28. November 2010

Der Wintergarten in Castello...

Fotos Georg Eichinger

...wurde nach über 3jähriger Renovierung im Oktober wieder eröffnet.

Er liegt links von der Vaporetto-Haltestelle Biennale, in der schönen schattigen Allee Viale Garibaldi.
Nach rechts geht es zu den Giardini der Biennale.

Die kleine venezianische "Serra ai Giardini di Castello" stammt aus dem Jahr 1894, eines der vielen, teils riesigen, Gewächshä
user in Mitteleuropa, die winters exotische Pflanzen aufnahmen, in Folge der Orangerien des Barocks die außer Mode gekommen waren. Sie wurde in den 90ern verlassen und rottete vor sich hin, mehrfach stand ich ziemlich fassungslos angesichts des Jammers am Gartenzaun und finde auch in meinem Archiv kein einziges Foto. Vermutlich hat mich der Anblick so deprimiert...

Jetzt ist der Bau für ca. 700.0
00 € wieder flott gemacht, mit seinen 280 qm und Höhe von ca. 7 m, die Nord- und Nordwestwand aus Ziegel, die Süd- und Südostseite aus Glas und Gußeisensäulen. Zum Renovierungsprojekt gehört, weitgehend Originalteile wieder zu nutzen, aber zu Stabilisierung auch neue Elemente in möglichst geringem Umfang, vor allem für die Verstärkung der Fundamente einzusetzen, denn die Serra steht unter Denkmalschutz. 12 alte Gußeisensäulen als tragende Struktur wurden ergänzt durch 9 neue Eisensäulen zwecks Unterstützung, die Scheibenflächen restauriert/erneuert. Die technische Infrastruktur wurde modernisiert.

Der Wintergarten wurde wohl schon früher von den "einfachen" Bürger von Castello genutzt, und das soll auch in Zukunft so sein, als Stadtteiltreffpunkt mit Schwerpunkt Umweltbildung für alle Altersgruppen. Derzeit gibt es schon mal einen Pflanzenladen, gep
lant ist ein Café. Man kann sich also bei einem Kaffee auf dem Weg von und zur Biennale im nächsten Sommer den Wintergarten in Ruhe ansehen.

Link eingefügt am 12.3.2011: http://www.serradeigiardini.org/it/



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27. November 2010

Proteste in San Marco

In Italien kämpfen StudentInnen gegen die wahnwitzige "Bildungsreform" der B-Regierung, auch mit Besetzungen symbolträchtiger historischer Gebäude, wie dem römischen Kolosseum und dem schiefen Turm von Pisa.

http://www.fr-online.de/wissenschaft/protest-gegen-die-hochschulreform/-/1472788/4873636/-/view/asFirstTeaser/-/index.html

Google Artikel Sammlung

In Venedig wurde der Balkon von San Marco besetzt.





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24. November 2010

Stadtplan venezianischer Kirchen in Arbeit...

San Marco von Osten










Für die Website
Churches of Venice, zu der ich hier schon viele Links gesetzt habe, ist zur Zeit ein Stadtplan auf Google-Basis in Arbeit, der die venezianischen Kirchen aufzeigt und zwar sehr exakt mit dem Hinweispfeil auf dem entsprechenden Gebäude.

Eine lobenswerte Arbeit, sehr hilfreich für Venedig-Reisende, die sich besonders für Kirchen interessieren und nicht nur mitnehmen wollen, worauf sie so am Wege stoßen.
Erspart Sucherei und Zeitaufwand - obwohl in Venedig herumzulaufen und zu suchen ja immer die reine Freude ist.
Wie gesagt, der Plan ist noch in Arbeit, aber auch schon einsatzbereit.


http://maps.google.co.uk/maps/ms?oe=UTF8&ie=UTF8&hl=en&vps=1&jsv=296a&msa=0&msid=109834341001643834052.0004956dacb814845c383


Eingetragen sind auch Unterkünfte, gut insbesondere für Venedigneulinge, die noch nicht so den Überblick haben und sich für ihre Hotelsuche in bestimmten Stadtteilen orientieren wollen.


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18. November 2010

Löwenmaul und Löwenpenis


Zurück aus dem Urlaub in der Argolis und in Arkadien ist tatsächlich von einer überwältigenden Zahl von venezianischen Löwen zu berichten! Vor allem in Nauplio (Nafplio), das ja eine wichtige Rolle in der Geschichte der venezianischen Kolonien spielte. Aber ich sammle ja eigentlich keine Löwen, nicht wirklich, deshalb kurz nur zwei Vorstellungen aus inhaltlichen Gründen.


Nummer 1 steht auf der zentralen Platia, dem Verfassungsplatz, und hat ein verziertes Maul. Das schönste venezianische Löwenmaul überhaupt.
Ich stelle mir vor: ein kleines griechisches Kind sitzt auf dem sehr niedrigen Sockel des Reliefs und guckt seinen Brüdern beim Fussb
allspielen zu (es wird immer Fussball gespielt auf dem Verfassungsplatz, man findet auch beim Morgenspaziergang vor 7 Uhr schon mal die Jacken, die die Jungs abends auf dem Sockel vergessen haben) und hat ein Fläschchen Liebesperlen - was Besseres könnte ihm einfallen, als mit spitzen Fingerchen die Liebesperlen in die Löcher zu fummeln, die die Schnurrhaare des Löwen darstellen? Und mit dem Däumchen ordentlich festzudrücken? Das muss doch sehr befriedigend gewesen sein, ein kreativer Akt.


Nummer 2 steht um die Ecke, im Vorgarten der großen Aga-Pascha-Moschee (später 1. Parlamentsgebäude Griechenlands, jetzt unten zeitgenössische Kunst, oben Konzerthalle) und hat, neben einem herrlichen Heiligenschein, einen Penis.
An sich normal, aber nicht für einen venezianischen Löwen, der als Symboltier von San Marco, als Status- und Machtsymbol der Serenissima keinerlei Banalitäten wie Reproduktion unterworfen ist! (Sehr irritiert, habe ich nach Löwenpenisen gesucht und finde tatsächlich,
dass venezianische Löwen schöne Locken am Bauch haben, aber durchweg keine Penise.) Und dieses Exemplar scheint beschnitten zu sein.

Vielleicht ein weiterer befriedigender kreativer
Akt? Privat oder vielleicht doch eher offiziell? Degradierung eines Staatssymbols durch Anfügen eines religiös gestylten Geschlechtsorgans? Einmal sensibilisiert, habe ich diverse weitere Exemplare gefunden, z. B. über dem Eingang der riesigen venezianischen Festung Palamidi. Und der wirkt eindeutig simpel gefaket und nachträglich dekorativ anfügt.


Nauplio, die Stadt der getuneten venezianischen Löwen? Ein Rätsel! Beiträge zu seiner Lösung gerne per Kommentar oder Mail, vielen Dank!

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4. November 2010

Pala d'argento

Eine Leserin macht per Mail freundlicherweise darauf aufmerksam, dass die Pala d'argento von San Salvador derzeit im Bode-Museum in Berlin ausgestellt ist, eine der seltenen Gelegenheiten, sie zu sehen:


www.smb.museum/smb/kalender/details.php?lang=de&objID=24879&typeId=10

Nochmals herzlichen Dank für den Hinweis!

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