El Anatsui erhält den Lebenswerk-Löwen 2015
Biennale 2007 - El Anatsui |
Bei der zweiten Begegnung, 2010 in Berlin vor der Alten Nationalgalerie, hundertprozentige Wiedererkennung des Künst-
lers sofort, aus heiterem Himmel. Dieses Werk ist unverwechsel-
bar. Und in seiner klaren Metaphorik der Vernetzung einfachster Teile zur großen Fülle, der Verbindung von Armut und Glanz, Pragmatik und Kreativität, der Wandelbarkeit von Material und Dimension ergreift es auch Leute, die sich von Gegenwartskunst eher seltener inspiriert fühlen. Den genialen El Anatsuis mit einem Lebenswerk-Löwen zu ehren, finde ich eine wunderbare Entscheidung der Biennale.
Ich verlinke hier ein paar Seiten mit Text und Film, die ihn und seine Arbeit und Arbeitsweise/Kooperationsweise näher bringen.
Biographie in deutscher Sprache
Film, der die Arbeit an 'Gli' zeigt, kommentiert von El Anatsui
40 Werke El Anatsuis, per Klick vergrößerbar, und eine Liste seiner Ausstellungen. In Deutschland scheint es bisher nur 2 seiner Werke zu geben, in Bayreuth und Düsseldorf.
Alexi Worth stellt den Künstler El Anatsui und sein Werk in der New York Times vom 19.2.2009 in einem sehr lesenswerten Artikel vor. Er schreibt u. a.:
"Besonders bemerkenswert ist, dass seine Werke physisch nicht festgelegt sind: Anatsui besteht darauf, dass seine Wandbehänge drapiert, nicht flach gehängt werden, aber legt keinen Wert darauf, sie persönlich zu drapieren und lässt das gerne Galerien und Museen machen. Er hat Präferenzen - horizontale Wellen sind besser als vertikale - aber er sieht spezielle Gestaltungsweisen nicht als endgültig. Natürlich sind professionelle Kuratoren irritiert von diesem Freiraum... Lisa Binder, die Kuratorin der Anatsui Ausstellung (in NY), betont, dass 'traditionelle afrikanische Kunstobjekte häufig in hohem Maße anpassungsfähig sind, konzipiert für mögliche Wiederverwendungen, im Gegensatz zu europäischen Gemälden und Skulpturen'. Anatsuis Werk bringt diese Qualität von Anpassungsfähigkeit, Unentschiedenheit in die Praxis der Skulptur - so wie Jazz die afrikanische Gelöstheit in die westliche Musik brachte."
Unkommentierter Film der NYer Ausstellung - kein Gesabbel, keine Musik, nur die Möglichkeit, die Wandbehänge genau anzusehen. Schlicht, aber sehr sehenswert.
Einstündiges öffentliches Gespräch (ab Min. 9) mit El Anatsui, geführt von Elizabeth Harney, Univ. Toronto, aus dem Jahr 2013. In dem es u. a. auch um seine früheren Werke (Holz, Kettensäge) geht. Verlangt ein bisschen Konzentration auf die Sprache. Und man sollte nicht seine Socken übersehen - Hammer!
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