffnung des Supersupergeschäftsbaus ist für 2016 versprochen. Da man in Venedig Eröffnungen gerne zusammenlegt, tippe ich mal auf den Beginn der Architekturbiennale am 28. Mai.

Seit kurzem gibt es eine neue Seite des OMA (Office for Metropolitan Architecture), das den Fondaco dei Tedeschi umbaut. Wir werden schon mal vorsorglich auf Überraschungen bezüglich der Authentizität vorbereitet, denn "the Fondaco has constantly reshaped itself, accumulating many layers of 'authenticity': its preservation is a history of change" der Erhalt des Gebäudes ist eine Geschichte von Veränderungen.



Was hier also fliegt, ist eine Rolltreppe, die man auf der OMA-Seite diskret im Hintergrund sehen kann, und das 'Teehhaus' wird die Krönung der Dachterrasse, für die 2 Seiten des bisherigen Daches entfernt wurden ("a terrace with rare views of the Grand Canal will be created by removing two sides of the existing roof"). Mir schwant Schlimmes, meine Vorurteile blühen, aber noch habe ich mein Messer nicht gewetzt. 

Im nächsten Sommer wissen wir mehr.

(Wer neugierig ist und die Sache im Auge behalten will, hält sich an diese neue Webcam.)

Ergänzung 25.12.2015
Laut Moodie Report von gestern soll der Laden im Oktober 2016 eröffnet werden. Der Name wird T Fondaco dei Tedeschi by DFS sein, ich rechne mit einer griffigen Abkürzung die die Mehrzahl der internationalen Kundschaft aussprechen kann. Berichterstattung wird fortgesetzt...

(Fotos am 6.11. vom Palazzo Garzoni Moro aufgenommen)


Siehe auch Eintrag vom 21.8.2016 


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15. November 2015

Pinacoteca Manfrediniana


Zur passenden Gelegenheit des Salutefestes kann ich freudig berichten, dass ich ENDLICH nach diversen Versuchen während der Venedigaufenthalte dieses Jahres die Tür des Seminario Patriarcale und damit der Pinacoteca Manfrediniana geöffnet vorgefunden habe. Am Samstagnachmittag vor einer Woche, per Zufall. Vor der geöffneten Tür stand ein großes Schild mit den Öffnungszeiten, die kein Mensch raten kann, und das sich bei geschlossener Tür leider im Gebäude befindet:



In Büchern zur Geschichte und Kunstgeschichte Venedigs wird regelmäßig auf das Seminario Patriarchale verwiesen, erbaut wie die Salutekirche von Baldassare Longhena. Hier haben sich einerseits Schätze und Spolien aus offen gelassenen und verschwundenen Kirchen versammelt; andererseits die Kunstsammlung aus dem Nachlass des Marchese Federico Manfredini. (Ich habe einen Blog zu Manfredini mit interessanten Einträgen in italienischer Sprache gefunden.)


Alessandro Allori, 1580: Lucrezia Minerbetti
(als Symbol ihres frühen Todes mit 3 Jahren hält sie eine Schlange in der Hand)
Die Manfredini-Sammlung in 3 Räumen, einer davon 2stöckig, enthält fast ausschließlich sakrale Kunst. Die meisten Namen waren mir bisher nicht bekannt (was nichts heißt), aber es gibt auch Werke von Vivarini, Bellini, Vittorio, Tizian u. a. und eine kleine Madonna mit Kind von Cima da Conegliano, nicht weniger sensibel als ein Werk von Bellini. 
Zusätzlich zu diesen neu gestalteten Räumen kann man im Kreuzgang des Seminario viele Grabplatten und weitere Skulpturen aus z. B. San Matteo und S. Cipriano di Murano, aus dem Kloster der Vergini u. a. bewundern. Das Treppenhaus von Longhena kann man sehen, aber nicht betreten. (Was aber auch an den Vorbereitungen zum Salutefest gelegen haben mag, lange Reihen von Holztischen für Pilgergruppen im Kreuzgang etc..)

Man kann einerseits um eine Führung (in italienischer oder englischer Sprache) bitten, die bei Tripadvisor gelobt werden. Man kann auch um Zugang zu nicht ausgestellten Kunstwerken bitten, wenn man weiss, was man sehen will. Ich war auf diese Option nicht vorbereitet, werde sie aber beim nächsten Besuch nutzen. Die Seminaristen an der Kasse sind sehr freundlich und hilfsbereit. 
Der penibel wissenschaftlich erstellte Katalog (aufgedruckter Preis 21 €, Verkaufspreis 14 €) ist sehr zu empfehlen, schon für den Besuch der Sammlung.
Eintritt: gestaffelt von 1 € für KunststudentInnen bis voller Preis 6 €.
Haltestelle Salute


Grabplatte (1428) aus dem zerstörten Kloster der Vergini
(jetzt als Giardino delle Vergini Teil des Biennalegeländes des Arsenale)

Vespri d'Arte 2015/2016
Anlässlich des katholischen Jubeljahres Oktober 2015 bis September 2016 zur päpstlichen Bulle Misericordiae Vultus bietet das Seminario Patriarchale an allen Sonntagen um 15:30 einstündige kostenfreie Orgelvespern in der Salutekirche an. Thema ist jeweils eine musikalische Einleitung zu einem Kunstwerk, das sich in der Pinacoteca Manfrediniana befindet und zu dem es im Anschluss um 16:30 Uhr eine Führung zum ermäßigten Preis von 3 € gibt. 
6.12.15: Giovanni Lanfranca, Immacolata
3.1.16:   Maestro dei mesi di Ferrara, Adorazione dei magi
14.2.16: Carlo Dolci, Maria allatta Gesù
6.3.16:   Domenico Puligo, Deposione di Christo dalla croce
3.4.16:   Conrad Laib, Dormitio Virginis
1.5.16:   Tizian, La discesa dello Spirito Santo...
5.6.16:   Seguace dei Carracci, Giovanni Battista...
3.7.16:   Scuola del Reni, Madonna col Bambino...
7.8.16:   Tizian, Davide e Golia
11.9.16: Tizian, Abramo sacrifica Isaaca


Kreuzgang des Seminario Patriarchale, Baldassare Longhena


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11. November 2015

Carnevale 2016


Ja, dieses Foto zeigt den Campo SS. Giovanni e Paolo, aber nein, es zeigt nicht die venezianischen Rot-Blauen Funken. (Funken = Köln, alaaf zum 11.11.!) Es ist auch nicht heute am 11.11. entstanden, sondern am 18.10., anlässlich der Feier des Sieges der vereinten christlichen Seekräfte über die osmanische Marine in der Seeschlacht von Lepanto 1571. Als geschichtsbewusster und neugieriger Mensch habe ich mir das angekündigte Spektakel angesehen. Was für ein Mist.


Hier marschierten in Karnevalskostümen venezianische 'Separatisten' auf, die bildungsfrei für 'venezianische Kultur' zu kämpfen meinen und einen separaten Staat auf Basis der Serenissima propagieren, die Trennung vom vereinten Italien. Die Gruppen, um die es hier geht, verlinke ich NICHT. Jede/r VenezianerIn, den/die ich kenne, rollt mit den Augen bei dem Thema, den meisten ist es einfach peinlich.

Wem es nicht peinlich ist (und hier sagen VenezianerInnen, die ich kenne: "Was wäre schon peinlich genug, dass es IHM peinlich wäre...?") ist der neue Bürgermeister Luigi Brugnaro. Wie auch, diese Leute gehören zu seinen WählerInnen. Und so nahm er am Sonntagmorgen um 11 Uhr an dieser gruseligen Veranstaltung teil, stieg auf die Bühne, applaudierte den venezianischen Funken und gratulierte ihnen zu ihrem Anteil an der venezianischen Kultur. Tatä.


Um auf den Carnevale zurück zu kommen (nicht ganz mein Ding, wie man weiss): gestern gab es die Präsentation des neuen künstlerischen Leiters des venezianischen Karnevals. Und hier die Programmwebsite für den 23.1.-9.2.2016. 

Siehe auch Label Carnevale

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10. November 2015

2015 - Venedigs Feier der Madonna della Salute...


... beginnt in den nächsten Tagen und zieht sich mit Pilgergruppen, massenweise Gottesdiensten von frühmorgens bis spät in die Nacht und dem Höhepunkt: Bau der Pontonbrücke vom Giglio-Ufer in San Marco nach Dorsoduro und Wallfahrt der VenezianerInnen. 
Die Madonna in der Salutekirche wurde 1669 bei der Übergabe Candias (heutiges Iraklion, Kreta) an die osmanischen Truppen mit nach Venedig evakuiert (siehe Eintrag vom 28.3.2009: Die Mesopandítissa in Santa Maria Salute).

Die VenezianerInnen sehen das als 'ihr' Fest, und es hat auch bis auf den wunderbaren Süssigkeitenmarkt (köstliche sizilianische Mandelplätzchen für den Weihnachtstisch!) hinter der Kirche, die Kerzenverkaufsstände davor und vielleicht noch die 'pittoreske' Segnung der Boote am Sonntag, 15.11. um 10:45 Uhr wenig Touristisches. Der Einzug des Patriarchen mit Gefolge in die Salutekirche zur Hauptfeier am 21.11. geht völlig im Gedränge der LokalmedienvertreterInnen und Gläubigen unter.

Also: Salute allerseits und einen gesunden Winter!

Siehe auch Label Salute.

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4. November 2015

Biennale 2015 zum Letzten

"Country"
Vor Toresschluss in weniger als 3 Wochen habe ich noch ein paar Empfehlungen. Viele Nebenausstellungen sind schon zu, es ist gut zu prüfen, ob man aktuelle Pläne und Listen verwendet bei der Planung der Runden durch die Stadt. Ein paar Angebote sind weit vom Schuss, riskieren übersehen zu werden und sollen deshalb hier besonders empfohlen sein.


"Country"
Als erstes: Country, eine Nebenausstellung der Gervasuti Foundation, die jahrelang in dem schönen heruntergekommen Handwerkerhof am Ende der Via Garibaldi ausstellte. Sie hat eine neue ziemlich wilde Location am Ende der Fondamente Nove, im Bereich der Tankstelle links in der Calle lunga Santa. Catarina 4998. Die Ausstellung besteht aus mich sehr beeindruckenden ethnographischen Tondokumenten, Graphiken und persönlichen Gegenständen vor allem aus dem sozialen Umfeld von Frauen-Müttern-Großmüttern australischer Aborigines und berührt im rohen Umfeld dieser Räume umso mehr.


Santa Catarina "An Archeologist's Collection"
Direkt um die Ecke, in der ehemaligen Klosterkirche Santa Catarina, ist "An Archeologist's Collection" von Grisha Bruskin zu sehen. Im März hatte ich schon die Ausstellung "Alefbet" dieses Künstlers empfohlen. Die Kirche ist Teil einer Schule und seit langem außer Gebrauch, zeitweise waren hier Klassencontainer untergebracht, jetzt jedenfalls ist im stockdunklen Kirchenschiff eine historisch-politische Grabung installiert. Wieder einmal eine interessante Nutzung einer dekonsektrierten Kirche! Fondamenta Santa Catarina 4941.


"Food is God"
Noch ein paar Meter weiter, bis zur Fondamenta Zen 4924, im Palazzo Zen, wird als Nebenausstellung der Expo 2015 "Food is God" gezeigt. Es geht um Design von Speisetischen und -gedecken, ein Thema, das mich nicht im Mindesten interessiert. Aber einmal drin, konnte ich mich weder der Ästhetik der Exponate noch der Appetitlichkeit der dazugehörigen Filme entziehen. Nicht mein Thema, aber ein Rausch. Reines Glück, dass ich nicht hungrig war. Es sind außerdem schöne Werkzeuge der Lebensmittel- und Essensherstellung zu sehen, und die Sache ist eine tolle Übung für FotografInnen, extrem ästhetische unbewegliche Motive aufzunehmen.


"Food is God"
Diese 3 Ausstellungen erreicht man in wenigen Minuten von der Haltestelle Fondamente Nove. Ebenfalls von hier ist man schnell am Palazzo Pisani zwischen den Kirchen Miracoli und SS. Giovanni e Paolo, am Ponte delle Erbe. Im obersten Stock liegt (mit sehr schönen Rundblick auf die Nachbarschaft) der Pavillon von Kroatien "The Third Degree. Studies on Shivering". Die Ausstellung ist es wert, vier Etagen hochzuklettern, mit Installationen, Objekten, Filmen, Gedichten. Zum Beispiel:
Then
the picture was taken
where the mountain ridges
surround the resort
at the relaxed side
The picture was taken
of the red Sky
descending
One man said to another:
no gunfire is heard
it is hard to hear anything
the mountain is too high.
I keep the future in the freezer
preserved in the shape
of ice cubes
until the first hot day
I'll keep it there
No gunfire heard.
The sunset was great
The picture was taken
of an ice cube
melting

"The Third Degree. Studies on Shivering"
Vom Palazzo Pisani sind es nur 3 Brücken zum Campo Santa Maria Formosa und von dort nur 1 Brücke zum Palazzo Grimani, den ich jährlich mindestens einmal besuche und unermüdlich empfehle, und trotzdem bin ich immer allein in den wunderbar restaurierten Räumen des 1. Piano nobile. Die Restaurierung wurde seit der Eröffnung 2008 weiter vervollständigt, die wenigen mobilen Ausstellungsstücke (Antiken aus der Sammlung von Giovanni Grimani) werden schon mal umgestellt, aber es sind die prächtige Ausstattung des Palastes, die Marmorportale, die Wand- und Deckengestaltung, die Fußböden, die aus Schimmel und Verrottung gerettet und restauriert wurden und mich begeistern.
(Eintritt 4 €, durch den Bookshop und dann das großartigeTreppenhaus hinten links in die 1. Etage.)


Raumportale im 1. Piano nobile Palazzo Grimani
Ich wusste, dass die Arbeiten auch im 2. Piano nobile vor sich gingen, aber in diesem Jahr gibt es dort die erste Ausstellung, deshalb der Hinweis in diesem Blogeintrag. 

Die Ausstellung "Frontiers Reimagined" ist kostenlos und zu erreichen durch das Treppenhaus vorne links. Schon im Innenhof sind einige Gonginstallationen zu sehen, aber nicht zu hören. Die VenezianerInnen sind geduldig, aber bei den akustischen Begleiterscheinungen der Biennale hört regelmäßig der Spaß auf. Dafür gongt es lieblich und irgendwie interaktiv in der Ausstellung, die in Zusammenarbeit mit der Tagore Foundation sehr verschiedene spannende Exponate von Gegenwartskunst zeigt und außerdem den Blick schenkt auf die umgebenden Dächer. Und ausserdem wieder: phantastische Leistungen des Restaurierungsteams, vor allem wunderbare Deckenausschmückungen. Bisher erst 2 Flügel der Etage, die Arbeit an den beiden anderen Seiten lässt hoffen. 


Chun Kwang Young "Aggregation 15"
Wer das ehemalige Kloster San Gregorio noch nicht besuchen konnte (nur geöffnet zu seltenen Ausstellungsterminen), hat wieder einmal eine Chance, und ich empfehle, sie wahrzunehmen. Auch wegen der Ausstellung "Marni" die zwar einerseits Marketing für ein Modelabel betreibt, aber andererseits ganz witzig ist und zeigt, wie Kreativität auf einer einfachen, fröhlichen Ebene glücklich machen kann. Auch wegen des 'vorübergehenden' Restaurants "Gusto in Abbazia" das für die Dauer der Biennale hier eingerichtet wurde, im Eckzimmer zum Canal Grande und zur Salute hin. Ist nicht mein persönliches Budget, verleiht aber den bunten Farben der Ausstellung und ihrem begleitenden Meeresrauschen noch einen dritten Sinnesreiz: es duftet gut nach Essen. Und es ist allemal eine ungewöhnliche (und vielleicht nicht zu wiederholende) Lokalität und ein besonderer Rahmen, in Venedig zu speisen. 

Aber man sollte das ehemalige Kloster auch gesehen haben wegen seines schönen Kreuzgangs, wegen einiger schöner Restaurierungsdetails (und eines sehr überflüssigen - der Altana auf der Dachinnenseite, pffff!) und wegen des außergewöhnlichen Blickes auf die Salutekirche und die Mündung des Canal Grande.
Haltestelle Salute.


"Marni" Ex-Abbazia San Gregorio

Kleiner Exkurs in die Giardini, Zentralgebäude, in die "Arena". Wer einmal dort durchläuft (und es herrscht den ganzen Tag reger Durchgangsverkehr), und es passiert gerade nichts, könnte falsche Schlüsse ziehen. Es passiert hier nämlich sehr viel, nach einem festen Programm. Zu Beginn der Biennale lag es gedruckt aus, jetzt gibt nirgendwo mehr ein Blatt Papier. Das Programm steht im www. Auch das jeweilige Tagesprogramm (Datum auswählbar) kann man aufrufen. Weiter kann man  Informationen anklicken über die einzelnen Programmpunkte, deren Aufführungstermine mit Uhrzeiten, sehr wichtig. Als Beispiel hier der Link zu Worksongs, eine musikalische Performance mit 1-2 KünstlerInnen, die ich sehr empfehle, mehrfach gehört/gesehen. Das Werk ist bei jeder Aufführung das gleiche, wird aber durch die SEHR unterschiedlichen ausführenden KünstlerInnen zu jeweils neuen Kunsterlebnissen. Wenn man die Wahl hat, lohnt es sich, wegen dieser 40minütigen Veranstaltung den Besuch der Giardini auf DoFrSaSo zu legen. 


Lisa R. Harris singt "Work Song"


Die Informationen zum jeweiligen Tagesprogramm laufen auch auf einem Monitor im ersten runden Raum des Zentralgebäudes, links oben an der Wand.
Alle diese Veranstaltungen sind im Biennaleeintritt enthalten.



Eine kleine, herausragende Ausstellung möchte ich noch besonders empfehlen, die nichts mit der Biennale zu tun hat, aber auch am Stichtag 22.11. endet:
"GARDENAL" in der Fondazione Bevilacqua La Masa am Markusplatz. Ganz hinten links in der Ecke, wenn man mit dem Rücken zur Basilika S. Marco steht. Neuere abstrakte Werke des Künstlers Luigi Gardenal aus Mestre, die (in den Parterreräumen) von der Laguna Sud inspiriert sind, dessen Umgang mit Farbe umwerfend ist. Die Bilder in der oberen Etage berichten von den Asienreisen Cardenals, sie sind weniger venezianisch, aber nicht weniger beeindruckend. 
Eintritt frei.


Eines der kleinen Formate: Rosso Laguna, 2013
Luigi Gardenal

Wer noch nicht die obere Etage des Palazzo Loredan am Campo S. Stefano mit einer Führung besuchen konnte, hat jetzt die Möglichkeit, auch wenn leider nicht der große Saal in die Ausstellung von Portugal einbezogen ist. In den Bibliotheksräumen zeigt Joao Louro die sitespezifische Installation "I Will Be Your Mirror - Poems and Problems", die wunderbar - kontemplativ und beunruhigend zugleich - in ihr Umfeld passt. 
Der Titel bezieht sich auf ein Stück von Velvet Underground aus den 60er Jahren und es ist schade, dass es nirgends einen kleinen Monitor gibt, auf dem das Stück vorgestellt wird, deshalb hier bitte (auf die oberste Zeile klicken, um in die YouTube-Ansicht zu gelangen):






Die letzte Empfehlung für diese Biennale soll der Pavillon Azerbaijan im Palazzo Garzoni Mora sein. Meines Wissens zum ersten Mal findet eine Ausstellung unmittelbar nach einer großen Renovierung/Restaurierung statt, anstelle der üblichen Vermietung VOR den Renovierungsarbeiten (um nur 2 Bespiele zu nennen: Papadopoli und Soranzo van Axel). Hat sicher auch mit dem Marketing für den anstehenden Verkauf von 8 Apartments im Haus zu tun; zu sehen sind aber nur 2 Etagen der Wohnungen zum Canal Grande, ein kleiner Teil des Eingangsbereiches und eines der Nebentreppenhäuser (die Prachttreppe steht für die 10tausende Füsse der Biennalegäste nicht zur Verfügung). Die Renovierung scheint meiner Laienmeinung von unterschiedlicher Qualität zu sein, aber es sind schöne Balkendecken, Stuck, Freskos zu sehen und natürlich atemberaubende Ausblicke auf die nachbarlichen Dachgärten und den Canal Grande bis hin zu den derzeitigen Baustellen am Rialto. 


Laura Ford "Penguins"
Der Auftritt von Azerbaijan in Venedig ist wieder üppig, berichtet habe ich am 17.7. über "The Union of Fire and Water" im Palazzo Barbaro, nicht berichtet über "Beyond the Line" im kleinen Palazzo Lezze am Campo S. Stefano, wo 8 azerbaijanische Künstler ausstellen. Im Palazzo Garzoni finden sich unter dem Titel "Vita Vitale" 29 (!) internationale KünstlerInnen zusammen, unter ihnen auch 2 Frauen aus Azerbaijan. Verbindendes Thema ist die Umwelt, dazu arbeiten heute viele KünstlerInnen, während vor 20 Jahren für ein deutsches Projekt "Art d'Eco", an dem ich mitarbeitete, nur wenige Überzeugte zu finden waren. Das Publikum war damals hoch interessiert, der Markt und die Kritik rümpften noch die Nasen. Auf dieser erfreulich politischen Biennale gehören Umweltthemen zum Standard, nicht zu den Randerscheinungen. 
Auch nicht zu den Randerscheinungen gehört der Kauf eines Biennaleauftritts für EinzelkünstlerInnen über Galerien und KuratorInnen in Gruppenausstellungen und sogar Nationalpavillons. Es gab im Vorfeld einigen Ärger und Skandälchen und im laufenden Betrieb den Rückzug von einzelnen nationalen Auftritten und vorzeitige Schließungen; kritisiert werden (vor allem etablierte italienische) KuratorInnen wegen der Platzierung von (vor allem chinesischen) KünstlerInnen zum Zwecke der Erhöhung ihres Marktwertes in Asien; Namen von KuratorInnen, KünstlerInnen und betroffenen Nationen wurden in diesem Jahr z. T. offen genannt, bzw. man bekannte sich freimütig dazu

Hintergründe hin oder her - die Exponate im Palazzo Garzoni sind sowohl schlichten Geistes als auch witzig, dramatisch und interessant, die Ausstellung war und ist noch ein paar Tage ein Publikumsrenner. Obwohl man sich eine (großzügig ausgelegte) Mittagspause gönnt, die vielleicht schon manche/n BesucherIn vor verschlossener Tür in enger Gasse veranlasst hat, auf die Besichtigung zu verzichten.
Öffnungszeiten 10-13:30, 14-17:30 Uhr (letzter Einlass)
Haltestellen S. Samuele (Linie 2) und S. Angelo (Linie 1)


Stephanie Quayle "Jenga"


1. November 2015

Kurzer Tipp zum Mittagstisch

Ergänzung Oktober 2017

Das Restaurant existiert nicht mehr. Bereits im September fiel mir im Vorbeigehen auf, dass es nicht geöffnet war. Check im Oktober ergab: vorbei - warum auch immer...




Normalerweise gebe ich keine Restauranttipps - ich kann nur meinen eigenen Geschmack abdecken, den ich nicht für repräsentativ halte. 

Ich bin dieser Woche allerdings einem persönlichen Tipp von kompetenter Seite gefolgt, der Autorin des Nr. 1 deutschsprachigen Taschenbuchreiseführers (Reise Know-How, CityTrip Venedig, Dr. Birgit Weichmann. ) und hier habe ich Lob zu verteilen: superzentrales Lokal, extrem günstiger Menüpreis, gute und solide Küche, sehr freundliches Personal, Zeitaufwand vom Rein- bis gesättigt Rausgehen 1 Stunde: 

Alla Basilica.

Erste Gasse links nach den Prigioni an der Riva degli Schiavoni (Calle Albanesi, dort ist es ein etwas unscheinbarer (aber rollstuhlfähiger) Eingang auf der linken Seite. Das Gebäude gehört zum ehemaligen Kloster Sant'Apollonia (und damit der "Kirche"), war wohl ursprünglich ein Speiseangebot für PilgerInnen und arbeitet, glaube ich, immer noch auf non- oder wenig-Profit-Basis (deshalb so günstig). Ohne Reservierung gibt es um 12 Uhr keine Chance auf einen Tisch, aber zur 2. Runde, ab ca. 13:30 Uhr, klappt es schon eher. (Bei mir beim 2. Versuch.) Abendessen gibt es nur für Gruppen nach vorheriger Bestellung.

Das Menü mit verschiedenen Vor-, Hauptspeisen und Beilagen zum festen Preis von 14 € bietet frisch und sehr gut Zubereites (keine Mikrowelle, keinen verbrannten Fisch...!) zum Sattwerden. Getränke und Extras wie Dessert werden extra berechnet (Flasche Wasser 1,50 €). Es gibt eine kleine Extrakarte mit einem veganen Menü zum gleichen Preis.
Als Alleinreisende wurde ich von den beiden KellnerInnen fast fürsorglich platziert und bedient.

Der Speiseraum ist einfach gestaltet und ein bisschen laut (gut gelaunte Reisegruppen, denen lange Tische zusammen geschoben werden). Aber er dient ja auch nicht stundenlangem Speisen, sondern der mittaglichen Stärkung aktiver TouristInnen. Es gibt saubere Sanitätsräume, je 1 Damen-, Herren- und rollstuhlfähiger Raum.

Meine Empfehlung.
(Und ein bisschen Werbung für die freundliche Autorin des kompetenten, präzisen Reiseführers!)






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