8. März 2008

Baustelle Piazza di San Marco

Jedes Denkmal will gepflegt werden, besonders ein so hoch-
karätiges Gesamt-
kunstwerk wie Vene-
dig. (Die Venezianer nennen ihre Stadt manchmal Disneyland, und ich weiss nicht genau, auf wen der Tritt zielt.)

Besonders am Markusplatz wird (wie am Kölner Dom) unentwegt gebaut und repariert, man kann anhand der Einrüstungen bestimmen, aus welchem Jahr ein Foto/ein Film stammt.

Nachdem der Uhrturm jahrelang eingerüstet und mit Planen behängt war, die die Türme der Welt darstellten (Empire State Building! Der schiefe Turm von Pisa! Irritierende Anblicke auf der Piazza!) ist seit Anfang 2007 die Nordseite der Basilika mit Gerüsten dran, die sich langsam ausweiten und über die Kuppeln zur Mitte vorarbeiten.
(Foto: Einrüstung auf der Piazetta dei Leoni an der Nordseite der Basilika. Die Leoni durften draussen bleiben und bewachen die Baustellentür. 11/ 2007)

Seit Anfang 2008 gibt es nun eine große Einrüstung auf der Piazza beim Campanile. Zunächst dachte ich an Filmarbeiten (so sah es während der Dreharbeiten zu "Casanova" aus). Nach Karnevalsende wurde die eingerüstete Fläche noch größer, eine Baubude entstand, Material sammelte sich in Mengen. Mit Hilfe der Webcam leicht und spannend täglich zu beobachten. Seit gestern wurde dort aufgeräumt und heute sieht es extrem ordentlich hinter dem Bauzaun aus.

Nachgefragt beim üblichen Informationsträger, kommt folgende Nachricht:
Es geht um die Sicherung des Campanile, zumindest die Vorarbeiten dazu. Der Ingenieur Prof. Giorgio Macchi, der auch an der Sicherung des Turmes in Pisa arbeitet, läßt zwei Gürtel aus Titan-Stangen in 1,5 und 3,5 m Tiefe um das Fundament des Campanile legen. Rein vorsorglich, um entstandene Setzungen und Rissbildungen zu stoppen. Die Arbeiten sollen anderthalb Jahre dauern.

Hier der komplette Artikel:
01 febbraio 2007
Entro il 2008 il simbolo di Venezia verrà consolidato con lavori strutturali
Il campanile di San Marco entra in cura
Prevista una "cintura" di barre di titanio sottorrenea, a due diverse profondità, intorno alle fondamenta
Il campanile di San Marco (Internet)
VENEZIA - Il campanile di San Marco di Venezia verrà consolidato grazie a una "cintura" permanente di barre di titanio intorno alle fondamenta. Sarà una struttura sotterranea e perciò invisibile agli occhi dei veneziani e dei turisti: i "tiranti" saranno infatti collocati a due diverse profondità, rispettivamente a 3,5 metri e a un metro e mezzo sotto la superficie della piazza. Una tecnica innovativa messa a punto dal prof. Giorgio Macchi, lo stesso esperto di torri che si è occupato anche di quella di Pisa. La Procuratoria di San Marco si è infatti avvalsa della sua consulenza per impedire in futuro quei piccoli cedimenti strutturali che si sono manifestati negli ultimi 50 anni.
PICCOLE FESSURE - Piccole fessure che non costituiscono un pericolo immediato per il celebre campanile, ma che vanno tenuto sotte controllo per impedire che si allarghino. L'intervento è già stato approvato dal comitato tecnico del Magistrato delle Acque, ma i lavori non cominceranno prima di giugno e dureranno tra un anno e un anno e mezzo.
Ad eseguire i lavori sarà la Sacaim, la stessa impresa che ha ricostruito il teatro La Fenice dopo l'incendio del '96. Da circa un anno oggetto di particolare attenzione, il campanile di San Marco necessita di cure urgenti che prevedono la messa in sicurezza del basamento con sottili tiranti in titanio che lo racchiuderanno su tutti i lati, sotto il livello del calpestabile di Piazza San Marco.
PROTESI ESTERNA - «In pratica - spiega l'architetto Claudio Menichelli, responsabile della zona di San Marco per la Soprintendenza ai beni architettonici e del paesaggio di Venezia - si tratta di una protesi esterna che accerchierà il basamento per consolidarlo e prevenire qualunque eventuale possibilità di cedimento. La "cerchiatura" del perimetro della base è stata infatti progettata in via assolutamente precauzionale per conto della Procuratoria di San Marco, curatrice e proprietaria del campanile. Appena finito il restauro della Torre dell'Orologio in Piazza San Marco, quindi, i restauri si spostano sul campanile che fronteggia la Basilica e che è stato ricostruito nel 1912. Nel 1902 quello originario infatti crollò, afflosciandosi su se stesso.

(Corriere della Sera)

Auf Fotos von den Arbeiten wäre ich sehr neugierig. Ich selbst bin leider erst im Sommer wieder in Venedig, um meine Nase durch den Bauzaun zu stecken.

6 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Wie ich heute lese - aus einem Bericht "La Stampa" - sollen im Rahmen eines Projekts namens "Rialto" die Fundamente unter den Häusern mit Hilfe von Druckkolben pro Tag um acht Zentimeter gehoben werden.

Allerdings betragen die Kosten pro Quadratmeter 2.500 Euro.

Rialto wäre dann eine Alternative zum vier Milliarden teuren Bau der 78 mobilen Deichbauten.

Quelle: Salzburger Nachrichten, 22.3.2008

Herzliche Grüße Peter

B. Eckert hat gesagt…

Danke für Deinen Kommentar.
Aber ich bin da mal skeptisch...
8 cm? Am TAG? Stell Dir das mal vor. Wie viele Tage? Welche Häuser?
Und die Deichbauten sind in vollem Gange.
Könntest Du den Link zu diesem Artikel möglicherweise hier reinstellen?

Anonym hat gesagt…

Gerne - hier der Link

http://www.salzburg.com/nwas/index.php?article=DText/ys_uj3$p_1_rzhzh825anek&img=&text=&mode=§ion=suche&channel=service&sort=

cordiali saluti
Peter

B. Eckert hat gesagt…

Danke.
Ich habe nach der Originalnachricht gesucht und im "Gazzettino" vom 21.3. tatsächlich diese Informationen gefunden. Es sind die Firmen Soles aus Forlì und Mattioli aus Padua, die dieses Projekt anbieten. Es soll wohl an öffentlichen (nicht privaten) Gebäuden ausprobiert werden. Als Pilotprojekte denkt man an den Palazzo dei Camerlenghi am Fuss der Rialtobrücke und an das Gebäude der Handelskammer (Calle larga XXII Marzo). Beide Häuser erfüllen die vorgebenen drei Kriterien: einzeln stehend, von häufigem Hochwasser betroffen, öffentliches Eigentum.
Bis zum nächsten Freitag soll ein 1.500 t schweres Gebäude im Zentrum von Forlì um 1,5 m angehoben werden, um die Technologie vorzuführen.
Hier ist der Link zum Artikel:
http://www.gazzettino.it/VisualizzaArticolo.php3?Luogo=Main&Codice=3725049&Data=2008-03-21&Pagina=11&Hilights=progetto+rialto

B. Eckert hat gesagt…

Ich versuche es noch mal mit dem Link, kann man sich ja kopieren...
http://www.gazzettino.it/
VisualizzaArticolo.php3?Luogo
=Main&Codice=3725049&Data=
2008-03-21&Pagina=11&Hilights=
progetto+rialto

B. Eckert hat gesagt…

Peter,

Dein Link ist auch zu lang, um im Kommentar gelesen zu werden, deshalb setze ich ihn auch noch mal rein:
http://www.salzburg.com/nwas/index.
php?article=DText/ys uj3$p rzhzh825anek&ims=&text=&mode=§ion
=suche&channel=service&sort=