56. Biennale d'arte 2015 - erster Eintrag
Alle Fotos dieses Eintrags aus dem Pavillon der Ukraine, Kunstbiennale 2013 im Palazzo Loredan am Campo Santo Stefano Künstler: Hamlet Zinkowskyi |
Jetzt aber...!
Die Kunstbiennale steht quasi schon vor der Tür, in den letzten Monaten hat sich auf meinem Rechner viel Material dazu angesammelt, aber es fehlte die Zeit es auch nur zu sichten.
Nachdem die Architekturbiennale 2014 schon ihre Runden über die verdoppelte Länge lief, und im Rückblick erfolgreich, wird auch die Kunst 2015 immerhin einen ganzen Monat früher starten, am 9. Mai (Obacht, in der ersten Biennalewoche gibt es auch noch ungewohnterweise das touristInnenintensive Sensa-Fest am 17. Mai). So weit ich weiß, liegt das an der gleichzeitigen Weltausstellung in Mailand, die bereits am 1. Mai eröffnet, und an ihrem zusätzlichen Schauplatz 'Aquae Venezia 2015' in Venedig, sprich Marghera. Darüber wird noch zu sprechen sein, in einem anderen Eintrag, ein Thema nach dem anderen.
Today is not my day |
I will not write any book |
Die geplante durchgängige siebenmonatige Lesung von "Das Kapital" von Karl Marx im Zentralpavillon, plus anderer Formen der Präsentation des Textes bzw. Inhaltes, ist ein Ding! Auf den ersten Blick eine tolle Idee, und eine Herausforderung für alle Beteiligten, aktiv oder passiv. Diese politisch-historische Basis des Gesamtkunstevents macht die Sache im Vorfeld spannender denn je. Denken wir nachträglich gnädig an die Wochen und Monate, in denen wir uns durch das Werk und die nervigen 'Kapital-Kurse' quälten, in bester Absicht und echtem Erkenntnisdrang!
Dudes are waiting |
Um zu ersten interessanten Details zu kommen:
der erste Biennale-Eindruck trifft uns schon am Flughafen (soweit die Anreise per Flug stattfindet): der Künstler Simon Denny stellt für Neuseeland, das keinen eigenen Pavillon hat aber immer originelle Ausstellungsräume anmietet, in der Ankunftshalle und in der Biblioteca Marciana an der Piazetta aus. Siehe auch ZEIT 10/2012: Das Eigenleben der Kleckse. 29.1.15 neu: offizielle Website New Zealand at Venice.
Indien (Shilpa Gupta) und Pakistan (Rashid Rana) teilen sich ihre Ausstellungsräume für den 'collateral event' "My East ist Your West". Das hat politische Symbolkraft angesichts der postkolonialen Geschichte der beiden Staaten. Ausstellungsort ist der piano nobile des Palazzo Benzon mit schönen Wand-und Deckenbemalungen und Stuckarbeiten, sehr sehenswert. Am Canal Grande mit Balkons für gute Aufnahmen (Canale Grande zwischen Rialto und Ca' Foscari, Blick auf Rialtobrücke und Palazzo Papadopoli schräg gegenüber) Haltestelle S. Angelo.
Ergänzung 1.2.: Durch einen Online-Artikel aus "The Hindu" wurde mir klar, dass es sich nicht um die Nationenauftritte Indiens und Pakistans, sondern um eine Nebenveranstaltung (collateral event) handelt. Mein Staunen über diese Kooperation hätte ich mir also schenken können. Aber das nimmt der Ausstellung sicher nicht die Bedeutung und das Interesse, sondern sie findet hoffentlich auf dieser Basis umso mehr Anerkennung.
Ergänzung 17.2.: The Best of Times
Australien wird seinen neuen Pavillon eröffnen (ich bin gespannt, denn der alte hatte Atmosphäre, die mir gefiel) und wählte schon vor einem guten Jahr Fiona Hall als seine Repräsentatin aus. Wie schon für die Documenta 13. Aktuelles Interview mit der Künstlerin.
Ergänzung 17.2.: Video neuer Pavillon
Ergänzumg 2.3.: Hintergrundbericht zum neuen Pavillon
Auch Russland nominierte sehr früh, und als erste Frau, die Russland in einer Einzelausstellung repräsentiert, Irina Nakhova. Mehr zur Künsterlin auf Moscow Conceptualism. Pavillon in den Giardini.
Und noch eine erste Frau, die als Künstlerin in einer Einzelausstellung ihr Land vertritt : Helen Sear für Wales. Ausstellungsort war bei den letzten beiden Kunstbiennalen S. Maria Ausiliatrice am Ende der Via Garibaldi in Castello, ich vermute, das ist auch 2015 der Ausstellungsort. Die kleine Kirche des Studentenwohnheims S. Maria Ausiliatrice hat ein ungewöhnliches schönes Relief an der Altarbasis. Je nach Lichtverhältnissen der jeweiligen Ausstellung kann man es es gut sehen oder eben auch nicht.
One big man was waiting for a miracle |
Finnland stellt wie immer in seinem Pavillon in den Giardini aus, und dabei handelt es sich nicht um das bezaubernde Gebäude, das auf der Website frame für das Künstlerduo IC-98 zu sehen ist. Leider. Das hätte ich gerne gesehen.
Die Philippinen treten mit "Tie a String Around the World" nach 50 Jahren Pause wieder ausstellend auf mit einer Ankündigung zu einem Filmprojekt, die mich neugierig macht. Allerdings findet sich nirgends die Information zum Ausstellungsraum. Wird nachgereicht. (Siehe auch Beitrag in "Art Radar".)
Ergänzung 9.3.: Ausstellungsort ist der Palazzo Mora in Cannaregio.
Großbritannien lässt sich von einer Künstlerin vertreten, die mit bemerkenswertem Humor begabt zu sein scheint: Sarah Lucas. Freu mich schon darauf. Im Pavillon in den Giardini.
Ergänzung 17.2.: Parsifal und Kürbis
Auch die USA werden repräsentiert von einer Frau, der alten und erfahrenen Video- und Performance-Künstlerin Joan Jonas, die eine raumspezifische Installation für die Biennale im US-Pavillon vorstellen wird.
Fortsetzung unter
56. Kunstbiennale, 2. Eintrag
56. Kunstbiennale, 3. Eintrag
Waiting for those who are waiting |
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