2. August 2009

Pavillon Ukraine - das war wohl nix!

Der Palazzo Papadopoli am Canal Grande nahe der Haltestelle S. Silvestro stand zwar schon 2007 als Aus-
stellungs-
ort für die Biennale zur Verfü-
gung, aber ich war trotzdem noch nicht drin.

Ich bin umso ges
pannter, als der Kurator für die Ausstellung im ukrainischen Pavillon Wladimir Klitschko ist, was ich für ein Zeichen von Humor nehme. Ich liebe neben ernster und pathetischer Kunst sehr die, die uns mit der Leichtigkeit des Daseins tröstet.


Landeingang Palazzo Papadopolo - hier beginnt der Strand!

Ist nicht ganz leicht zu finden. Ich komme vom Campo dei Frari, wo ich die
Kurzzeitausstellung von Bronzeplastiken im Archivio Nazionale besucht habe, wandere über den Campo S. Polo und biege nach der Brücke rechts in eine der sehr kleinen Gäßchen ab. Ein Garten mit hohen Bäumen weist den Eingang, an dem im Freien an einem Tisch einer der typischen freundlichen Aufpasser sitzt, aber kein venezianischer Student sondern ein echter Ukrainer (Akzent).

Die weit offene Palasttür führt in eine Sanddüne, tatsächlich, 20 cm tiefer feinster, fast pudriger, Meersand. Im Hintergrund stehen im sandigen Androne die Gittertüren zum Canal Grande offen, die Sicht wird aber dank einer Nebelmaschine in Abständen schlecht und wieder besser. Ich habe gelesen, dass im piano nobile Rollschuh gefahren werden soll...?? Im Sand??


Ich nicht jedenfalls, denn ich trage für drei Monate ein medizinisches Hilfsmittel namens Walker zur Behandlung eines schlappen Sprunggelenks. Der Walker hat seinerseits ein Gelenk zur Einstellung seiner Beweglichkeit, und es ist ausgeschlossen, dass ich diesem Gelenk ukrainischen Strandsand zumute, je feiner, desto gefährlicher.

Da stehe ich, ausgeschlossen von ukrainischer Kunst durch die dämliche Idee, einen venezianischen Palazzo mit Sand aufzufüllen.
Der Aufpasser lächelt, sagt, "das dachte ich mir schon..." und "das tut mir leid...".

Parterre, Sanddüne. Im Hintergrund Canal Grande

Na gut. Ich
versuche es im Herbst wieder, ohne Walker. Und frage mich, wie das die anderen Besucher machen?
Schuhe
hinterher genervt ausschütteln? Oder gleich ausziehen und den Strand genießen, den trockenen Sand wunderbar samtig zwischen den Zehen?
Dürfchen die Kinder Eimerchen und Schippchen mitbringen?
Darf man sich eine Tüte abfüllen als Erinnerung?


WER PUTZT DEN SCHEIß, der sich im ganzen Haus breit getreten hat, im November?


.

Keine Kommentare: