Die Masken der Serenissima
Dies ist kein Beitrag zum heutigen venezianischen Carneval. Im Gegenteil.
Es geht um die Vorstellung einer neuen Publikation der Edition Bonn-Venedig des Bonner Verlags-Comptoir (siehe Eintrag 'Edition BN-VE' vom 30.4.18).
"Die Masken der Serenissima" ist das neu ins Deutsche übersetzte Buch des venezianischen Autors Danilo Reato, in dem es, auch mit zahlreichen Abbildungen, um die historischen Kostümierungen und Maskierungen von Männern und Frauen im teilweise bis zu 6 Monate dauernden venezianischen Carnevale geht.
Der Autor stellt das Buch selber vor, Übersetzungsdienste leistet der Verleger der Edition BN-VE Arnold E. Mauerer.
Zur Sprache kommen auch auch die Masken aus der Commedia-Tradition, die auch zur Tradition des venezianischen Carnevale gehörten, mit Figuren wie dem Pantalone, Arlecchino, der Gnaga und dem Eier schleudernden Mattaccino.
Und am Rande auch um die aktuellen Probleme Venedigs, die im modernen Karneval manifest werden.
Eintritt frei.
Zur Biographie des Autors: Danilo Reato veröffentlichte zahlreiche Bücher zu seinen großen Themen: Masken, Karneval, Kaffeehaus. Er organisierte Ausstellungen, arbeitet journalistisch, war als Film-Konsulent bei Spielfilmproduktionen tätig.
Zu seinen wichtigen Büchern gehören: Il Caffè Florian (1981), Storia del Carnevale di Venezia (1988), Le Maschere veneziane (1988), La bottega del caffè. I caffè veneziani tra 700 e 900 (1991), La Maschera e il volto di Carlo Goldoni. Due secoli di iconografia goldoniana (Herausgabe,1993), Venezia una città in maschera (1998, Ausstellungskatalog), Caffè d’Europa. Thinking & Drinking (1999, in deutscher Sprache u. d. T. Künstler im Cafè), zuletzt: Lavena, il caffè dei foresti, il tempio dei musicisti e dei letterati (2018).
Danilo Reato: Die Masken der Serenissima. Aus dem Italienischen übersetzt
von Ursula Sharma. Bonn: Bonner Verlags-Comptoir/Edition Bonn-Venedig
2019. 91 Seiten. 54, z. T. farbige Abbildungen. 16 €. ISBN 978-3-9816870-9-5
(Originalausgabe, erscheint am 12. 2. 2019)
Termine:
12.2.19 Haus der Bildung Bonn, Mülheimer Platz/Bottlerplatz
14.2.19 Istituto Italiano di Cultura Köln
15.2. 19 Istituto Italiano di Cultura, Stuttgart
Informationen zum kommerziellen und absolut nicht traditionellen Carnevale 2019 gibt es auf diesem Blog nicht mehr im Detail, sind aber hier zu finden: 16.2.-5.3. Carnevale offizielles Programm. Speziell: Carnevale in venezianischen Museen.
Weniger kommerziell, ohne die werbeorientierte Bezeichnung 'traditionell' und in den letzten Jahren weitgehend positiv besprochen und empfohlen ist der Kinderkarneval der Biennale:
23.3.-3.3. Biennale Carnevale für Kinder
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2 Kommentare:
Hallo Brigitte, ich war in dem Vortrag, da er mich sehr interessiert hatte. Insgesamt fand ich ihn gut, und ich möchte da nicht viel kritisieren. Ein Vortrag von Herrn Maurer hätte mir aber auch gereicht, denn so viel Authentisches hat Herr Reato meiner Meinung nach nicht beigetragen. Ich glaube, dass Herr Maurer das auch hinbekommen hätte. Nichtsdestotrotz, es war eine lockere Atmosphäre, in der man einiges lernen konnte.
Aber wie soll man denn mit dem Karneval umgehen, mit dem heutigen? Den alten kann niemand wiederbeleben, wer wollte das schon können, wer wollte es überhaupt haben. Tempi passati, untergegangen wie die ganze Republik. Aber wer glaubt denn, dass die Touristen davon ausgehen, sie könnten originalen Karneval wievor 200 Jahren erleben? Das wäre doch völlig unrealistisch! Und es fahren nicht nur Deppen dahin. Alle tradionellen Veranstaltungen, auch in Deutschland, haben sich selbstverständlich verändert. Und der Kommerz spielt überall eine wichtige Rolle. Der Karnneval in Venedig ist ein Event mit Anspielungen auf alte Zeiten, keine Wiederholung des alten. Unabhängig davon beschränkt sich der Karneval ja auch nur auf relativ kleine Abschnitte der Stadt. Nicht die ganze Stadt ist im Karnevalsrausch. Also, man ist sich schon im Klaren, dass das eine inszenierte Sache ist, und die meisten Besucher sehen das sicher auch so.
Herr Reato schimpfte sehr über die Touristen, als ob sie alle Banausen oder Vergnügungssüchtige seien. Ist das denn wirklich so, ich glaube nicht. Andererseits muss ich zugeben, dass es mittlerweile durchaus feierwillige Gruppen gibt, die ich früher so nicht gesehen habe. Mich hat übrigens verwundert, als wir ihn auf das Bild Mondo Novo von Domenico Tiepolo in einer Gaststätte angesprochen haben, dass er prinzipiell nie in Venedig essen gehe. Er gehe nie in ein Restaurant in Venedig. Das war sehr kategorisch und für mich nicht nachvollziehbar.
Dennoch, ich habe mir den Vortrag gerne und mit Gewinn angehört.
Viele Grüße
Aldebaran
Hallo Anonym,
danke für Deinen persönlichen Bericht, sehr interessant!
Ich habe ihn auch per Mail an Herrn Maurer weitergeleitet.
Schöne Grüße
Brigitte
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