13. Juli 2013

MOSE - wen wundert das noch?

Über MOSE fehlte hier bisher ein Eintrag, obwohl der angebliche Hochwasserschutz im Bau ist, seit ich regelmäßig Venedig besuche, und eines der meist diskutierten Themen der Stadt. Und vermutlich das umstrittenste Thema. International bekannt nicht nur bei Fachleuten, sondern durch Medien-
berichte, Zeitungen, TV-Dokumentationen etc., allen, die Interesse an Venedig haben.


Das Consorzio Venezia Nuova, zuständig für MOSE, hatte jahrelang am Campo S. Stefano ein Informationsbüro, wo sich auch jede/r TouristIn mit einem perfekt gemachten Werbefilm und massenhaftem Hochglanzprint über das Projekt informieren konnte. (Jetzt gibt es in diesen Räumen die Biennale-National-
ausstellung Azerbaidjan.)


UmweltschützerInnen aller Fachrichtungen von Biologie bis Physik informieren ab dem Planungsstadium ebenfalls detailliert über ihre Befürchtungen, Berechnungen,  Hochrechnungen, Versuche. Die Bürgerinitiative NoMose (mittlerweile NoGrandiNavi) ist aktiv.

Die Baustellen kann man an den drei Lagunenausgängen zur Adria sehen. Im Sommer 2012 wurden geladene Journalist-
Innen und andere Multiplikatoren über die Baustellen geführt. Bei Mare Maggio im Arsenale wurde ebenfalls geworben mit einem großen Infostand, Printmaterial, Hütchen, Schlüssel-
bändern, Give-aways aller Arten, Podiumsdiskussionen (ohne Beteiligung des Publikums). Mehr Marketing kann ein Projekt kaum erfahren. 


Mir fehlt der Glaube. Also habe ich meine Klappe gehalten bzw. nichts dazu geschrieben. Man kann nur mit einer Meinung mitdiskutieren, nicht mit dem Zweifel, dass das Projekt je ordentlich vollendet wird.

Der bisherige Präsident von Consorzio Venezia Nuova, Giovanni Mazzacurati, und 13 weitere Personen wurden gestern unter Betrugsverdacht verhaftet.  Mazzacurati hat sich erst vor ein paar Wochen aus seiner Verantwortung für das Projekt verabschiedet. Er wußte wohl, warum...

Handelsblatt
Donaukurier
Il Gazzettino
TGCOM24
La Nuova
L'Unità
The Telegraph
Ergänzung 16. Juli: The Art Newspaper
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