Zephir
Zum Jahresende Wind und und für das neue Jahr Leichtigkeit und Harmonie
von Claudio Monteverdi
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Venedig Reiseblog
Zum Jahresende Wind und und für das neue Jahr Leichtigkeit und Harmonie
von Claudio Monteverdi
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Labels: Claudio Monteverdi, Jahresbeginn, Musik, Poesie, VenezianerInnen
Dieser Eintrag vom 28.12.2010 ist in den Details zu den einzelnen Häusern VERALTET. Der einleitende Text ist ok, die Kommentare von LeserInnen interessant. Aber es empfiehlt sich, zur Aktualisierung des Themas wechseln:
Ergänzung am 15.09.2013 :SUORE SALESIECASA PER FERIE "L. MURIALDO"
Dorsoduro, 108 – Venezia - tel. +39 041.5223691. (in direkter Nähe der Salute Kirche)
Für max 45 Frauen in DZ/EZ. EZ mit Vollpension € 392.50. DZ = € 366.70. Keine Mahlzeiten während der Wochenenden. Tür zu um 21.30 Uhr, andere Absprachen sind möglich. Verantwortlich: Schwester (Suor) Babolin.
Cannaregio, 3512 - Venezia (westlich der Sacca (und Scuola) della Misericordia); tel. +39 041.719933 - fax+39 041.720002, e-mail: anspive@tin.it
Nur für Männer. DZ mit externem Bad, Küchennutzung, keine Wäsche, Reinigung an Samstagen € 165,27 /Monat. Nur für lange Aufenthalte in der Zeit Oktober/Mai.
Casa CARDINAL PIAZZA
Cannaregio - Fondamenta Contarini, 3539/A
(Nähe Madonna dell'Orto) 30121 - Venezia Telefono: 041 721388 FAX: 041 720233 Proprietà: Diocesi di Venezia Dirigenza: Opera Fides Intrepida
Associazioni: Fies - Federazione Italiana Esercizi Spirituali Attività: Accoglienza pellegrini e turisti, Convegni, congressi, Esercizi spirituali, Esperienze di vita monastica, Incontri di formazione e orientamento, Incontri di preghiera, Ricerca vocazionale, Ritiri spirituali, Vacanze Ospitalità: Disabili, Famiglie, Gruppi, Singoli Ricettività: da 41 a 60
Ergänzung durch Georg Eichinger: dieses cardinal piazza neben der madonna del orto ist sehr schön, grosser garten. allerdings haben die keine mail adressen und sind umständlich bei der prenotazione.
CASA CAPITANO (Suore di Santa Maria Bambina)
Santa Croce, 561 - Venezia - tel. e fax +39 041.5223975 (di fronte alla stazione FFSS / in front of the railway station)
Nur für Frauen, EZ/DZ mit WC und Küche. Langer Aufenthalt möglich, € 371/Monat/EZ, € 320/Monat/DZ, Tür zu um 10:30 Uhr.DOMUS CAVANIS
Accademia, 912 - Venezia - tel. +39 041.5287374 fax +39 041.5228505 (zwischen Accademia und Gesuati Kirche)
€ 54/EZ, 50/DZ, 44/DreierZ inkl. Frühstück. Tür zu um 23 Uhr. Absprache eines Monatspreises für längere Aufenthalte ist möglich.
FORESTERIA VALDESE (Siehe Ergänzungsinformation vom 7.4.2012 unten)
Castello, 5170 - Venezia (Nähe Campo Santa Maria Formosa)
tel. +39 041.5286797 – fax +39 041.2416238,
e-mail: veneziaforesteria@chiesavaldese.org
Nur für Kurzaufenthalte (einige Tage), Bett im Gemeinschaftsschlafraum 18,-, DZ mit Gemeinschaftsbad 50,-, DZ mit Bad 67,- mit Frühstück und Bettwäsche. Ein kleines Apartment DZ 190,-Ergänzung durch den/die LeserIn Lagunenlicht (siehe auch unter Kommentar) am 29.12.10:
http://www.campluscityheart.it/Eng/Venice/Redentore.aspx
Ergänzung am 4.2.2012:
Auch das Wohnheim für Studierende im ehemaligen Kloster S. Maria dei Servi bietet als "Hostello", Jugendherberge, Übernachtungen an. Wobei ich davon ausgehe, dass auch hier 'jugendlich' ein dehnbarer Begriff ist. Aus meiner Sicht ist die große Anlage und die Kapelle eine oder zwei Übernachtungen wert. Keine Einzelzimmer, aber zu Fuß ein Sprung vom Bahnhof.
Ostello Santa Fosca, Fondamenta Canal, Cannaregio 2372
Ergänzung am 10.2.2012:
Santa Maria della Pietà, Casa per ferie, direkt am Vaporettohalt San Zaccaria, hinter der Kirche der Pietà. Die 2- und 3-Bett Ferienzimmer des Komplexes sind unter dem Dach (Achtung Klima), mit Fahrstuhl und Zugang zur Dachterasse, die vermutlich eine wunderbare Aussicht hat. Im Haus befindet sich eine Institution der Kinderhilfe und Ausstellungsräume, die immer während der Biennale genutzt werden (und vermutlich auch zu anderen Terminen), also lebhafter Publikumsverkehr im Gebäude zwischen 9 und 18 Uhr.
Ergänzung am 7.4.2012:
Das Gästehaus Forestiera Valdese, bisher her zu finden weiter oben unter "ohne Webauftritt" hat neuerdings einen Website: http://www.foresteriavenezia.it/index.php, die auch Informationen zur Kirche und zum Kulturzentrum enthält. Dies ist meines Wissens die einzige protestantische Institution, die Übernachtung in Venedig anbietet.
vom 30.12.2015
Nur hier füge ich weiterhin Ergänzungen ein.
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Labels: Kinder, Kirche, Kloster, Unterkunft
Was tut man nicht alles in einer schlaflosen Nacht, was man bei Tag nicht täte?
Einen online-Blick in den Gazzettino Nordest werfen, Lokalseite Venezia.
Und man findet die Nachricht vom 18.12.2010, dass ab dem nächsten Jahr neue Bestimmungen für den Friedhof San Michele gelten sollen.
Für den Bereich der bisher der "evangelische" ist, sprich aus katholischer Sicht die Randgruppen - Lutheraner, Anglikaner, Orthodoxe (Griechen und Russen) usw., wo allerdings die Berühmtheiten liegen - Strawinsky, Brodsky, Pound ...
Dort kann künftig Asche verstreut werden, und zwar auch die von Nicht-Venezianern. Es gibt kein Grab, aber eine Liste mit den Namen der Menschen, die sich so verabschieden möchten. Auch eine Seebestattung soll erlaubt werden, in einer angemessenen Distanz zur Küste.
http://www.ilgazzettino.it/articolo.php?id=131245&sez=NORDEST
Soviel dazu am frühen Morgen, ich werde das Projekt im Auge behalten...
Siehe auch letzter Eintrag zum Friedhof San Michele
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Labels: Bericht, Friedhof, Laguna Nord, San Michele
Alle Fotos dieses Eintrags stammen von der Veranstaltung Mare Maggio 2010
Hier kom-
men die bisher veröffent-
lichten Termine für 2011, weitere Termin-
einträge folgen.
Es fehlen insbesondere noch die Termine der Flohmärkte und der Ruderregatten, die man nicht verpassen sollte, wenn sie mit einem Venedig-Besuch zusammen treffen. Und es fehlen noch diverse Links.
Die täglichen Termine auf der Website der Comune Venezia (mit wählbarem Datum) kann man online aufrufen unter http://www.comune.venezia.it/flex/FixedPages/IT/Eventi.php/L/IT
Termine der Biennale von Januar bis November
Aktueller Stand der geplanten Pavillons und Ausstellungen der Kunstbiennale 4.6.-27.11. Dazu werde ich im Laufe des Jahres wie immer weitere Berichte schreiben.
Ausstellungen im Museo Fortuny (nur derzeit aktuelle)
Labels: Ausstellung, Kinder, Museen, Musik, Sport, Tipps und Termine
Am kommenden Samstag, 18.12. kann man per Teleskop die Sterne über San Marco bewundern und mit Unterstützung von Fachmenschen erforschen.
Es gab während des Jahres bereits einige Sterngucker-Termine in Mestre und auf dem Lido.
Dieser letzte Termin des Jahre mitten in der Stadt ist ein schönes Angebot, kostenlos und ohne Anmeldung, und er dient vor allem der Umweltbildung: es geht um den Lichtsmog über großen Städten.
Was weder die Neugierde von Kindern und Erwachsenen schmälern wird noch die Begeisterung romantischer Seelen: von der Piazzetta in den Himmel gucken!
Die Stadt Venedig wird die Beleuchtung von Piazzetta und Piazza verdunkeln um die Sternenbeobachtung zur erleichtern, was sicher auch für eine ungewohnte und besondere Atmosphäre für alle Besucher sorgen wird.
Bei ungeeignetem Wetter wird der Termin verschoben auf den 15. Januar 2011.
http://www.comune.venezia.it/flex/cm/pages/ServeBLOB.php/L/IT/IDPagina/41615
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Labels: Event, Kinder, San Marco, Tipps und Termine
Seit der Eröffnung der Dogana im Juni 2009 als zweites Ausstellungs-
gebäude der Francois Pinault Foundation nach dem Palazzo Grassi steht an der Stelle der früheren Laterne die Skulptur des "Jungen mit Frosch" auf der Landspitze zwischen Canal Grande und Canale della Giudecca. Siehe Eintrag vom 9.9.2009.
Also, niemand hat das Werk bis jetzt in die Lagune getreten und es hat dank sorgfältiger Bewachung auch niemand ein Kunstwerk daraus gemacht. Ganz nett, weil ein bisschen absurd, wirkt der Glassturz, der bei schlechtem Wetter über den blassen Jungen gestülpt wird, man muss zweimal gucken, um zu erkennen, was das denn darstellen soll.
Jubel!! Im März, nach dann immerhin fast 2 Jahren, soll der Frosch weg und die Laterne wieder an ihren alten Platz:
Following protests, the Venice Superintendent for Fine Arts, Renata Codello, has decided that the "Boy with the Frog" by Charles Ray, the sculpture which replaced the 19th century street lamp at Punta della Dogana, will be removed in March 2011 at the end of the "Mapping the Studio" exhibit.
Nachdem die Sache dermaßen geduldig und 'gewaltlos' abgegangen ist, wäre es doch schön, wenn das ein kleines Happening im März würde, aber ich vermute mal, der Austausch wird hinter einem Bauzaun erledigt...
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Labels: Dogana, Dorsoduro, Museen, Tipps und Termine
S. Angelo Raffaele im Advent
Eine ganze Menge Besucher gönnen sich ein paar Tage in Venedig in der stillen Zeit nach dem Ende der Biennale-Aus-
stellungen und vor den Weihnachtsfeiertagen.
Am Mittelmeer gibt es weder den spirituellen noch den romantischen Advent wie man ihn im deutschen Sprachraum kennt. Ein griechischer Lehrer, der einige Jahre an einer deutschen Schule griechische Schüler unterrichtete, erzählte mir, dass die Adventszeit in Gütersloh sein prägendster Eindruck der deutschen Kultur geblieben sei.
In der Lagune gibt es adventsmäßig einige Märkte, die bei VenezianerInnen und TouristInnen beliebt sind.
Den Glasmarkt auf Murano habe ich noch nicht besucht, aber davon gehört, dass man dort vor allem im höheren Preisbereich hervorragende Geschenkeschnäppchen machen kann, und das bis in den Januar hinein, da ja bis zum Dreikönigstag geschenkt wird.
Natale di Vetro in Murano: http://www.mercatini-natale.com/murano.html
Am 11./12. Dezember gibt es den letzten Mercantino dei Miracoli des Jahres, der nicht ein "Wundermarkt" ist, sondern auf den kleinen Campi westlich der Kirche S. Maria dei Miracoli stattfindet. Ein sehr schöner Flohmarkt von Privaten und Gewerbetreibenden der immer einen Besuch wert ist, wo ich z. B. im Mai überglücklich ein lange gesuchtes, noch länger vergriffenes Buch fand und günstig kaufen konnte, noch dazu in einer niedrigen Sonderauflage!
Der professionelle Weihnachtsmarkt ist der auf dem Campo S. Stefano vom 29.11.-23.12., wo man vor allem Kunsthandwerk und kulinarische Spezialitäten aus den Regionen Italiens kaufen kann. Schinken, Käse, Alkoholisches und die göttlichen mandellastigen Plätzchen aus Sizilien. Die sich in einer Keksdose auch hervorragend einige Wochen aufbewahren lassen ohne hart oder muffig zu werden. Der Markt um die Ecke bei der Accademia-Brücke bietet auch weihnachtsmarktübliche, vor allem musikalische Veranstaltungen und ein bisschen künstlich und kitschig hergestellte Adventsstimmung in erträglichem Rahmen.
Istituto Ellenico mit Ikonenmuseum und Zwergenweihnachtsmann im Advent
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Labels: Event, Tipps und Termine
Fotos Georg Eichinger
...wurde nach über 3jähriger Renovierung im Oktober wieder eröffnet.
Er liegt links von der Vaporetto-Haltestelle Biennale, in der schönen schattigen Allee Viale Garibaldi. Nach rechts geht es zu den Giardini der Biennale.
Die kleine venezianische "Serra ai Giardini di Castello" stammt aus dem Jahr 1894, eines der vielen, teils riesigen, Gewächshäuser in Mitteleuropa, die winters exotische Pflanzen aufnahmen, in Folge der Orangerien des Barocks die außer Mode gekommen waren. Sie wurde in den 90ern verlassen und rottete vor sich hin, mehrfach stand ich ziemlich fassungslos angesichts des Jammers am Gartenzaun und finde auch in meinem Archiv kein einziges Foto. Vermutlich hat mich der Anblick so deprimiert...
Jetzt ist der Bau für ca. 700.000 € wieder flott gemacht, mit seinen 280 qm und Höhe von ca. 7 m, die Nord- und Nordwestwand aus Ziegel, die Süd- und Südostseite aus Glas und Gußeisensäulen. Zum Renovierungsprojekt gehört, weitgehend Originalteile wieder zu nutzen, aber zu Stabilisierung auch neue Elemente in möglichst geringem Umfang, vor allem für die Verstärkung der Fundamente einzusetzen, denn die Serra steht unter Denkmalschutz. 12 alte Gußeisensäulen als tragende Struktur wurden ergänzt durch 9 neue Eisensäulen zwecks Unterstützung, die Scheibenflächen restauriert/erneuert. Die technische Infrastruktur wurde modernisiert.
Der Wintergarten wurde wohl schon früher von den "einfachen" Bürger von Castello genutzt, und das soll auch in Zukunft so sein, als Stadtteiltreffpunkt mit Schwerpunkt Umweltbildung für alle Altersgruppen. Derzeit gibt es schon mal einen Pflanzenladen, geplant ist ein Café. Man kann sich also bei einem Kaffee auf dem Weg von und zur Biennale im nächsten Sommer den Wintergarten in Ruhe ansehen.
Link eingefügt am 12.3.2011: http://www.serradeigiardini.org/it/
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Labels: Architektur, Castello, Garten, Insel, Projekt, Restaurierung
In Italien kämpfen StudentInnen gegen die wahnwitzige "Bildungsreform" der B-Regierung, auch mit Besetzungen symbolträchtiger historischer Gebäude, wie dem römischen Kolosseum und dem schiefen Turm von Pisa.
http://www.fr-online.de/wissenschaft/protest-gegen-die-hochschulreform/-/1472788/4873636/-/view/asFirstTeaser/-/index.html
Google Artikel Sammlung
In Venedig wurde der Balkon von San Marco besetzt.
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Labels: San Marco
San Marco von Osten
Für die Website Churches of Venice, zu der ich hier schon viele Links gesetzt habe, ist zur Zeit ein Stadtplan auf Google-Basis in Arbeit, der die venezianischen Kirchen aufzeigt und zwar sehr exakt mit dem Hinweispfeil auf dem entsprechenden Gebäude.
Eine lobenswerte Arbeit, sehr hilfreich für Venedig-Reisende, die sich besonders für Kirchen interessieren und nicht nur mitnehmen wollen, worauf sie so am Wege stoßen.
Erspart Sucherei und Zeitaufwand - obwohl in Venedig herumzulaufen und zu suchen ja immer die reine Freude ist. Wie gesagt, der Plan ist noch in Arbeit, aber auch schon einsatzbereit.
http://maps.google.co.uk/maps/
Eingetragen sind auch Unterkünfte, gut insbesondere für Venedigneulinge, die noch nicht so den Überblick haben und sich für ihre Hotelsuche in bestimmten Stadtteilen orientieren wollen.
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Labels: Architektur, Kirche, Tipps und Termine, Unterkunft
Zurück aus dem Urlaub in der Argolis und in Arkadien ist tatsächlich von einer überwältigenden Zahl von venezianischen Löwen zu berichten! Vor allem in Nauplio (Nafplio), das ja eine wichtige Rolle in der Geschichte der venezianischen Kolonien spielte. Aber ich sammle ja eigentlich keine Löwen, nicht wirklich, deshalb kurz nur zwei Vorstellungen aus inhaltlichen Gründen.
Nummer 1 steht auf der zentralen Platia, dem Verfassungsplatz, und hat ein verziertes Maul. Das schönste venezianische Löwenmaul überhaupt.
Ich stelle mir vor: ein kleines griechisches Kind sitzt auf dem sehr niedrigen Sockel des Reliefs und guckt seinen Brüdern beim Fussballspielen zu (es wird immer Fussball gespielt auf dem Verfassungsplatz, man findet auch beim Morgenspaziergang vor 7 Uhr schon mal die Jacken, die die Jungs abends auf dem Sockel vergessen haben) und hat ein Fläschchen Liebesperlen - was Besseres könnte ihm einfallen, als mit spitzen Fingerchen die Liebesperlen in die Löcher zu fummeln, die die Schnurrhaare des Löwen darstellen? Und mit dem Däumchen ordentlich festzudrücken? Das muss doch sehr befriedigend gewesen sein, ein kreativer Akt.
Nummer 2 steht um die Ecke, im Vorgarten der großen Aga-Pascha-Moschee (später 1. Parlamentsgebäude Griechenlands, jetzt unten zeitgenössische Kunst, oben Konzerthalle) und hat, neben einem herrlichen Heiligenschein, einen Penis.
An sich normal, aber nicht für einen venezianischen Löwen, der als Symboltier von San Marco, als Status- und Machtsymbol der Serenissima keinerlei Banalitäten wie Reproduktion unterworfen ist! (Sehr irritiert, habe ich nach Löwenpenisen gesucht und finde tatsächlich, dass venezianische Löwen schöne Locken am Bauch haben, aber durchweg keine Penise.) Und dieses Exemplar scheint beschnitten zu sein.
Vielleicht ein weiterer befriedigender kreativer Akt? Privat oder vielleicht doch eher offiziell? Degradierung eines Staatssymbols durch Anfügen eines religiös gestylten Geschlechtsorgans? Einmal sensibilisiert, habe ich diverse weitere Exemplare gefunden, z. B. über dem Eingang der riesigen venezianischen Festung Palamidi. Und der wirkt eindeutig simpel gefaket und nachträglich dekorativ anfügt.
Nauplio, die Stadt der getuneten venezianischen Löwen? Ein Rätsel! Beiträge zu seiner Lösung gerne per Kommentar oder Mail, vielen Dank!
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Labels: Bericht, Peloponnes, Venezianische Kolonien
Eine Leserin macht per Mail freundlicherweise darauf aufmerksam, dass die Pala d'argento von San Salvador derzeit im Bode-Museum in Berlin ausgestellt ist, eine der seltenen Gelegenheiten, sie zu sehen:
www.smb.museum/smb/kalender/
Nochmals herzlichen Dank für den Hinweis!
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Labels: Ausstellung, Kirche, Museen, San Salvador, Tipps und Termine
Ich sammle KEINE Löwen, wie viele von uns Venedig-LiebhaberInnen. Ich denke, es gibt auf diesem Planeten keine Stadt in der man mehr Löwen findet, und man hat keine ruhige Minute in Venedig, wenn man damit anfängt.
Es gibt allerdings Löwen, die ich mir nicht verkneifen kann zu fotografieren, weil sie auf eine besondere Art grinsen, oder besonders gelungen oder gerupft aussehen, oder sich an einem besonderen Ort befinden.
Ich werde ein paar Tage Urlaub in 'oltre mare' machen, und sicher einige koloniale Löwen fotografieren an venezianischen Portalen, Festungen etc. in der Argolis. Einstweilen stelle ich hier einen besonders schönen Löwen ein, obwohl er aussieht, als würde er gerade in eine Steckdose fassen. Er ist "versteckt" im Gebäudekomplex Archivio di stato/Kreuzgänge der Frari.
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...hat die einzige Palladio-Fassade von dreien in Venedig, die in ihren Proportionen aus der Nähe gut anzusehen ist - sie ist einerseits 'klein' genug, andererseits gibt es Platz einige Schritte rückwärts zu gehen, ohne ins Wasser zu fallen. Die beiden großen Palladiokirchen San Giorgio und Redentore sind ja eigentlich optisch nur vom Wasser aus zu erfassen.
Wer dann allerdings erwartet auch ein überwältigend palladianisches Kircheninneres vorzufinden, ein Gesamtkonzept, geplante Licht- und Schattenwirkungen usw., hat sich geirrt. Eher scheinen sich hier eine gute Handvoll qualifizierter Seitenkapellen zufällig getroffen und sich gemeinsam untergestellt zu haben, Hauptsache Dach!
Hinterer Kreuzgang, links zu Zeiten der Cavalieri di San Marco (Schild im mittleren Bogen) 2008, rechts Mai 2010
A. Vittorio, SS Rocco, Sebastian, Antonio Abate
Der einschiffige Kirchenraum wirkt kahl, die Apsis besteht aus verhängten Fenstern und einer Art Triumphbogen als Hochaltar (immerhin von Longhena), der Blick fällt durch, nicht darauf. Trotzdem ist dies eine Kirche die einen sorgfältigen Blick wert ist, geduldiges und neugieriges Schlendern von einem der Solitäre zum anderen, auch in mehreren Besuchen (ich in vielen, über die Jahre).
Umso mehr als das Gebäude immer einladend weit offen ist, Haupt- und Seitentür, kein Eintritt erhoben und man immer von Blumenduft und leisen Orgelkonzerten von der CD empfangen wird. Hier kriegt man den Empfang, den man sich in vielen venezianischen Kirchen wünschen würde. Ich weiß nicht, ob diese Freundlichkeit (auch) daran liegt, dass San Francesco aus der Sicht der Wimmelpfade weit draussen liegt, und diese ruhige Ecke Venedigs auf den Karten der "Ein Wochenende in Venedig"-Führer und der Zeitungsartikel "36-Stunden-in-Venedig" schon mal gar nicht erscheint.
Madonna in byzantinischem Stil (Odigitria) in der Fassadenrückseite
Die Seitenkapellen sind zum Teil sehr beeindruckend, wie auf der linken Seite die von Alessandro Vittoria, mit den Heiligen Rocco und Sebastiano in ihrer jeweils typischen Körperhaltung, dazwischen den Heiligen Antonio, der die Sinnlichkeit im Zaum hält. Oder die Capella Sagredo - ein Taum in weißem Marmor mit dem Grab des Heiligen Gerardo Sagredo (die Familie Sagredo hatte ihren großen Palazzo früher in der Nachbarschaft, geblieben ist einzig der große freistehende Torbogen auf dem Weg zur Vaporettostation Celestia).Pietro Lombardo, Altar der Capella Badoer-Giustiniani
Oder links neben der Apsis die Capella Badoer-Giustiniani, eines der kostbaren venezianischen Meisterwerke der Lombardi, auf die man immer wieder in den Kirchen Castellos und Cannaregios trifft.
Oder auf der rechten Seite die Familienkapellen und -grablegen der Contarini und der Bragadin. Und natürlich das bezaubernde Madonnenbild von Antonio da Negroponte, direkt am Seiteneingang. Negroponte ist der venezianische Name der griechischen Insel Evia (deutsch Euböa) und soweit ich weiß, gibt es keine weiteren Werke dieses Griechen.
Und die Sacra conversazione von Bellini in der Sakristei und viele weitere Kunstwerke und Grabdenkmäler, die aus dem fehlenden künstlerischen Gesamtkonzept insgesamt dann doch mehr als die Summe der Einzelteile machen.
Überall an den Gebäuden des Campo S. Francesco: das Symbol der Franziskaner Ein Konzept gab es ursprünglich schon, von Sansovino, das die ehemalige Kapelle für den Heiligen Francesco im Weingarten ersetzen sollte. Man muss sich das wohl so vorstellen, dass die Franziskaner von der Insel S. Francesco del deserto in der Lagune 'nomadisierten' und in Venedig auf Betteltouren gingen, und in dieser franziskanischen Inselkapelle am unbewohnten nördlichen Rand Venedigs bei Bedarf übernachteten. (Was die Basis der Legende des hier übernachtenden und träumenden S. Marco sein mag, irgend woher muss die Idee ja stammen.)
Die Präsenz des Minoritenordens ist hier im Weingarten belegt seit 1232. 1253 gibt es eine testamentarisch belegte Schenkung des Grundstücks von Marco Ziani an die Minoritenbrüder. In der Entwicklung dieser Ecke von Castello kamen dann im 15. und 16. Jahrhundert weiter ins Spiel die Grimani (Antonio und Domenico), (siehe auch Eintrag Palazzo Grimani), der Doge Andrea Gritti und Zweige der Familien Badoer und Bragadin, und eben der Architekt Jacopo Sansovino, der nach dem Sacco di Roma seinen Lebens- und Arbeitsmittelpunkt in Venedig wählte und u. a. die Bibliotheca Marciana baute. Eine andere Geschichte.
Am 15.8.1534 legte der Doge Andrea Gritti den Grundstein für den Neubau der Minoriten nach dem Plan Sansovinos, der aber im Verlauf des Baus verändert wurde aus diversen Gründen bau- und verwaltungstechnischer, aber auch religiös-theologischer Art. Der große Einmischer war der Minoritenbruder Francesco Zorzi, der schon sehr jung in dieses Kloster eintrat, Zeit hatte sich zu bilden und kabbalistische, hermetische, neuplatonische und andere Aspekte in die Architektur einbrachte, die meine Vertiefung in das Thema weit überschreiten. Wen es näher interessiert: in der Kirche wird seit letztem Frühjahr ein Buch (italienisch, preisgünstig) verkauft, das dieses Thema breiter behandelt. (Silvano Onda: La chiesa di San Francesco della vigna e il convento dei frati minori; Storia, arte, architettura.)
Früherer Kirchhof S. Francesco, jetzt Bolzplatz neben dem Campanile
Im Hinterhof der Kirche, neben dem Campanile, wo sich früher der Friedhof befand und jetzt ein Basketball- und Bolzplatz wie hinter einigen venezianischen Kirchen, gibt es jedenfalls bis heute ein Hüttchen, das die Ur-Kapelle symbolisieren soll (Calle del cimitero, an der Kreuzung kurz vor dem Sagredo-Torbogen nach links abbiegen und durch die kleine Holztür gehen. Sie ist tagsüber nicht verschlossen, damit die Kinder rein können.)
Vorderer Kreuzgang an einem Nebelmorgen
Aber mit der Kirche ist es ja längst nicht getan, ich habe schon über die wunderbaren Kreuzgänge von San Francesco della Vigna und ihre kontemplative Atmosphäre berichtet. Daran hat sich in den letzten Jahren auch nichts geändert.
Im vorderen Kreuzgang wurden allerdings im letzten Jahr die Bodengrabmäler an der Seite zur Kirche und zum hinterem Kreuzgang geöffnet. Es wurde recht geheimnisvoll hinter Gerüsten und Planen gebuddelt und diskutiert, an anderen Tagen wieder die Deckel geschlossen und ordentlich versiegelt. Ich habe (leider) nicht gewagt, in die Baustelle zu trampeln und die Arbeiter und die Archäologin (vermute ich mal) zu befragen.
Der hintere Kreuzgang war einige Jahre dem Publikum verschlossen und von den Cavalieri di San Marco genutzt, jetzt ist der Kreuzgang wieder zugänglich und geschniegelt, und in den Gebäuden sitzt die Bibliothek und das Archiv der Franziskaner (siehe dazu den Film am Ende des Eintrags).
Denkmal für eine Bombe des 1. Weltkriegs am Seiteneingang
Die Cavalieri di San Marco haben ihren Sitz jetzt zwischen Kirche und ehemaliger Scuola delle sante stimmate am Campo della Fraternità. Die kleinen Reliefs von zwei gekreuzten Armen, die überall an der Kirche und in ihrer Umgebung zu sehen sind, sind das "Logo" der Franziskaner, das den (mit dem Ärmel eines Habits) bekleideten Arm eines Franziskaners und den nackten Arm des gekreuzigten Christus in Verbindung zeigt. Die ehemalige Scuola ist das weiße Gebäude rechts vom Seiteneingang von S. Francesco, und trägt im Obergeschoss schlecht leserlich den Namen "delle sante stimmate" (der heiligen Stigmata), die Kennzeichen sowohl des Christus als auch des Heiligen Francesco sind.
Gebäude der ehemaligen Scuola delle sante Stimmate, aussen und Ergeschoßraum, linker Treppenaufgang ins Obergeschoß
Anläßlich von 'Brunetti'-Dreharbeiten im Mai fand ich sie zum ersten Mal offen und warf einen kurzen Blick hinein: Parterre ein Versammlungs-/Gebetsraum und zwei Treppen rechts und links ins Obergeschoß, wo sich vermutlich, wie in allen venezianischen Scuole, ein zweiter prunkvollerer Versammlungsraum befindet.Grabplatte im vorderen Kreuzgang
J. C. Rößler bezeichnet in seiner Darstellung des Campo S. Francesco als Ensemble die Scuola anders, ich habe nicht recherchiert warum. Der Gesamtaspekt dieses Campo mit allen Gebäuden ist wichtig, ein einzelnes Detail mag sich irgendwann genauer klären. Klar ist: ich würde dieser schönen Ecke Venedigs wünschen, dass sie interessierte Besucher findet, die nicht im Stundenrhythmus Höhepunkte abhaken, sondern die Zeit und Offenheit haben, den Geist des Ortes zu erleben.
Weitere Fotos in meinem Blog
http://venedig.jc-r.net/kirchen/san-francesco-della-vigna.htm http://en.wikipedia.org/wiki/San_Francesco_della_Vignahttp://www.museumplanet.com/thumbnails.php/venice/vig
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Letzter Blogeintrag am 8.8.2021. Es folgen keine weiteren Ergänzungen mehr. Wolkenbruch über Mazzorbo, Torcello, Burano Fortsetzung des Ei...