18. Februar 2015

Castello, Corte Sarasina


Corte Sarasina bei S. Giuseppe.
Ferdinando Ongania, ca. 1890
Aus dem Ausstellungskatalog Luce su Venezia, erhältlich in den Museumsshops in Venedig, ISBN 978-88-6060-590-0.
Ein kleiner Andachtsraum für die Nachbarschaft in Tabernakel-
form, bei Bedarf zu öffnen und zu schließen. Eine Frau kniet und betet, andere schauen ihr dabei zu, ein paar Leute stehen auf der Gasse im Gespräch. Wäsche hängt zwischen den Häusern an 6 Tagen in der Woche.
In den Sestieri Cannaregio und Castello sind einige davon noch zu finden. In Castello sind sie besonders gepflegt und gut erhalten. 

(Alle Ortsbezeichnungen mit Sarasina sind sehr alt und führen zurück auf das Haus Sarasin. Bekannt ist ein Iacomo Sarasin, der 1406 unter den Dekanen Castellos dokumentiert ist.
G. Tassini, Curiosità veneziane) 


Gleicher Ort, Mai 2010. Auf diesem Foto wird zwar auch gekniet, aber nicht gebetet, sondern der Frühlingsanstrich besorgt.

Gruß an R & S, bis die Tage!

Ergänzung 19.2.:
viator schickt mit dem unten stehenden Kommentar einen Link zu seiner Fotosammlung von "Capitèli" und zu veneziamuseo.it. Leider kann man in den Kommentaren Links nicht direkt anklicken, deshalb hier also der schnelle Klick. Die Sammlung ist beeindruckend, die kreativen Varianten der Gestaltung und vor allem des Formats ebenfalls, herzlichen Dank für den Hinweis und die interessante Arbeit!


15. Februar 2015

56. Kunstbiennale 2015 - 5. Eintrag

Alle Fotos und das Video dieses Eintrags vom portugiesischen Pavillon
der Biennale 2013, von Joana Vasconselos
Hinweise auf die Ausstellungen der Mongolei, Mexico, Irland, Brasilien, Albanien, Belarus, Luxemburg, Schweiz, Vereinigte Arabische Emirate, Israel, Litauen und das 'collateral event' sprich Nebenausstellungen "Artvenice Biennale 3"

Die Mongolei, 4,5 mal so groß wie die Bundesrepublik mit 3,18 Mio. Einwohnern (!), arbeitet noch an ihrer Biennaleteilnahme per Fundraising. Es bleiben nur noch 22 Tage und man kann nur hoffen, dass das Ziel erreicht wird bzw. viele sich großzügig an der Sammlung beteiligen, soweit das eigene Budget das erlaubt. Man könnte offensichtlich mit spannenden künstlerischen Ergebnissen rechnen und ungewöhnlichen Signalen aus einem menschenleeren Land
Ergänzung 4.3.: Oje. Fundraising erfolglos, wie schade. Dass deshalb die Serra von Schließung bedroht ist, halte ich für ein Gerücht des/der ortunkundigen JournalistIn, denn der historische Wintergarten ist ein gut gehenden Café inkl. Garten und gleichzeitig eine Pflanzengeschäft, es werden dort Kurse angeboten etc.. Der Verlust der Biennalevermietung, immerhin 7 Monate, ist sicher schwer zu verkraften aber wird wohl kaum zum Äußersten führen. Toitoitoi für alle Beteiligten.
Ergänzung 9.3.: Die Ausstellung der Mongolei findet im Palazzo Mora statt. 

Mexico stellt jetzt im Arsenale aus, wie auch schon bei der Architekturbiennale 2014. Was aus dem Restaurierungsvertrag von 2012 zwischen Venedig und Mexico für die ehemalige Klosterkirche S. Lorenzo wird/geworden ist, weiß ich derzeit nicht. Als Gegenleistung sollte Mexico die Kirche 9 Jahre als Ausstellungsort nutzen, daraus wurden nur 2 Jahre. Tania Candiani und Luis Felipe Ortega zeigen ein gemeinsames Werk "Possessing Nature".
Für die ausstellenden Nationen ist ein dauerhafter Platz im Arse-
nale sicher eine finanzielle und organisatorische Erleichterung. Für mich als Besucherin, die auf ungewöhnliche Ausstellungsorte erpicht ist, war bisher Mexico der Spitzenreiter der letzten Biennalen mit dem Palazzo Soranzo van Axel, San Lorenzo (siehe Link oben), und dem Palazzo Rota Ivancich.




Auch Irland sitzt jetzt nach vielen wechselnden Ausstellungs-
räumen überall in der Stadt in einen Raum der Artiglerie im Arse-
nale, vertreten von Sean Lynch mit der Installation "Adventure Capital". Spannende Ankündigung.


Brasilien zeigt in seinem Pavillon in den Giardini drei Künstler-
Innen, die jeweils ihr Werk präsentieren, nicht ein gemeinsames. Berna Reale, Installationen und Perfomances; Antonio Manuel, Konzeptkunst und Filme; Andre Komatsu, Installationen.


Eine schräge Nebenausstellung Artvenice Biennale 3 wird an-
scheinend vorbereitet für den Innenhof des ehemaligen Patriar-
chenpalastes auf der Insel S. Pietro in Castello. Das wundert mich, denn eigentlich befinden sich Sozialwohnungen in dem Gebäude und 7 Monate Biennale mitten im Privatleben sind schon eine Zumutung. Aber bisher gibt es erstens nur einen  
Aufruf und zweitens kann sich ja die Nutzung des Gebäudes geändert haben. Weitere Informationen folgen, falls es sie gibt.
Haltestelle S. Pietro oder beim Verlassen des Arsenale durch die Hintertür über die kleine Brücke, dann die erste Gasse links und über die Brücke hinüber zur Insel S. Pietro.




Albanien ist ebenfalls zum ersten Mal im Arsenale gelandet und präsentiert unter dem Titel "Albanische Trilogie: Eine Serie verschlagener Kriegslisten" von Armando Lulaj Videos und Lesungen von Dokumenten aus dem kalten Krieg. Interview mit Armando Lulaj, von dem ich keinen eigenen Internetauftritt finde.

Die erste Ausstellung von Belarus dreht sich ebenfalls um Archiv-
material, aber der beiden Weltkriege des 20. Jahrhunderts. Als Künstler wurde Konstantin Selikhanov ausgewählt, der im www allerdings als Skulpteur kategorisiert wird. Es lässt sich auch hier kein weiterer Internetauftritt finden. Auch der Ausstellungsraum wurde noch nicht bekannt gegeben. Wird nachgereicht. 

Ergänzung 9.3.: Die Ausstellung findet auf der Riva San Biagio statt, nahe dem Schifffahrtsmuseum Museo Storico Navale.

Luxemburg zeigt in seinem Pavillon im Parterre der Ca' del Duca am Canal Grande Filip Markiewicz. Die Ausstellung "Paradiso Luxemburg" beinhaltet Zeichnungen, Installationen, Videos und Performances.
Haltestelle Accademia und über die Brücke oder S. Samuele.

Ergänzung 2.3.: Für LuxemburgerInnen und GrenzgängerInnen: im März (4., 11., 18. und 25.) präsentiert das MUDAM im wöchentlichen MUDAM Café Playlists mit Filip Markiewicz.

Im Pavillon der Schweiz in den Giardini stellt Pamela Rosenkranz aus. Parallel gibt es wie immer den Salon Suisse im Schweizer Konsulat, Palazzo Trevignan am Campo S. Agnese bei den Zattere. Für das Programm dort sind Juri Steiner und Stefan Zweifel zuständig. Für Teile des Programms muss man sich anmelden, die Termine werde ich deshalb nachreichen, sobald sie veröffentlicht werden. 



Im Pavillon der Vereinigten Arabischen Emirate (UAE) im Arse-
nale wird die Gegenwartskunst der letzten 40 Jahre repräsentiert durch 13 Künstler: Ahmed Al Ansari, Moosa Al Halyan, Mohammed Al Qassab, Abdul Qader Al Rais, Abdullah Al Saadi, Mohammed Abdullah Bulhiah, Salem Jawhar, Mohammed Kazem,   Abdulraheem Salim, Hassan Sharif, Obaid Suroor, Dr. Mohamed Yousif, Abdulrahman Zainal und 1 Künstlerin:  
Dr. Najat Meky. Der Titel 1980 - Today: Exhibitions in the UAE hat, wie auch bei einigen anderen Präsentationen, wenig mit dem Biennaletitel "All the World's Futures" zu tun, aber bei den vielen Künstlern gibt es sicher Differenzierungen, lassen wir uns überraschen. 

Israel wird in den Giardini  den Künstler Tsibi Geva ausstellen unter dem Titel "Archäologie der Gegenwart" (auch hier geht es weniger um die Zukunft...), im Pavillon und dem kleinen Hinter-
garten.


Litauen hat eine spannende Sache angekündigt: das Projekt heißt "Museum", der Künstler Dainius Liskevicius, Ausstellungs-
ort das ehemalige Waschhaus im Garten des Palazzo Zenobio in Dorsoduro. Eine wunderschöne Location, eine Terasse mit Blick auf den Campanile der Carmini und ein Rasen auf dem man eine kurze Liegepause machen kann - wenn man sich die Zeit nimmt. Haltestelle S. Biagio. Dainius Liskevicius: Labyrinthus.


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12. Februar 2015

Elements of Venice - Buch verpasst!

Stadtplan Venedig in Giulia Foscari, Elements of Venice

Wie das passieren konnte: 
in der großen Einganghalle des zentralen Biennalegebäudes wurde im Juni 2014 in Dauerschleife ein Film zum Thema "Elements of Architecture" gezeigt. Gleichzeitig lag im abgedun-
kelten Raum (mit kleiner Spotlightbeleuchtung) das 15bändige Monsterbegleitwerk "Elements of Architecture" von Rem Koolhaas aus. Mag sein, dass dabei auch das Buch "Elements of Venice" von Giulia Foscari auslag, habe ich jedenfalls nicht gesehen. Da der offizielle Ausgabetermin des Buches aber der 27.6.2014 war, knapp getimet zur Biennaleeröffnung, mag es auch sein, dass es noch nicht ausgeliefert war. Gefunden habe ich jedenfalls einen hohen Posterblock, 86 x 58 cm, mit dem Titel 'Elements of Venice' und einem eigenartig gestalteten Plan Venedigs, von dem ich mir ein Blatt abriss und einpackte. Siehe Foto oben.


(Die großen Blöcke werden als Präsentationsmedium immer beliebter. Beim Goldenen Löwen für Angola spielte der Kontra-
punkt der schlichten Auslage dieser Posterblöcke mit den Fotos Edson Chagas im erlesenen Ambiente toscanischer Kunst der 13.-16. JH des Palazzo Cini eine Rolle. Die Beliebtheit betrifft auch die BesucherInnen: ein Poster von der Biennale ist dekora-
tiv nutzbarer als ein Folder oder eine kleine Broschüre, man sollte nur vorsorglich eine Papprolle für den Transport im Hand-
gepäck mitbringen.)


Dieser ungewöhnliche Plan befindet sich als Anhang in 36 Teilen und leicht verkleinertem Format im Buch, man kann ihn also scannen, ausdrucken, als Poster aufhängen, wenn man will. Ungewöhnlich auch, weil er viele Grundrisse wichtiger Gebäude enthält, nicht verwirklichte Planungen der Stadtentwicklung (wie z. B. die Theaterinsel im Bacino, geplant von Daniele Barbaro 1556), noch nicht realisierte Planungen der Gegenwart (wie z. B. die Friedhofserweiterung David Chipperfields), feinste Details des Arsenale, die beiden jährlichen Votivbrücken zur Salute und zum Redentore und vieles mehr, ein herrliches "Wimmelbild". Auf diesen Plan wird in den Kapiteln des Buches im Detail und gut nachvollziehbar mit Nummern verwiesen.

Bei der Arbeit Giulia Foscaris handelt es sich nicht um einen Führer, obwohl als Führer nutzbar (auch in seiner praktischen Form als handliches Klötzchen von 17x12x4 cm und dem Gewicht von knapp 700 Seiten, mit dem man sich zur Not auch verteidi-
gen könnte), auch nicht um die chronologische Stadtentwick-
lung, die natürlich alle Kapitel mitträgt. Vielmehr liegt 

"der Fokus dieses Buches auf den einzelnen architektionischen Elementen, nicht auf Gebäuden, der Suche jenseits herkömmlicher Beschreibungen nach den Schlüsseln, die auf der Basis von ideologischen, kulturellen und politischen Hintergründen den historischen Kontext aufspüren, der ihre Definition bildete. Anstatt darwinistisch vorzugehen, indem ich die lineare Evolotion der architektonischen "Spezies" darlege, habe ich mich darauf konzentriert, den corpus architecturae zu studieren. In einer Autopsie analysiere ich die Organe Venedigs, seine  architektonischen Elemente, eines nach dem anderen." 
(S. 28, Übersetzung von mir) 

Ein Blick ins Buch zeigt anhand der Piazza mit den ersten Seiten der "Verwandlung Venedigs" die Methode der Autorin. (In einem einstündigen Videovortrag Giulia Foscaris kann man mehr Inte-
ressantes davon sehen und erfahren, Buchinhalt ab ca. Min. 8). 


Entsprechend der Metamorphose der Piazza und ihrer Gebäude arbeitet Frau Foscari nun die Gebäudeelemente Fassade, Trep-
pe, Flur, Boden Rampe, Dach, Decke, Tür, Kamin, Fenster, Balkon und Wand durch, ihre Entwicklung und Veränderung im Lauf der Jahrhunderte, ihre Nutzung, Bedeutung, Funktion, Technik, sowohl in Einzelgebäuden wie auch in der Stadtentwick-
lung, Stadtökologie, Stadtgestaltung. Und berücksichtigt dabei Aspekte, die wirklich überraschen, aber auch die ich immer wieder gesehen, über die ich gelesen und auch geschrieben habe, aber eben mit dem sezierenden Blick der Architektin und Planerin. Und präsentiert der erstaunten Leserin eine enormes gesammeltes Wissen und eine Gesamtschau auf Venedig, die in dieser kompakten Form völlig neu ist und einfach begeistert.


Einmal angefangen, ist es fast unmöglich, das Buch aus der Hand zu legen. Zunächst konnte ich mich gar nicht auf ord-
nungsgemäßes Lesen einlassen, so überwältigend sind Fotos, Pläne, Statistiken, Listen, Architekturzeichnungen und -CADgra-
phiken, spannend das Vor- und Zurückblättern, Verfolgen von Verweisen, unsortierte Herauspicken von Details, jede Seite ist aufregend und informativ. Die Details sind unendlich, ob Entwick-
lung von Außen- und Innentreppen, eine Liste von Feuersbrün-
sten im Laufe der venezianischen Jahrhunderte, die Auswirkun-
gen des napoleonischen Einschlags in Stadt und Lagune, Folgen der Tourismusentwicklung - die Themen sind umfassend. 

Die Sprache kommt manchmal sehr fachlich, immer informativ-knapp und blümchenfrei, deshalb überrascht immer wieder, auf wie wenigen Seiten ein Thema abgehandelt wird ohne verkürzt zu wirken. Sie ist allerdings englisch, ob eine deutsche Über-
setzung geplant ist, weiss ich nicht. Solange es sie nicht gibt, lohnt sich die Mühe aber unbedingt.

Die Schrift und Abbildungen sind teilweise winzig. Das ist ein echter Minuspunkt. Aber erschöpfende Texte, reiche Bebilderung UND physische Kompaktheit sind eben nur um den Preis kleiner Darstellung zu haben. 

Dieses Buch ist lehrreich. Und es macht VenedigliebhaberInnen glücklich. Es sollte auch nach vollendeter Lektüre weiter neben dem Bett liegen, denn besser kann man schlaflose Stunden nicht überbrücken.

Wie man sieht, hat mich dieses großartige Buch zum Glück doch noch gefunden. Denn es gibt freundliche verlässliche Mitdenker - das verpasste Buch wurde als Weihnachtsgeschenk überreicht. Überraschung! 
Und der eigenartige Plan wurde verständlich...


San Giorgio Maggiore, Riva und Bacino, Giulia Foscari, Elements of Venice

P. S. 
Einen Tag nach diesem Eintrag stellte Giulia Foscari ihr Werk auf ArchDaily vor.

Nachtrag 8.10.2015
Giulia Foscari ist für "Elements of Venice" mit einem der Preise des DAM Architectural Book Award 2015 für die besten 10 Architekturbücher ausgezeichnet worden.

"Titel: Elements of Venice

  • Verlag: Lars Müller Publishers, Zürich
  • Herausgeber: Giulia Foscari
  • Autoren: Giulia Foscari
  • Künstlerische Gestaltung: Giulia Foscari mit Integral Lars Müller
  • Fotografie/Illustration: Claire Scoville, Giulia Foscari
  • erhältlich u.a. bei Weltbild und Amazon (Sprache: Englisch)
Jurybegründung: Parallel zu Rem Koolhaas' „Fundamentals“ Ausstellung auf der Bi­ennale entstand dieses Buch. Anhand der gleichen 12 Elemente wird ein neuer analy­tischer Blick auf Venedig geworfen. Klein, kompakt und für die Tasche, überall mit Bil­dern, Geschichten, Grafiken und Infos hat die junge Venezianerin Giulia Foscari ein fundamentales Buch produziert, dem die zwei Jahre Mitarbeit im Büro OMA anzumerken sind. Ein Maß für alle, die Venedig meinen zu kennen. Ein echter Architektur- und Rei­seführer, der nur nicht so genannt wird."


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2. Februar 2015

56. Kunstbiennale 2015 - 4. Eintrag

Fortsetzung der Einträge 1-3, 56. Kunstbiennale 2015. Nachzulesen unter dem Label Biennale 2015.


Hier gibt es Hinweise zu den Ausstellungen von Spanien, Macao, Zypern, Kosovo, Slovenien, Serbien, Armenien, Island, Ungarn, Griechenland, Tuvalu, Makedonien, Rumänien und Canada.


Eingang Palazzo Bollani
Fotos dieses Eintrags von Biennale 2013-Ausstellungen in der Nachbarschaft
der Pietà - Kirche an der Riva degli Schiavoni 
Die Ausstellung im spanischen Pavillon in den Giardini will unter dem Titel "Los Sujetos" den Geist von Salvador Dalí erforschen. Oje, und schon habe ich Vorurteile, was Dalí machte, gefällt mir einfach nicht, gefiel mir nie. Die beteiligten KünstlerInnen sind Pepo Salazar, Francesco Ruiz (dass dieser Link FRUIZ richtig ist, kann ich nicht garantieren), Helena Cabello und Ana Carceller. Ich lasse mich überraschen.

Macao musste ich erstmal auf Wikipedia nachsehen, mir fehlten da die geopolitischen Details. Macao also schickt den Maler Mio Pang Fei, der in diesem Jahr 80 wird und Werke aus seinem Künstlerleben unter dem Titel "Path: Adventure of an Artist" präsentieren wird. Der Ausstellungsort wird nicht genannt, bisher war das eines der Gebäude vor dem Arsenaleeingang, also kostenfrei. Wird ergänzt.
Ergänzung 9.3.: Ort ist der Campo della Tana vor dem Arsenale.

Zypern stellt wie immer im Palazzo Malipiero aus, quasi neben dem Palazzo Grassi, Haltestelle S. Samuele. Die Presse-
mitteilung enthält einen Link zur Website des Konzeptkünstlers Christodoulos Panayotis, die eher bescheiden daherkommt. Die Räume sind sehr klein und niedrig (und im Sommer heiß), ich bewundere jede/n, der/die sich mit dieser Einschränkung der kreativen Arbeit einrichten kann.


Tong Hongsheng, (Titel vergessen zu notieren)
Nebenausstellung Palazzo Bollani
Die Ausstellung der Künstlerin Flaka Haliti, die die Republik Kosovo vertritt, wird betreut von Nicolaus Schafhausen, der schon zweimal Kurator des deutschen Pavillons war. Ausstellung im Arsenale. 

Für Slovenien stellt Jasa Mrevlje Pollak aus unter dem Titel "UTTER/The violent necessity for the embodied presence of hope". Zum Ausstellungsort bisher keine Angaben, wird ergänzt.
Ergänzung 9.3.: Pavillon im Arsenale.


Für Serbien stellt 'the evil painter' Ivan Grubanov seine Instal-
lation "United Dead Nations" im Pavillon in den Giardini aus. Da geht es um historisch verschwundene, also tote Nationen, was nun nicht wortgetreu zum Biennale-Thema "All the world's futures" passt, aber wir lassen uns gerne überzeugen. 


Armenien gedenkt 2015 des 100. Jahrestages des Genozids durch das Osmanische Reich während des 1. Weltkriegs. Der Biennaleauftritt ist auch Teil der vielen Gedenkveranstaltungen weltweit. Die Ausstellung findet auf der Klosterinsel S. Lazzaro mit Werken einer Gruppe von internationalen armenischen KünstlerInnen.
Die Besuche auf S. Lazzaro unterliegen bekanntlich den Regeln der Klostergemeinschaft, in diesem Falle kann man NUR jeweils mit der Linie 20 von der Haltestelle S. Zaccaria um 16:45, 17:50 und 19:10 Uhr nach S. Lazzaro fahren; außerdem mit einer einer Sonderlinie ab Giardini jeweils um 16:30 Uhr. Rückfahrten nach S. Zaccaria stündlich.

Besuche auf S. Lazzaro sind normalerweise eintrittspflichtig, ob das auch zur Biennale so gehandhabt wird, weiß ich nicht, Information wird ergänzt.
Ergänzung 5.2.: Auf der Seite Aravot.am stellt der Künstler Sahak Poghosyan das Konzept und die Mitwirkenden der armenischen Ausstellung in Frage. Er hält offensichtlich S. Lazzaro wegen Raummangel auf der Insel und räumlicher Distanz zum Zentrum der Biennale für ungeeignet und hinterfragt die Auswahl von Kuratoren wie KünstlerInnen, die aus der "Diaspora" heraus Armenien vertreten. Problematisch findet er die Beteiligung des armenischstämmigen Sarkis Zabunyan, der gleichzeitig im türkischen Pavillon ausstellt (siehe 3. Eintrag).

Ergänzung 13.2.: Die Diskussion wird interessant...  :-)


Virginia Chihota, Mistakes in the Right Lines
Pavillon Zimbabwe, Istito S. Maria della Pietà
Island, mein Allzeitfavorit venezianischer Kunstbiennalen, wird vertreten durch den Schweizer Konzeptkünstler Christoph Büchel. Allerdings steht nichts von diesem Termin im Kalender bei Hauser&Wirth. Kommen da Zweifel auf?Und ein bisschen Zoff wegen seiner Nominierung scheint es auch zu geben, immer gut für die Werbung...
Ohne Isländischkenntnisse meine ich der Seite entnehmen zu können, dass die Ausstellung im Garten der Vergini im Arsenale stattfindet. (Diese Information wird bei Bedarf korrigiert.)


In Ungarn gab es offenbar im Vorfeld der Biennale politischen Zoff bzw. Boykottaufrufe von Künstlern. Ausgewählt für den ungarischen Pavillon in den Giardini wurde das Projekt "Sustainable Identities" von Szilárd Cseke, ein Künstler, über den das www wenig Informationen jenseits von Facebook und Auktionen hat. Informativ, wenn auch schlicht, ist ein Video seines Projekts "We are moving abroad". 

Griechenland hält seinen Biennale-Auftritt im www unübersetzt. Naja. Im griechischen Pavillon in den Giardini stellt die Künstlerin Maria Papadimitriou aus, deren Seite bei Teverine Fine Art bei dieser Gelegenheit mal aktualisiert werden sollte. Von 2013 ist ihre Beteiligung an der Biennale Thessaloniki und von 2005 sind Blogeinträge ihres Projekts T.A.M.A. 'Temporary Autonomous Museum for All'. Ich habe noch einen weiteren interessanten Blog Maria Papadimitrious gefunden. 
Der Titel ihrer Installation in Venedig übersetzt als "Why look at animals?" heißt auf griechisch Αγριμικα, "Häute", es handelt sich um die Darstellung einer Tierhäute/Leder/Pelzwerkstatt mit Häuten von Wildschweinen, Wölfen, Bären und Mardern, dazu-
gehörigen Werkzeugen; um die Auseinandersetzung mit der Jagd und dem Töten von Tieren und den fragwürdigen und ambivalenten Beziehungen zwischen Tier und Mensch und umgekehrt. 



Michele Mathison, Ikhuba
Pavillon Zimbabwe, Istituto Santa Maria della Pietà
Auch Tuvalu musste ich erstmal wieder googeln, obwohl ich von der 55. Biennale 2013 schon wusste, dass dieses kleine Land zu denen gehört, die am dringendsten existenziell von den Folgen des Klimawandels bedroht sind. Diesmal hat Tuvalu einen Pavillon im Arsenale aber den gleichen Künstler, Vincent J. F. Huang. Video der Installation "In the name of civilazation", Biennale 2013.

Makedonien  zeigt "We Are All Alone in This" des Künstlerpaares Hristina Ivanowska und Yane Calovski. Eine Kirche bzw. ein byzantinisches Fresko aus dem 12. JH ist involviert, ich bin ge-
spannt. Pavillon im Arsenale.


Adrian Ghenie ist der Vertreter Rumaniens mit dem Projekt "Darwin's Room". Ausstellung im Pavillon in den Giardini, mögli-
cherweise Nebenveranstaltungen im Rumänischen Kulturinstitut in Cannaregio bei S. Fosca (Information wird ggfs. ergänzt).
Ergänzung 8.2.: Interessante Hintergrundinformationen aus der heutigen 'Welt' Das ist des Teufels!


Auf den Beitrag Canadas freue ich mich schon sehr. Die 3-Mann-Gruppe BGL scheint hohen Unterhaltungswert zu versprechen mit absurden Performances und Installationen durchaus auch politischen Inhalts. Pavillon in den Giardini. (Der Pavillon Cana-
das liegt, wie der deutsche und russische Pavillon, direkt neben dem tollen neuen Gartencafé der Biennale mit Blick nach S. Giorgio Maggiore und das ganze S. Marco Bacino. Ich empfehle, eine kleine Pause an dieser Stelle einzuplanen.)



Huang Ming-Chang, A Field in the Heart
Nebenausstellung Rhapsody in Green, Innenhof des Istituto S. Maria della Pietà

Wird fortgesetzt.


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