18. August 2013

Biennale - mehr Chinesisches

Rhapsody in Green, Huang Ming-Chang, Paddies in the Wind 2, Detail
Wie schon erwähnt, bietet diese Biennale mehr chinesische Kunst als je zuvor - und ich habe noch nicht mal die nationale Ausstellung im Arsenale gesehen (verschoben auf den Herbst-
besuch). 

Siehe Eintrag Biennale ohne Ticket (2013)

Es gibt 3 Präsentationen von Ai Wei Wei. Eine im deutschen Pavillon, deren Schemel-Foto fast jeden deutschen Presse-
bericht zur Biennale zierte und deshalb fast jedeR kennt. Ist schön, groß, beeindruckend. 


Dann die Austellung SACRED in der Kirche Sant'Antonin, die IMMER geschlossen ist, trotz differenzierter Restaurierung mit französischen Mitteln. Meine Bemühungen um eine Führung, die vom venezianischen Patriarchat angeboten wird, waren leider erfolglos - man lässt nur Gruppen zu, die sich als Gruppen anmelden. Ohne Anschlussmöglichkeit, sehr schlecht für überzeugte Einzelreisende. Meine Neugierde gehörte der Kirche, nicht der Ausstellung, was sich schnell änderte. Mögen die Gefängnisszenen in den 6 Guckkästen, vielleicht halbe Lebensgröße, zunächst banal erscheinen - läßt man sich auf seinen Voyeursblick ein, gibt es keine Rettung vor dem Alb-
traum.
(Riva-Calle del Dose-Campo Bandiera e Moro-rechts in die Salizzada del Pignater-sofort links in die Salizzada S. Antonin). 

Nur bis 15. September!



Sant'Antonin, Seitenaltar. Fotos der Kirche sind derzeit (fortdauernde Restauration) nicht erwünscht, nur Fotos der Ai Wei Wei Ausstellung (siehe eingefügte Links)








Die 3. Ausstellung "Disposition" besteht aus einem Dokumen-
tarfilm und einer Installation aus Stahlrohren in der linken Hälfte des Zitelle-Komplexes, jetzt 5-*-Hotel Bauer, aber als solches von außen nicht zu erkennen, man ist diskret. Der Hoteleingang rechts der Kirche ist zu identifizieren am uni-
formierten Portier davor, in den Eingang links der Kirche lädt ein Ausstellungsbanner. Die Dokumentation zeigt Nachfor-
schungen zum Erdbeben in Sichuan 2008 und  belegt die gewinnorientierte Billigbauweise, die Installation ist die geniale künstlerische Essenz eines Erdbebens. KLeine, aber sehr interessante Ausstellung, die nicht auszulassen ich empfehle.
Nur bis 15. September! Haltestelle Zitelle, Linien 2, 4.1/4.2.

Ai Wei Wei Zuecca Procects
3 Sat Politischer Künstler

Im Palazzo Bollani, ebenfalls nur wenige Schritte von der Riva entfernt (Calle della Pietà, rechts, erste links, Corte Bollani) wird ohne viel Werbung eine Ausstellung gezeigt, die mich (unvorbereitet) umhaute: auf der ersten Etage ein fotoreali-
stisches Gemälde von 4,70 x 10,40 m von Hong Tongsheng "Together". Eine durchmischte Ansammlung z. T. persönlich erkennbarer katholischer und buddhistischer Würdenträger (hier kann ich mir das gendergerechte 'Innen' sparen) in vollem Pomp aller Statussymbole inkl. Symboltieren (ein Spaniel, weiße Tauben und eine Löwin bei den Buddhisten, eine Bulldogge  mit coupiertem Schwanz bei den Katholiken). Ich habe lange im www nach Hong Tongsheng gesucht, leider erfolglos. Die beiden Ausstellungsräume auf dieser Etage gelten ausschließlich seinen beeindruckenden Werken (wenn man Fotorealismus mag). Ich habe ziemlich viel Zeit dort verbracht mit den Kombinationen und Details.


Hong Tongsheng, Together, (sehr kleines) Detail, (Ecke unten links)

Im Ergeschoß sieht man ziemlich witzige Großfotos von Wang Qingsong, z. B. Temple, der auch an der nationalen Ausstellung im Arsenale beteiligt ist, die ich ja noch nicht gesehen habe. Sehr schön der Gegensatz von Ironie unten und einer gewissen Heiligkeit oben.

Auf dem Weg zurück zur Riva sollte man in der Calle della Pietà noch kurz rechts einbiegen ins Instituto Santa Maria della Pietà, dort gibt es neben anderen Ausstellungen das taiwane-
sische `collateral event' "Rhapsody in Green". (Siehe Foto oben.) Ich weiß nicht, ob es politisch korrekt ist, eine taiwanesische Ausstellung unter dem Titel "Chinesisches" aufzuführen - aber die Werke von Kao Tsan-Hsing, Huang Ming-Chang und Chou Yu-Cheng sind hinreißend. Grün über grün und kleinste Details, ein visueller Kosmos, in den man sich verlieren möchte. (Nur bis 15.September.)


Mehr Chinesisches dann im Oktober...

Keine Kommentare: