24. Februar 2017

Biennale 2017 - Nationalpavillons in der Stadt

2013, Elfenbeinküste, Associazione Spiazzi

Mit diesem dritten Teil werden die ersten beiden Blicke zur Kunstbiennale 2017 fortgesetzt:
nach der Vorausschau auf die Ausstellungen in den Giardini und im Arsenale folgen jetzt die nationalen Auftritte im Stadtgebiet. Mit den fortschreitenden Restaurierungen finden mehr Länder dauerhafte Unterkunft in den Arsenalegebäuden und sind nicht mehr auf järlicher Wanderschaft von einer Location zur nächsten - obwohl gerade das ja auch einer der besonderen Reize der Biennale in Venedig ist. 

Aber der Genuss ungeöhnlicher Ausstellungsorte geht nicht verloren: sogenannte collaterale, also Nebenausstellungen der Biennale und andere Auftritte, die nicht das Logo der Biennale im Schild führen dürfen, erhalten uns BesucherInnen die Wanderschaft durch die Gassen und zu manchmal sehr erstaunlichen Ausstellungsräumen. Dazu wird es in Kürze einen vierten und letzten Vorschaueintrag geben.


2011, Kuba, auf San Servolo
Diesmal geht es alphabetisch weiter, enthalten sind
Andorra
Angola
Antigua und Barbuda
Armenien
Azerbaijan
Belarus
Bolivien
Bosnien und Herzegovina
Elfenbeinküste
Estland
Grenada
Guatemala
Iran
Iraq
Island
Kasachstan
Kenya
Kiribati
Kuba
Libanon
Litauen
Luxemburg
Mongolei
Montenegro
Nigeria
Portugal
San Marino
Seychellen
Syrien
Thailand
Tunesien (neu veröffentlicht Anfang April)
Ukraine
Zimbabwe
Zypern 

...und nicht für alle gibt es derzeit schon die Neugierde befriedigenden Informationen, aber massenweise abwechslungreiche und spannende Links. Meine Suche nach deutschsprachigen Vorstellungen der vielen Künstler*innen war nicht oft erfolgreich, aber manchmal eben doch.



2011, Moldova, Squero Tramontin bei S. Trovaso
Andorra stellt im Komplex hinter S. Maria della Pieta aus, mehrere Gebäude, die miteinander verbunden bzw. um einen Innenhof angeordnet sind. Das Ausstellungsprojekt "Murmuri" zeigt die Künstlerin Eve ArizaWebsite zum Werk  und ein älterer Blog. Haltestelle S. Zaccaria.

Angola ist noch nicht ganz so weit. Der Ausstellungsort ist Venice Art Space 
einen portugiesischen Artikel (den ich nicht lesenkann) zur Ausstellung "Magnetic Memory / Historical Resonance" (beim Googeln gibt es allerdings eine Menge zum Thema Magnetresonanz...). Zum Künstler José António Olivera findet sich unter António Olé immerhin eine Biografie und Interessantes zum Werk. Haltestelle Santo Spirito, auch Zattere oder Salute.

Antigua und Barbuda haben ihren ersten Biennaleauftritt, Glückwunsch und viel Erfolg!, und zwar im Zentrum Don Orione an den Zattere. Die Ausstellung ist Frank Walter, The Last Universal Man gewidmet und das klingt schon spannend genug. Im Mai erscheint eine Monographie zu Frank Walter. Haltestelle Zattere.

Armenien ist - erfreulicherweise - in diesem Jahr wieder Gast im Palazzo Zenobio, dessen Räume in den letzten Jahren nicht genutzt wurden (wegen der Kunst-Sommerkurse nicht zur Verfügung standen?). Wenn, wurde im ehemaligen Bibliotheksgebäude und im alten Waschhaus des Palazzo ausgestellt. Ich weiss nicht, in welchen Räumen ausgestellt wird, wunderbar wäre natürlich das Hauptgebäude mit dem Ballsaal. Und hoffentlich steht der ungewöhnliche und große Garten während des Sommers Besucher*innen und Nachbarschaft offen. Zweiter Ausstellungsort ist die Kirche der armenischen Gemeinde, Santa Croce degli Armeni, wenige Schritte hinter dem Markusplatz. Ausstellende Künstler sind Jean BoghossianRafael Megall und Miro Persolja. 23.4.: Mehr dazu. Haltestelle S. Basilio (für den Palazzo Zenobio) und Vallaresso (für die Kirche S. Croce degli Armeni).


2011, Andorra, seltenst geöffnete Kirche S. Samuele
                                                                                                                                                                    Azerbaijan zeigte anlässlich der letzten Kunstbiennale zwei beeindruckende kollaterale Ausstellungen in Palazzi am Canal Grande und die nationale Ausstellung im Palazzo Lezze am Campo S. Stefano. Letzteres ist auch 2017 der Fall, unter dem Titel "Under One Sun. The Art of Living Together". Eine Multimediaausstellung zur multikulturellen Gesellschaft des Landes. Haltestelle Accademia. 

Die Republik Belarus stellt an der Fondamenta S. Giuseppe aus, ein paar Schritte vom Eingang der Giardini entfernt. Dies ist ein reines Wohnviertel und ich bin gespannt auf die Location. Es werden Werke von Roman Zaslonov, Viktar Labkovich und Sergey Talybov zu sehen sein, mehr ist derzeit nicht zu erfahren. Haltestelle Giardini.

Bolivien zeigt in der ehemaligen Scuola dei Laneri seine Ausstellung "Essence", auf die ich wegen der beteiligten Künstler sehr gespannt bin: Sol Mateo der in Berlin lebt, Jannis Markopoulos, dessen Website man leider nicht betreten darf, der auch in Berlin lebt und nicht identisch ist mit dem alten kretischen Komponisten Giannis Markopoulos, und José Ballivián. Haltestelle Piazzale Roma.

Bosnien und Herzegovina stellt wieder im Palazzo Malipiero aus (ich vermute, in einer der rückwärtigen kleinen Gebäudeteile, wie schon 2013), das Austellungsprojekt "University of Desaster" wird gefördert von der Republik Serbien und entwickelt in Zusammenarbeit mit den Künstlern Roman Urjanek und Radenko Milak. 11.4.: Interview mit dem Kuratorenteam.
Die letzte Besitzerin Anna Barnabo, auch des berühmten Gartens, verstarb vor einem knappen Jahr. Zumindest die Kanalseite des Palazzo befindet sich in Renovierung. Aber als Ausstellungsbesucher*in hatte man auch bisher keinen Zugang zum vorderen Teil des Hauses und zum Garten. Haltestelle S. Samuele.


2011, Luxemburg, Ca' del Duca
Elfenbeinküste: Ausstellungsort ist der Palazzo Garielli-Dolfin, der für mich neu ist. Ausstellende Künstler*innen: Joachim Silue, Ouattara Watts, Jems Koko Bi, Joana Choumali, Raimondo Galeano. Haltestelle Zattere, San Basilio.

Estland hat seinen Pavillon wieder im Palazzo Malipiero, mit dem Projekt "If only you could see what I#ve seen with your eyes". der Künstlerin Katja Novitskova. Haltestelle S. Samuele.

Grenada stellt in einem Gebäude mit schönem grünem Innenhof aus, an der Fondamenta Zattere Ai Saloni 417, zwischen der Haltestelle S. Spirito (nur Linie 6) und der Brücke an den Magazini di Sale. Die Ausstellung trägt den Titel "The Bridge" und scheint seit Oktober 2016 zu existieren. Katalog. Performance. Website.

Guatemala Die Ausstellung "La Marge" hat ihren Sitz im Palazzo Albrizzi in Cannaregio, dem Sitz des Deutsch-Italienischen Kulturinstituts und der dazu gehörigen Sprachschule. Das Haus ist gut gepflegt und sehenswert, viele kennen es als Besucher*innen von Ausstellungen, Konzerten, Carnevalsdiners. Ausstellende Künster*innen sind Cesar Barrio, Lourdes de la Riva, Arturo Monroy, Andrea Prandi, Erminio Tansini, Elsie Wunderlich, El círculo mágico. Haltestelle Ca' d' Oro.

Iran hat ein wunderbares Gebäude erwischt: den Palazzo Donà dalle Rose an der Haltestelle Fondamente Nove, den sich der Doge Leonardo Donà an dieser Stelle ohne Statuswert bauen liess. Zu sehen sind Werke von Parla Bizhan Bassiri, bildender Künstler und Dichter unter dem Titel "The Gold Reserve of Magmatic Thought" (2016 in Rom gezeigt). Etwas mehr dazu.

Iraq kommt mit einem hochinteressanten und sehr speziellen Auftritt: "Archaic": 40 Exponate aus dem Nationalmuseum, die großenteils noch nie das Land verlassen haben, werden 8 modernen oder zeitgenössischen Künstler*innen gegenüber gestellt. Ausstellung im Palazzo Cavalli Franchetti an der Accademiabrücke. Dazu die NY Times. Dazu The Guardian. Dazu ArtDaily. 12.4.: Interview mit den Kuratoren der Ausstellung. Haltestelle Accademia.


2011, Bangladesh, Fondazione Gervasutiin Castello,
mittlerweile nach Cannaregio umgezogen
Island, bei der Biennale 2015 mit seiner "Moschee" des Schweizers Christoph Büchel schnell aus dem Verkehr gezogen, lässt mit dem isländischen Künstler Egil Saebjörnsson zwei Trolle aufmarschieren. Das sind nicht die ersten Trolle, die biennalemäßig nach Venedig reisen, schon 2007 waren (angeblich) einige anwesend. Ausgestellt wird im Spazio Punch, in den weiten Räumen der Ex-Brauerei auf der Giudecca.  18.4. Das neueste Offizielle und Weiteres dazu. Haltestelle Palanca, dann rechts bis zur Ausschilderung.
Siehe auch "Island groovt" und "Island im Rückblick", Biennale 2009, "Und wieder Island!", Biennale 2011, "SS 'Hangover'", Biennale 2013. Verantwortlich für die kreativen isländischen Auftritte ist das Icelandic Art Center (Liste!).   

Kasachstan: Informationen fehlen bisher, werden ergänzt.

KenyaEin Kickstarterprojekt, das für Kenia antreten sollte (wollte), hat es nicht geschafft.
Nun ist auf der Biennale-Website angekündigt "Another Country", als ausstellende Künstler*innen sind genannt Richard Kimathi, Arlene Wandera, Peterson Kamwathi, Paul OnditiIngrid Mwangi und Robert Hutter. Das scheint eine Auswahl kenyanischer Künstler*innen zu sein, nachdem 2015 das Land kurz vor Biennalebeginn absagte: die kenyanische Ausstellung war von italienischen Kurator*innen mit chinesischer Kunst bestückt worden. Vermutlich über Galerien, die für den verkaufssteigernden Biennaleauftritt ihrer Schützlinge angemessen gezahlt hatten. Ausstellungsort für Kenya ist noch nicht bekannt, auch weitere Recherchen (17.4.) brachten kein Ergebnis. 


2013, Kenia in der Polizeikaserne an der Riva Schiavoni
Kiribati stellt sich zum ersten Mal in Venedig vor mit dem schönen alten Spruch "Ars longa, vita brevis" ergänzt durch "Sinking Islands, Unsinkable Art". Ausgestellt wird im Palazzo Bembo an der Rialtobrücke, dessen großartige Fassade trügt: bis auf ein paar Terrazzoböden ist das Haus sozusagen grundüberholt, ein Teil umfunktioniert als Hotel, ein Teil als Ausstellungsräume. Ich bin gespannt. Haltestelle Rialto.

Kuba hatte 'seinen' Biennalesitz jahrelang auf der Insel S. Servolo und zieht jetzt an den Canal Grande, in den Palazzo Loredan dell' Ambasciatore. Dort steht für Ausstellungen der Androne im Wassergeschoss und der kleine Garten mit hohen alten Bäumen zur Verfügung. Das Landtor ist schwer zu finden, wenn nicht gut ausgeschildert. Die schwer männerlastige künstlerische Belegschaft besteht aus Abel BarrosoIván CapoteRoberto DiagoRoberto Fabelo, José Manuel ForsAimée GarcíaReynier Leyva NovoMeira Marrero, José Ángel ToiracCarlos MartielRené PenaMabel PobletWilfredo PyrietoEsterio SeguraJosé Eduardo Yaque und scheint trotzdem sehr spannend zu sein. Haltestelle Ca' Rezzonico und Accademia.

Libanon ist mit der Multimediainstallation "Sacrum" des Komponisten und bildenden Künstlers Zad Moultaka in der schönen alten Santa Maria della Misericordia. Dieses Gebäude ist jeden Besuch wert und die Ausstellung ist vielversprechend. Haltestelle Ca' d'Oro, dann 'geradeaus' nördlich zur Scuole Grande della Misericordia, über die Holzbrücke. 
17.4.: Achtung! Änderung des Ausstellungsortes und des Ausstellungsprojektes. Künstler bleibt immerhin. Location ist zwar das Arsenale, aber das Arsenale Novissimo, jenseits des kostenpflichtigen Biennalegeländes auf der anderen Seite des Arsenalebeckens. In der Tesa 100 wird nun "At the beginning was Jeita" gezeigt. Die riesigen Ausstellungshallen, restaurierte ehemalige Gebäude der venezianischen Schiffbauindustrie sind zu erreichen über die Haltestellen Celestia und Bacini (die Rede ist vom rot umrahmten Bereich. Der dunkle Bereich ist der nicht öffentliche Teil des Verteidigungsministeriums, der dunkel umrahmte Bereich der unteren rechten Hälfte des Geländes ist das offzielle Biennale-Gelände, zahlungspflichtig).

Litauen zeigt unter dem Titel "R" Werke von Zilvinas Landsbergas in der ehemaligen Bruderschaftshaus delle Sante Stimmate neben San Francesco de la Vigna, später Scuola San Pasquale Bayon. Bereits zum zeiten Mal: ein schönes Bruderschaftsgebäude aus dem Jahr 1603, das nur selten für Ausstellungen geöffnet wird. 25.03. mehr dazu.


2011, Litauen, Eingangshalle der Scuola S. Pasquale
neben S. Francesco della Vigna
Luxemburg hat seinen Sitz wie immer im Wassergeschoss der Ca' del Duca, in der bauhistorisch nicht mehr viel zu sehen ist, eine ganz kleine freskenschmückte Säule vielleicht. Zu sehen gibt es eine Einzelausstellung "Thank you so much for the flowers" von Mike Bourscheid, könnte witzig sein. Und, ebenfalls wie immer, die schöne Treppe, die in den Canal Grande ragt, auf der man während eines Sitzpäuschens beobachten kann, wie der Verkehr fließt. Buchstäblich. Haltestelle S. Samuele und Accademia.

Die Mongolei war viele Jahre Teil der jedes Mal sehr beeindruckenden Gruppenausstellung "Zentralasien". Seit 2015 präsentiert sich das Land alleine, jetzt mit dem Projekt "Lost in Heaven". Die beteiligten Künstler*innen sind Chimeddorj Shagdarjav, Enkhtaivan Ochirbat, Munkhbolor Ganbold, Bolortuvshin Jargalsaikhan und Davaajargal Tsaschikher. Austellungsort ist das Ufer der Sette Martiri in der Nähe der Vaporettohaltestelle Giardini. Haltestelle Giardini. Achtung: laut einer neueren Information findet die Ausstellung in Komplex der Pietà statt. Ich lassen mich überraschen und gebe hier kurzfristig Bescheid.

Montenegro stellt wieder im Hinterhaus des Palazzo Malipiero aus. Vor 10 Jahren waren die Räume noch so krumm, dass einem schwindlig wurde, mittlerweile wurden Fussböden und Wände begradigt, Butzenscheiben eingebaut. (Weiteres unter Bosnien Herzegowina). Ivana Radovanovic und Adin Rastoder präsentieren ihr Projekt Covjek - Uomo - Human. Haltestelle S. Samuele.


2011, Cypern, Hof des Hinterhauses Palazzo Malipiero
Nigeria freut sich am 29.1. in einem Artikel des Guardian auf seinen ersten Biennale-Auftritt in Venedig. Ort ist die Via Garibaldi 1814 (Art Space) gegenüber dem Garibaldi-Denkmal und der Allee, die zu den Giardini führt, in anderer Richtung zum Arsenale. Peju Alatise, Victor Ehikhamenor, Qudus Onikedu, Wana Udobang sind die Künstler*innen für Nigeria. Und noch ein interessanter Artikel vom 12.2.17 und vom 22.3. sowie vom 19.4.. Haltestelle Arsenale und Giardini.

Portugal wird vertreten von José Pedro Croft, sein Projekt heisst "Medida Incerta" - Unsichere Maßnahme. Ausstellungsort ist die Villa Heriot auf der Giudecca, in der auch IVESER seinen Sitz hat, das venezianische Institut für die Geschichte des Widerstands und der Gegenwartssgesellschaft. Deren Ausstellungen sind sehr zu empfehlen - bei der Gelegenheit...! Haltestelle Zitelle.

San Marino kooperierte bei der Kunstbiennale 2015 in einem "Friendship Project" mit China (in den Kreuzgängen von S. Stefano). Für 2017 und 2019 wurden Friendship Projects mit Russland bzw. den USA angekündigt. Obwohl auf der Website der Biennale aufgeführt, sind keine Details zu finden (auch nicht auf der Staatsseite von San Marino). Geduld.
17.3.: jetzt gibt es Details. Auch dieses Friendship Project ist wieder eine Kooperation mit China. Interessante Ausstellungsorte: Ateneo Veneto (die ehemalige Scuola S. Fantin neben dem Teatro La Fenice), der Palazzo Rota Ivancich bei S. Maria Formosa (nach den Fotos zu urteilen in renoviertem Zustand), der Palazzo Giustiniani Recanati (restauriert?) und das Kulturzentrum Don Orione, beide an den Zattere. Zumindest ein Teil der ausstellenden Künstler*innen haben schon bei den Ausstellungen von 2015 mitgewirkt.


Die Ausstellung der Seychellen wird wieder von Seychelles Artprojects Foundation organisiert oder unterstützt, die bisher noch keine Details für 2017 veröffentlicht hat. Abwarten also.

Syrien, das entgegen ersten Ankündigungen in diesem Jahr wohl nicht wieder auf San Servolo ausstellt, zeigt im ehemaligen Kino neben dem Redentore "Everybody admires Palmyra's Greatness". So ist es, und unter den gegenwärtigen Bedingungen hat die Gegenwartskunst wohl nur marginale Chancen in Syrien. Die Namen auf der Liste der Künstler*innen (Asma Fayoumi, Giuseppe Biasio, Lina Dib, Angelo Dozio, Franca Pisani, Anas Al Raddawi, Abdullah Reda (Name identisch mit einem Pariser Attentäter vom Feburar 2017, keine Informatinen über einen gleichnamigen Künstler zu finden), Patrizia Dalla Valle) scheinen eher wenig syrisch zu sein. Bereits 2015 gab es in diesem Kino eine (zusätzliche) Ausstellung Syriens, die ausschließlich von chinesischen Künstler*innen bestritten wurde. Möglicherweile ein Fall, der ähnlich wie Kenya liegt (s.o.): Vermittlung von Biennale-Teilnahme per Gruppenausstellung durch lokale Kurator*innen. 

Thailand nennt seinen Biennaleauftritt "Krung Thep Bangkok" und ich vermute, es geht um den Namen der Hauptstadt Krung Thep Maha Nakhon. Gezeigt wird eine Einzelausstellung des Münchner Künstlers Somboon Hormtientong in der Terrassenbar Paradiso am Ufer der Giardini.

Eine offensichtlich nachträgliche Meldung: Tunesien erscheint zum 1. Mal seit 1958 wieder in Venedigmit einer Performance an 3 Orten plus einer online Präsentation "The Absence of Paths". Am Marineclub nahe beim Arsenaletor, am ehemaligen "Kiosk" an der Ecke Via Garibaldi/ Riva dei 7 Martiri und im Ausstellungsraum in den Sale d'Armi des Arsenale werden Reisepapiere an fiktive Migrant*innen (das Publikum) ausgegeben. Interview mit der Kuratorin Lina Lazaar. Ergänzung 4.5.: Es gibt eine Website des Projekts.


2013, Ukraine im Palazzo Loredan
Tibet, erfahre ich aus etwas unsicherer Quelle, zeigt seinen nationalen Biennaleauftritt vom 13.5. bis 10.8. im Palazzo Zenobio (siehe oben, Armenien). Mehr ist momentan nicht zu erfahren. Dazu kommt, dass in früheren Jahren angekündigte Tibet-Beteiligungen nicht stattfanden oder nur sehr kurz um den 6.7. herum, dem Geburtstag des Dalai Lama, ohne dass das verständlich kommuniziert worden wäre. Dies ist also keine verlässliche Information.

Die Ukraine zeigt zentral das ein Werk aus dem Jahr 2014 des Fotographen Boris Mikhailov aus unter dem Titel "Parlament". Ausstellungsort ist Cannaregio 1345/D beim Campo S. Leonardo, spontan fällt mir nichts zu diesem Gebäude ein. 20.4.: neu: eine Website der ukrainischen Ausstellung, der man mehrere Locations entnehmen kann. Hilfreich, und auch nicht das erste Mal, dass die Ukraine an mehreren Orten gleichzeitig ausstellt. Haltestelle S. Marcuola und Guglie.

Zimbabwe nimmt zum 4. Mal an der Biennale teil, jedesmal in der gleichen Location in der 3. Etage des Istituto S. M. della Pietà (Fahrstuhl!) und jedesmal hat mich die Kunst aus Zimbabwe überwältigt. Welche Themen, welche Kunstformen und Materialien auch immer, die Kraft der meisten dieser Künstler*innen ist aus meiner Sicht überzeugend. Das diesjährige Thema "Deconstructing Boundaries: Exploring Ideas of Belonging" macht sofort neugierig, und wieder sind mehrere Künstler*innen beteiligt: Sylvester Mubayi und mehr zu ihm, Charles Bhebe, Dana Whabira und Admire Kamudzengerere. Ergänzung 27.3.: Artikel zu Admire Kamudzengerere. Haltestelle S. Zaccaria.

Zypern, das viele Jahre im Palazzo Malipiero ausstellte, sitzt in diesem Jahr im schlichten Spiazzi, an der Brücke, die von S. Martino nach Westen (links) führt. Der Künstler Polys Peslikas zeigt in einer Einzelausstellung "The Future of Colour". Haltestelle Arsenale und S. Zaccaria.

An diesem Eintrag wird wegen der vielen Lücken weitergearbeitet.


2011, Zimbabwe, Misheck Masamru, Istituto S. M. della Pietà


Ich biete BEGLEITUNGEN in Venedig an, auch zu den vielen Einzelausstellungen - national oder kollateral - die ab Mai überall in der Stadt öffnen, teilweise in Gebäuden, die normalerweise keine Besucher*innen empfangen. Für Venedig-Appassionati immer wieder eine spannende Sache. Und ein besonderes Kunsterlebnis: ungewöhnliche alte Strukturen beherbergen neue Kunst, die teilweise sogar eigens für den Ausstellungsraum konzipiert wurde. Wer an meinen Diensten interessiert ist, nimmt bitte Kontakt auf über einen Klick auf "Begleitung in Venedig", Ecke rechts ganz oben.

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