Die mittlere Giudecca
Campo S. Cosmo |
gen will, tut das besser auf der Giudecca als an der Riva degli Schiavoni und spart sich den Kampf durch die Menschenmassen und über Brücken.
Auf der Guidecca ist es entspannter, direkt an der Haltestelle Redentore gibt es eine ungestylte Normalbar mit Holztischen, in der auch ein einfaches Mittagessen gekocht wird von einem freundlichen Inhaberpaar und sich Nachbarn auf einen Kaffee oder einen Wein sehen.
Redentore und Palanca sind zeitweise enorm wichtig im Verkehr des Canale della Giudecca: am Fuß der Kirche des Redentore landet am Redentorefestwochenende (3. Samstag im Juli) die Pontonbrücke, von S. Spirito in Dorsoduro kommend, und Palan-
ca ist die Verbindung, die während der Streiks der ACTV zu den Zattere hinüber aufrechterhalten wird (neben der Verbindung Zitelle-S. Giorgio).
Helle Redentorefassade zum Canale della Giudecca |
sers, ist eine Palladio-Kirche (also hohe Besichtigungspriorität!) und CHORUS-Kirche und wird in jedem Reiseführer beschrieben. Vormittagsbesuch empfiehlt sich wegen des Sonnenstandes und Lichts in der Kirche, nachmittags ist es ein bisschen düster. Hinter der Kirche ist auf Karten oder online-Plänen eine große Grünfläche zu sehen, der Klostergarten, in dem Obst, Gemüse, Oliven, Wein und Blumen wachsen, Hühner und Möwen picken, und wer gerne auf "Venetian Style" verzichtet und sich mit not-
wendigstem Wohnambiente begnügt, kann in der ehemaligen Manica Lunga (dem langen Zellentrakt) des Klosters eine Zelle bewohnen, zu denkbar günstigem Preis. Die Nutzung eines se-
paraten schattigen Gartens zur Laguna Sud raus ist inklusive. Die Mönche leben in einem abgeschlossenen Trakt der Kloster-
anlage.
Rote Redentoreapsis und -türme zum Kloster und Garten |
pe durchquert, landet in einem schönen öffentlichen Garten an der Lagunenseite, mit alten Bäumen, einem Spielplatz für kleine Kinder und Sitzbänken. Und wer sich vorher auch noch im Super-
markt am Redentore oder beim Bäcker und den Wurst-, Käse- und Gemüsegeschäften an der Palanca eingedeckt hat, kann hier ein wunderbares Picknick mit Aussicht halten. Entsorgen der Abfälle inklusive, unaufgeräumte Hinterlassenschaften sind ja einer der berechtigten Aufreger der VenezianerInnen. Von diesem Garten sieht man die Inseln in der Lagune schwimmen: Lido, San Servolo, La Grazia, San Clemente, Sacca Sessola und in der Ferne die Lagunenausfahrt von Malamocco. Und schon rechts Bootsliegeplätze, eine Art kleiner Marina, das ist das nächste Ziel: ein Bootsparkhaus mit 24stündigen Service, plus Reparaturwerkstätten mit allem Zip und Zap.
Laguna Sud vor der mittleren Giudecca, Blick auf Malamocco |
gar verstaut, alles hochspannend. Es kann auch stressig wer-
den, an Tagen, an denen viele Leute gleichzeitig ihre Boote abholen wollen (Redentore!), und wenn es ruhig ist, kann man mit den Garagenleuten einen Schwatz halten. Es gibt auf dem Gelände auch ein Restaurant mit Blick auf das Geschehen, habe ich nicht ausprobiert. Zurück zur Canaleseite auf dem gleichen Weg, dann wieder links über den Rio del Ponte Longo, ein wun-
derschöner Blick, und direkt wieder die erste Gasse links, Calle delle erbe.
Marina, im Südwesten die Euganeischen Hügel auf dem Fesstland |
Mir wurde hier empfohlen das "Ristorante Self Service Food & Art" auf dem Campo Junghans 487, Tel. 393.55.97.626, ire_ve_82@yahoo.it als gut, sehr preisgünstig, ambitioniert. Eigentlich ist Food&Art die Kantine für die Arbeiter der Marina und der in der Nähe ansässigen Werften und die Studierenden der Wohnheime auf der Giudecca, aber offen für Gäste - leider auch nicht ausprobiert. Zurück zur Canaleseite durch eine der beiden Calli Ferrando.
Campo Junghans 2007 |
gebieten Venedigs ausgesehen haben - der Canal Grande ist eine völlig andere Welt.
Die Kirche ist geschlossen und durch die Nutzung als Fabrik baulich so verändert, dass eine Öffnung nicht zu erwarten ist, aber durch ein unverschlossenes Gittertor tritt man in einen Sottoportego, der zum Kreuzgang führt. Sonnengeflutet, von Katzen bewohnt, ein schöner Brunnenkopf ist erhalten, zwei Ausgänge führen in die umgebende grüne Wildnis, die der Insel-
jugend vorbehalten zu sein scheint. Im Parterre des ehemaligen Klosters hat das Archiv des Komponisten Luigi Nono seinen Sitz und in den letzten Jahren haben sich dort einige Kunsthandwer-
ker mit Ateliers eingerichtet. Man kann auch Ihnen bei der Arbeit zusehen und bei Interesse und Sprachkenntnissen darüber plau-
dern. Die oberen Räume werden von Kulturprojekten genutzt und für Biennaleausstellungen angemietet. Wo man nicht rein soll, ist abgeschlossen, man kann sich also umschauen ohne Sorge, jemandem zu nahe zu treten.
Vera da pozzo im Kreuzgang SS. Cosmas e Damiano |
nen Wegen oder anderen.
Dazu bietet sich unbedingt eine aktuelle Gelegenheit, wenn am 11.-13.9.2015 wieder das Guidecca Kunstfestival stattfindet, das von EinwohnerInnen gegründet wurde und gemeinsam ge-
staltet wird, schon 5 mal in Folge mit jeweils gesteigertem Erfolg. Es beteiligen sich die Kulturgruppen der Guidecca - Musik, Thea-
ter, Tanz; die Galerien, Handwerk- und KunsthandwerkerInnen, Restaurants, jeder kann sich an der Gestaltung des Programms beteiligen. Der Termin steht seit Wochen im Kulturkalender, aber ich will noch eigens daran erinnern:
Nicht verpassen!
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