28. Oktober 2019

Musik zum Sommerende





Der venezianische Herbst ist da. Das Wasser steigt überraschend auf dem Markusplatz, morgens liegt Nebel in der Lagune, der Marathon hat die Sportsaison beendet und ab nächster Woche wird es sogar etwas ruhiger in der Stadt.

Ein Konzert im einzigartigen Auditorium "Lo Squero" der Fondazione Cini auf der Insel San Giorgio Maggiore ist oben zu hören und sehen:
Brahms' Cellosonate Nr. 2, Op. 99, 2. Satz. (Link zum 1. Satz)

Brahms komponierte seine zweite Cellosonate in einem glücklichen Moment, dem herrlichen Sommer 1886, den er am Thuner See verbrachte und in dieser Zeit  vier Werke schuf. Es entstanden zwei Violinsonaten, das Klaviertrio c-moll und die F-Dur-Cellosonate.

Im November finden die letzten 3 Konzerte des Jahres 2019 im "Squero" mit dem wunderbaren Blick auf den Wasserverkehr des Bacino S. Marco statt. 

Samstag 9. November 17 Uhr
Asolo Musica
Quartetto di Venezia - Viertes Konzert des Zyklus
I sei quartetti di Mozart dedicati a Haydn
I sei quartetti "Russi" op. 33 di Haydn

Samstag 16. November 17 Uhr

50. Harzburger Musiktage
Quartetto di Venezia - Beethoven, Wolf
und
Simona Kermes and Friends - Porpora, Vivaldi, Pergolesi, Hasse

Sonntag 24. November 17 Uhr

Asolo Musica
Antiruggine di Mario Brunello
Programm folgt

Karten unter diesem Link.


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16. Oktober 2019

Zu Fuß nach San Michele 31.10.-10.11.2019



Brücke nach S. Michele im 19. JH
(Bäume ragen kaum über die Friedhofsmauer!)

Die Votivbrücken von Dorsoduro zur Kirche des Redentore auf der Giudecca im Juli und von der Haltestelle Giglio zur Kirche der Madonna della Salute Mitte November sind eine nie gebrochene Tradition, die immerhin auf Gelöbnissen der Serenissima zur Befreiung von den Pestepidemien 14. und im 17. Jahrhundert beruhen. (Naja, und es gibt seit einigen Jahren auch noch die nichtchristliche Marathonbrücke zwischen der Punta della Dogana und den Giardini Reale über den Canal Grande Ende Oktober...)

Bis zu Beginn der 1950er wurde auch jedes Jahr zum christlichen Fest Allerheiligen und Allerseelen (1./2.11.) eine Brücke von den Fondamente Nove zum Monumentaltor des Friedhofs S. Michele errichtet, damit die Venezianer*innen an diesen Tagen ihre Toten besuchen konnten. Der allgemeine Friedhof war eine neue Errungenschaft für Venedig in der 1. Hälfte des 19. JHs, errichtet nach dem Erlass des napoleonischen Friedhofsgesetzes (nur noch außerhalb der Gemeinden, nicht mehr in Kirchen und auf Kirchhöfen). Alle Verstorbenen der Stadt Venedig müssen seit ca. 200 Jahren auf die Insel, damals gerudert, heute mit dem Bestattungsboot mit vollautomatischer Hebe- und Schwenkeinrichtung für den Sarg. Die Brückentradtion zum Totengedenken wurde mit dem funktionierenden ÖPNV der Vaporetti vor ca. 70 Jahren aufgegeben.

Auf Ratsbeschluss wird in diesem Jahr zum ersten Mal wieder für 10 Tage eine Brücke gebaut, 407 m lang, 15,5 m breit; eine Durchfahrt für Wasserfahrzeuge wie bei den anderen Votivbrücken muss eingerichtet werden, die Arbeiten an der Brücke haben bereits begonnen. 450.000 € wurden dafür eingeplant und da die Kosten immer wieder erwähnt werden aber nirgends von den weiteren Perspektiven dieser Tradition zu lesen ist, schleicht sich ein giftiger Verdacht an, dass dies eine singuläre Veranstaltung sein könnte. 
Der Bürgermeister Brugnaro, bekanntlich nicht gebürtiger Venezianer und darüberhinaus Nicht-Bürger von Venedig legt auffälligen Wert auf die Feststellung, dass die Votivbrücke sein persönlicher lang gehegter Wunsch war. Könnte es sich hier (auch) um einen Vor-Kommunalwahlen-Stunt handeln? Die Bevölkerung, vor allem die mehrheitlichen Alten, freut sich, der Bürgermeister präsentiert sich mit seiner Bürgermeisterschluppe, begleitet von militärischen und kirchlichen Amtsinhabern, den wichtigen Männern eben. Ein Schelm, wer da an Bürgermeisterprestige und die Wahlurne 2020 denkt, aber warten wir Allerheiligen 2020 ab...


Quelle: Twitteraccount Bürgermeister Luigi Brugnaro

Auch wenn die venezianische Bevölkerung schrumpft (und "Gäste" nur in Ausnahmefällen auf der Insel bestattet werden) haben die längst aus der Stadt aufs Festland gezogenen Venezianer*innen weiter ihre Toten auf der Friedhofsinsel. Der Friedhof wurde in den letzten 10 Jahren erweitert und schon an normalen Tagen ist der morgendliche Friedhofsverkehr sehr lebhaft, zum Glück bevor Tourist*innen unterwegs sind. An Allerheiligen und -seelen allerdings sind die Boote der Linien 4.1 und 4.2 trotz Ergänzungsfahrten derart rappelvoll, auch gerade mit betagten und behinderten Passagier*innen und ihren Begleiter*innen extrem vollgestopft, dass die Brücke nicht nur die Wiederbelebung einer schönen Tradition ist, sondern vermutlich auch eine rationelle Entlastung des ÖPNV.

Bisher habe ich wegen der Vaorettiüberlastung bewusst nicht den Friedhofsbesuch am Totenfest empfohlen. Aber nun wird Besucher*innen Venedigs im Herbst durch die Votivbrücke die sehr besondere Erfahrung ermöglicht, über den breiten Kanal auf das schöne ehemalige Hauptportal des Friedhofs zuzuschreiten und über die Hauptalllee eintretend den Friedhof zu erkunden. Ein Geschenk, das auch wir als Gäste dankbar und rücksichtsvoll annehmen dürfen.


WICHTIGE Ergänzung 27.10.19
Nicht nur mein bescheidener Blog hat über diese erneuerte Tradition berichtet, sondern vor allem wurde sie natürlich bekannt über die Marketingmedien der Stadt selber. Entrüstung erhob sich unter den Bürger*innen, dass sogar das besinnliche Totenfest als Tourist*innenattraktion beworben wird. Nicht zu Unrecht. Für mich selbst hatte ich entschieden diesen Hinweis zu veröffentlichen, weil die Brücke ja nicht nur für die beiden Feiertage (in diesem Jahr ein verlängertes Wochenende) eingerichtet wird, sondern ganze 10 Tage. 

Nun wurde klugerweise entschieden, dass von der Eröffnung am 31.10. um 12 Uhr bis einschließlich 3.11. die Brücke nur von Einheimischen und Inhaber*innen einer Dauerkarte Venezia Unica genutzt werden darf
Erst ab dem 4.11. wird sie allgemein dem Publikum zur Verfügung stehen. 
Damit können sich die betroffenen Gemüter hoffentlich wieder beruhigen, und auch die Gäste Venedigs kommen in der 1. Novemberwoche in den Genuss der Votivbrücke ohne die intimen Feiertage zu stören.

29.10. 
Fotos vom Bau der Brücke auf dem Twitterkonto der Comune Venezia.

31.10.
Heute 12 Uhr war es soweit. Ich habe tagesaktuelle Fotos bekommen (herzlichen Dank an Birgit Weichmann). Nach den Eröffnungsfeierlichen und der Verabschiedung der Offiziellen inkl. Militär, Patriarch und Bürgermeister war die Brücke leer und der Gang über den Canal delle Fondamente Nove sicher eine Freude. Morgen ist Feiertag und mehr Betrieb zu erwarten. Ab dem 4.11. ist die Brücke für alle frei.


Quelle Birgit Weichmann

Quelle: Birgit Weichmann

Quelle: Birgit Weichmann



Siehe bisher 6 Blogeinträge zum Friedhof San Michele 
Siehe auch Eintrag auf Venipedia zum Friedhof San Michele (italienisch)


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12. Oktober 2019

Litauens Biennale-Strand und das Blaue Jahrhundert



9:45 Uhr: Ensemble singt sich für den Start der Performance ein

Wegen der vielen Biennale-Pilger*innen auf der sonst wenig frequentierten Strecke zwischen der Riva beim Arsenale und der Celestia (die kürzeste Verbindung zwischen Süd und Nord in Venedig) ist noch mal Aufmerksamkeit geboten für den Pavillon von Litauen, Goldener Löwe 2019, siehe Eintrag vom 16.6.19 "Sun + Sea + Marina + Litauen". 

Um auf 2 Besonderheiten hinzuweisen, damit niemand enttäuscht vor verschlossener Arsenalemauer an der Celestia steht:

  • Der Pavillon spielt nicht die ganze Biennalelaufzeit, 24.11., sondern schließt bereits am 31.10.! Es wird einfach zu kalt für das künstlerische Strandleben im ungeheizten Pavillon. Schon im Juni gab es ein paar ausgesprochen kühle Tage, an denen Ensemble und Freiwillige im Sand vor Kälte schnatterten und notgedrungen Tshirts überziehen mussten. 
  • Zusätzlich wird der Pavillon in der nächsten Woche vom 15.-18.10. geschlossen, weil eine Marine-Tagung im Arsenale stattfindet. In den 4 Tagen ist 1 Performancetag enthalten, Mittwoch 16.10. 


Natürlich will man wissen, was Wichtiges in diesen Tagen passiert und findet im www:
12. Regional Seapower Symposium 2019 - Navies for the Blue Century.

Begriffe wie "Blue Century" und "Seablindness" werden benutzt als seien sie Allgemeingut, mir sind sie aber neu. Ich suche und finde: 



Das Problem der Folgen von Warentransport und -umschlag auf dem internationalen Seeweg steht, wie man an den Daten sehen kann, seit Jahren an, ist aber leider an mir vorbeimarschiert. Ein beispielhafter Fall von Seeblindheit!

Seit Jahren allerdings registriere ich die Entwicklung der BRI - Belt and Road Initiative, die erst vor wenigen Monaten eindeutig als "Neue Seidenstraße" in unseren TV-Nachrichten angekommen ist. 
Wer regelmäßig in Venedig ist, erlebt mit Staunen die Übernahme diverser Wirtschaftsbereiche der Stadt durch 'Chinesen' einerseits und die wachsende Menge chinesischer Tourist*innen andererseits. 
Aber das scheinen Kinkerlitzchen zu sein verglichen mit der chinesischen Übernahme von griechischen Häfen und ihrem massiven Ausbau schon vor, aber vor allem in Folge der 'Krise'. Der Hafen von Piräus wird seit Jahren betrieben von der chinesischen Firma COSCO. Wenn das mir als normaler Touristin auf Reisen in Griechenland und Italien auffällt, muss die wirtschaftliche Verflechtung Chinas mit Europa weit vorgeschritten sein, und das natürlich auf dem Seeweg.  

Einige informative Artikel dazu: 


Golf von Piräus 2018, Hafeneinfahrt im Hintergrund
(von 'meiner' geliehenen Terrasse)
Wegen des Seapower Symposiums können 2 Schiffe im Bacino besichtigt werden: das Schulschiff Amerigo Vespucci am Donnerstag 17.10. 9:30-12:30 Uhr und am Freitag 18.10. 9:30-12:30 und 15:30-20:30 Uhr; und das Amphibienfahrzeug San Giorgio am Freitag 18.10 10-12 und 15-18 Uhr, am Samstag 19.10. und Sonntag 20.10. 10-12 und 15-19 Uhr. (Siehe auch PressMare vom 11.10.19)Viel Interesse bei Venezianer*innen wie Tourist*innen - man muss sich auf lange Warteschlangen einrichten, keine Voranmeldung. 
Am 14., 16. und 17.10. ist auch der Padiglione delle Navi geschlossen (Eingang neben der hölzernen Arsenalebrücke). Den Eintritt ins Museo Storico Navale, zu dem der Schiffspavillon gehört, ist in diesen Tagen ermäßigt. 
Ergänzung 16.10.: 
Il secolo blue, la sicurezza dei mari per garantire il progresso (La Stampa).


Soweit die Links zu "Blue Century" und den ökonomischen Aspekten der Seefahrt (die ökologischen Folgen scheinen nicht ausdrücklich auf der Agenda des Seapower Symposiums zu stehen), dem Thema, das ungestört im Arsenale am 15.-18.10. besprochen wird und deshalb der Pavillon von Litauen pausieren muss.


Ergänzend zum Eintrag vom 16.6.19 "Sun + Sea + Marina + Litauen" kann ich noch berichten, dass ich im September meinen litauischen Strandtag absolviert habe. Morgens wie bestellt um 9:30 Uhr an der Warteschlange vorbei marschiert, in einer winzigen Umkleide gleichzeitig mit ca. 15 Ensemblemitgliedern in meinen Badeanzug gestiegen (umgeben von ca. 30.000 Paaren Flipflops aller Größen, die sich dort seit Mai rundum stapeln), und einen zugewiesenen Platz am Strand eingenommen (die freiwilligen "Beachgoer" liegen rund um das singende Ensemble eher unter der Galerie herum). Ich war zu Beginn die einzige Freiwillige und erlebte das Einsingen von Chor (Studierende des Conservatorio Benedetto Marcello) und Solist*innen, danach noch eine kurze Probe mit Chorleiterin (die Vorstellungen laufen komplett ohne Dirigat), dann wurden 5 Minuten heruntergezählt und Punkt 10 Uhr startete die Performance und das Publikum erschien auf der Empore. 

Eine Performance dauert 70 Minuten und läuft durchgehend als Schleife weiter, das Ensemble singt (abwechselnd und auch gemeinsam der Chor und die Solist*innen) 8 Stunden durch, eine bewundernswerte Leistung, und spielt zwischendurch auch mal Badminton oder Boule. Die Kinder (teils zum Emsemble, teils zu den Freiwilligen gehörig) machen, was sie wollen, das wechselnde Hundchen wird an der Leine herum- (damit man es sieht), und hinausgeführt, wenn es an einzelnen Arienstellen anfängt, mitzusingen. Oder wenn es mal Gassi muss (für Menschen gibt es eine Chemietoilette).
Freiwillige werden vorher per Mail gebeten, Getränke und Essen mitzubringen, nicht laut zu rufen oder während einer Arie den Strand zu verlassen, nicht ins Publikum zu blicken oder winken. Woran sich das sonnige Krabbelkind des Paars neben mir, das mich auf meiner Decke besuchte und zu einem Keks eingeladen wurde, nicht hielt - es zeigte den Keks fröhlich einladend hoch ins Publikum, bevor es reinbiss.
Es war ein warmer Septembertag, ich lag direkt neben einem geöffneten Fenster, durch das eine milde Brise angenehm in den Pavillon wehte - wie man das am Strand erwarten sollte. Ich habe 5 x die ganze schöne melancholische Oper gehört und außerden gelesen, Rätsel gelöst, gegessen und ein Nickerchen gemacht und hätte eigentlich ganz gerne manchmal mitgesungen...

Die Musik kann man im Pavillon und in den beiden Biennale-Bookshops kaufen, leider nur als Schallplatte. Mehrfach nachgefragt: eine CD ist auch weiterhin leider nicht geplant. Schade. Einen Plattenspieler kaufe ich mir deshalb dann doch nicht, aber SCHADE.





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8. Oktober 2019

Neues Geschäftsmodell: deposito bagagli

Gassenkunst in Cannaregio zum Thema (2019)

Nachfrage bewirkt Angebot? Angebot weckt überflüssige Bedürfnisse? Keine Ahnung. 

Das Thema dieses Eintrags sind Gepäckaufbewahrungsläden, die in den letzten Jahren in Venedig plötzlich aufpoppen. Braucht man die? Gibt es diesen massenhaften Bedarf oder sind sie nur eine neue kurzfristige Methode, mit geringer Investition, wenig Arbeitsaufwand und minimaler Sachkenntnis eine Scheibe vom großen Venedig-Kuchen zu ergattern? Denn wir wissen ja: einer der touristischen Zwecke Venedigs ist die ökonomische Teilhabe möglichst vieler Menschen, und zwar egal wie, da muss man sich was einfallen lassen. Ein überflüssiges Angebot ist allerdings auch ein Pleiterisiko für hoffnungsfrohe Kleinunternehmer*innen.

Früher gab es in Venedig, soweit ich weiß, 2 Möglichkeiten der vorübergehenden Gepäckaufbewahrung: Bahnhof S. Lucia Nähe Gleis 1, und die kleine Aufbewahrungsbude von Depositi Bagaglia am Piazzale Roma, wo ich einst einen Koffer mit abgeschlagenem Schloss (aber nicht ausgeräubert) zurück bekam. 

Inzwischen haben sich wohl einige Bedingungen geändert. Wie hoch mag die Zahl der Kreuzfahrttourist*innen sein, die ein paar Stunden Übergangszeit zwischen Bahnhof bzw. Flughafen und Schiff nutzen wollen, einen Blick auf die Stadt zu werfen? Wie viele Nutzer*innen von Ferienwohnungen (und wir wissen ja, dass bis auf ca. 50.000 Einwohner*innen mittlerweile die ganze Stadt aus Ferienwohnungen besteht) müssen zwischen 9 und spätestens 10 Uhr das Appartment übergeben und dann 13 Stunden (wie ich) bis zum Flug überbrücken? Wie viele Leute nutzen die stark erweiterten Flughafen- und Kreuzfahrthafenlinien von Alilaguna und möchten für einige Stunden Aufbewahrung ihr Gepäck nicht zum Bahnhof/Piazzale Roma zerren, sondern in der Nähe einer der Vaporettostationen deponieren? Keine Ahnung.

Die 'depositi bagagli' sind von unterschiedlicher Qualität (nicht von mir getestet) - von einer verschlossenen spelunkigen Tür mit fettem Schild "Hier lange klingeln! 7-14 und 17-23 Uhr" (einer der 'Engel' von Bag BnB) bis hin zu einem dänischen (!) Franchise (LuggageHero). Die Auswahl wächst. Der Service von Menschenarbeit über Online-Voranmeldung bis zu kompletter Onlineabwicklung unterschiedlich. Es gibt viel Kleingedrucktes, Formulare, Versicherungen und unterschiedliche Preise sowie Öffnungszeiten. Hier ist ein Großteil der derzeitigen Optionen ohne meine Bewertung (und wie immer: ohne Werbung machen zu wollen). Ich selbst habe es bisher nicht zu einem wirklichen Überblick geschafft... 

Vaise (elektronische Schließfächer mit Kreditkarte, Rialto, Cannaregio, San Marco)
Venice Luggage Deposit (Nähe Rialto, San Marco-Seite)
Luggage Hero (Bahnhof S. Lucia, Piazzale Roma, Rialto, San Marco)
Depositi Bagagli Venezia (venezianisches Unternehmen mit Tradition. Piazzale Roma, Tronchetto, Flughafen Marco Polo)
Stow Your Bags (elektronische Schließfächer, Nähe Bahnhof-Lista di Spagna)
Bag BnN (8 Depots in der ganzen Stadt, siehe Karte, deutschsprachige Gebrauchsanweisung, aber komplett menschenbasiert in kleinen Lokalen/Geschäften. Keine Elektronik - viel Vertrauen.)
Kuddus Luggage Storage (elektronische Schließfächer Nähe Bahnhof und Piazzale Roma)
Bagstop (elektronische Schließfächer, Rialto S. Polo-Seite)
Self Luggage Storage (Cannaregio zw. Ghetto und Madonna dell'Orto)
Nannybag (12 Depots in der Stadt, ähnliches System wie Bag BnB. Online Anmeldung, Abgabe bei der 'Nanny' im Geschäftslokal o.ä.)
bag me do (bisher 6 Depots, auch in Mestre und Lido, online-Anmeldung und -Bezahlung, Abgabe im Depot ähnlich Nannybag und Bag BnB)

Alle Links ohne meine persönliche Gewähr! Mit Änderungen sollte jederzeit gerechnet werden! Nicht unbedingt gerechnet werden darf mit leichtgängigen Fremdsprachenkenntnissen in den menschenbasierten Abgabe- und Aufbewahrungsstellen. Und unbedingt ist das Kleingedruckte vor der Nutzung eines der Angebote zu lesen!  

Zu diesem Eintrag gehört außerdem der Hinweis auf die Geräuschbelästigung der Nachbarschaft durch die Gepäckdepots, vor allem der einheimischen soweit vorhanden. Tag und Nacht auf der Gasse vorbeiziehende Rollkoffer in und von Richtung Vaporettostation nerven die Einheimischen schon genug (ich erinnere an die buchstäblich internationale wilde Medienreaktion vor einigen Jahren auf den Wunsch, geräuscharmen Ersatz für die Plastikrollen der Koffer zu erfinden = "Venedig verbietet Rollkoffer!". Diese Diskussion kommt innerstädtisch gerade wieder hoch.).
Die Kofferdepots bewirken verstärkten Rollkofferverkehr, Lärm durch in Schließfächer gestoßene und herausgezerrte schwere und schwerste Koffer, laute Gespräche in den Gassen, die vor allem nächtens die Anwohner*innen sehr stören. Die Kofferkundschaft sollte darauf zu jeder Tageszeit sensibel Rücksicht nehmen. Bitte.



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