Goldener Löwe auf S. Lazzaro
Der Goldene Löwe neben Grabungsfunden im abschließbaren Regal des Kreuzgangs |
Noch 7 Wochen, und auch die einmalige Gelegenheit, Arbeits-
räume des Klosters wie die ehemalige Druckerei links des Kreuz-
gangs zu betreten, ist dann vorbei. Vorbei auch die Möglichkeit, sich unabhängig und frei von einer Führung zu bewegen. Die Führungen hier sind hier normalerweise eher straff um nicht zu sagen streng (siehe Einträge vom 10.11.2011 und vom 3.2.2007).
Die Chance, in Ruhe die Kirche zu besichtigen, die Gemälde-
galerie, die unendliche Menge an alten Kunsthandwerk, kost-
baren historischen Artefakten und die Bücherrücken in der Bib-
liothek, dabei nicht gescheucht zu werden, kommt mit Sicherheit so schnell nicht wieder. Da es Versorgungsautomaten und saubere Waschräume im Kloster gibt, ist auch fürs Körperliche gesorgt und man kann auch die Sonne in der grünen Oase des Kreuzgangs sitzend genießen.
Wer zum ersten Mal und ganz unvorbereitet nach S. Lazzaro kommt, sollte trotzdem an einer Führung teilnehmen, um zu verstehen, was er sieht. Bei vertieftem Interesse für die Ge-
schichte des armenischen Volkes und seiner historischen Wan-
derschaft über Kleinasien, die griechischen Inseln und die Pelo-
ponnes bis nach Venedig empfehle ich den Kauf des Buches "Vom Ararat nach San Lazzaro" von Alberto Peratoner. Es war vergriffen und wurde neu aufgelegt (im Mai in englischer und italienischer Sprache, da es auch schon in deutscher Sprache existierte, vielleicht auch wieder in deutsch?). Im Klosterladen.
Die Ausstellung hätte zum Thema des 100. Jahrestages der Massaker und des Völkermordes an der armenischen Bevöl-
kerung Aufgeregtheit und Bitterkeit erwarten lassen können, ist aber nicht so. Es sind eher stille und zurückhaltende künstle-
rische Äußerungen von Nachkommen der Überlebenden, die sich weniger als Anklagende denn als Trauernde äußern. Bilder, die lange tragen, ebenso wie die Gedichte armenischer Dichter, die als Drucke ausgestellt sind.
Daniel Varoujan (Waruschan), Opfer des Völkermordes |
Detuschlandradio Kultur 5.5.2015 Armenische Rezepte der Uroma im Biennale-Pavillon
art Das Kunstmagazin 11.5.2015 Keine Insel der Seligen
ZEIT online 12.5.2015 Ein Pavillon der Versöhnung (gleicher Autor)
monopol 13.5.2015 Eine Oase der Ruhe
Radiobeitrag SWRII 11.5.2015 Poetisch, politisch, persönlich
Außerdem habe ich online einen sehr lesenswerten Auszug aus dem Ausstellungskatalog (in eglischer Sprache) gefunden: Undoing Denials at the Vencie Biennale's Armenian Pavilion
Im Garten vor dem Kloster und auf der Aussichtsterrasse zur Lagune sind ebenfalls Kunstwerke und ausgestellt, sogar im Bootshaus unter der Terrasse. Der Eintritt ins Kloster kostet 6 €, wer eine Biennale-Eintrittskarte vorlegt, zahlt nur 3 €.
Ich begleite und führe zu Biennale-Ausstellungen in interes-
santen Gebäuden in der Stadt. Auch themen- oder personen-
orientierte Begleitungen können angefragt und abgestimmt werden über einen Klick ganz oben rechts in der dunkelgrünen Spalte.
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