Architekturbiennale 2008
Arsenaleturm
Vor zwei Jahren besuchte ich zum ersten Mal die Architekturbiennale im Arsenale, also weniger als das halbe Programm, und fühlte mich teilweise völlig überfordert mangels Fachwissen. Trotzdem war der Besuch nicht geschenkt, denn das Arsenale, diese riesige alte Schiffsbau-Industrieanlage ist jährlich absolut einen Besuch wert. Wenn man denn so oft nach Venedig kommt.
Wer seltener da ist, und zwar jetzt, sollte die Gelegenheit der diesjährigen Architekturbiennale (bis 23. November) nutzen. Das Thema "Out There - Architecture Beyond Building" weckt zumindest bei mir die frohe Hoffnung, dass diesmal weniger Fachwissen zum Verständnis der Ausstellung gefragt ist als die Bereitschaft, sich auf Ungewohntes,völlig Neues und vielleicht sogar Irritierendes (!?!) einzulassen. Ich bin schon sehr gespannt, werde allerdings erst in der letzten Woche dabei sein (und "Out There" mit dem Genuss der Fritelle zum Salute-Fest verbinden, siehe Eintrag vom 12.1.08).
Im Arsenale
Wie bei der Kunstbiennale gibt es auch ausserhalb der offiziellen Ausstellungsgelände Arsenale und Giardini zusätzliche Länder- und Sonderausstellungen in Gebäuden in der Stadt, weit mehr als 2006. Zu sehen sind die Exponate um die es geht in Gebäuden, die oft ausserhalb Biennalezeiten nicht für die Öffentlichkeit zugänglich sind. Also zwei gute Gründe, die kostenlosen!! Ausstellungen in der Stadt aufzusuchen. Man erkennt sie am großen Biennale-Logo, das jeweils davor aufgestellt oder -gehängt ist, aber wer interessiert ist, sollte seinen Besuch ein bisschen vorbereiten.
Palazzo Zenobio, Armenisches Bildungsinstitut
Hilfreich dabei ist die venezianische Monatszeitschrift :venews, die man für 2,50 € am Zeitungskiosk bekommt (Venezia News verlangen) oder als Newsletter, den man bestellen kann. Neben der Werbung enthält sie aktuelle Kalender der Ereignisse in Venedig und zu Biennalen jeweils das komplette Programm mit Veranstaltungsdaten und, sehr hilfreich, einen Plan mit den Standorten der Ausstellungen im Stadtgelände. Das ist kein Ersatz für einen Stadtplan, aber sehr gut geeignet für die logistische Routenplanung zum Besuch der Ausstellungsorte quer durch die Stadt.
Auf den Seiten 35-57 finden sich die Termine und Beschreibungen der Ausstellungen und Veranstaltungen (auf italienisch und englisch) auf den Seiten 40 und 41 der Stadtplan.
Da ich die Ausstellungen noch nicht kenne, kann ich nur Empfehlungen zu den Ausstellungsorten geben in Gebäuden, die man normalerweise nicht von innen sehen kann:
2+9, Palazzo Zenobio; 4, Ca' del Duca (am Canal Grande); 5, Palazzo Giustinian Lolin (am Canal Grande); 7, Fondaco Marcello (am Canal Grande); 11, Palazzo Zorzi; 23, Palazzo dei Pompieri; 25, Palazzo Pesaro Papafava; 32, Scuola dei Mercanti; 38, Palazzo da Ponte; 49, Palazzo Mangili Valmarana (am Canal Grande). (Die Nummern beziehen sich auf die Nummerierung des Plans in :venews.)
2. Kreuzgang in S. Francesco della Vigna
Soll aber nicht heissen, dass man sich auf diese Aus-
stellungen beschränken sollte. Interessant sind immer auch Inselbesuche anläßlich der Biennale: San Giorgio Maggiore (54+30, San Servolo (53+56), die Giudecca (1+32), S. Erasmo (24,Torre Massimiliana) oder (teils ehemalige) Klöster, die zur Verfügung stehen, z.B. S. Francesco della Vigna (15) oder S. Apollonia (47), oder der sehr beeindruckende Palazzo delle Prigioni (21), das ehemalige Gefängnisgebäude neben dem Dogenpalast.
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