Monteverdi 450

Vom 16.-20.6.2017 feiert das Teatro La Fenice 450 Jahre Claudio Monteverdi, der seit 1613 Maestro in der Basilica di San Marco war, in Venedig viele Werke schrieb und aufführte und in der Apsiskapelle ganz links in der Frarikirche ruht. 
Beginnend heute Abend und in den nächsten Tagen werden seine drei Opern - Orfeo, Ulisse und Poppea - in Venedig wieder aufgeführt vom Monteverdi Choir unter Leitung von Sir John Eliot Gardener und sind seit Monaten ausverkauft. 

In einem Workshop hat sich der Chor in den Gebäuden der Fondazione Cini auf S. Giorgio Maggiore im letzten Herbst auf die Monteverdi-Europa-Geburtstagstour vorbereitet und dazu einige kurze, interessante Videos ins www gestellt. 






Man wäre gerne dabei aber verkneift sich den Neid. (Als kleinen Trost kann man auf diesem Blog eine Aufführung des Orfeo anklicken, aufgenommen eben in Santa Maria Gloriosa dei Frari, vor dem Grab des Meisters.)

Das englischsprachige Feuilleton hat frühzeitig auf Monteverdi 450 eingestimmt:

• The Telegraph 5.4. Claudio Monteverdi's Venice: following in the footsteps of the beloved opera composer
• The Guardian am 9.4. Grazie mille, maestro: Monteverdi's Venice
• The Times 15.4. On the Monteverdi trail in Venice
• BBC Music Magazine 4.5. Monteverdi in Venice
• Ebenfalls von BBC herunterladen kann man sich einen Radiobeitrag von 'Music Matters' vom 15.5.:  "Monteverdi 450 - Monteverdi the Radical".

Aber auch das deutschsprachige Feuilleton ist dabei: 

• SWR sendete am 23.4. ein Interview mit Sir John Eliot Gardener: Claudio Monteverdi zum 450. Geburtstag (Hinweise zu weiteren Monteverdi Geburtstagsterminen auf der Website!). 
• Der Freitag hat am 14.5. einen engagierten Blogbeitrag 'Frühlingswerwachen - Claudio Monteverdi' veröffentlicht.
• Die FAZ schrieb am 15.5. ihre Geburtagslaudatio 'Lieben, singen, beten, tanzen'.
• Das Kulturradio des RBB stellte am 15.5. eine neue Einspielung der Marienvesper vor, der BR einneues Buch der Monteverdi-Biografin Silke Leopold am 13.4.. 
• In der Mediathek von ARTE ist noch bis 6.11. das wunderbare Konzert 'Claudio Monteverdi in Caserta' und übermorgen, 18.6. sendet ARTE um 23:15 Uhr die Doku 'Monteverdi - Der Ursprung der Oper', danach bis 25.6. in der Mediathek.
  Ergänzung am 19.6.: die Doku ist sehr sehenswert. Wunderbare Filmaufnahmen in Mantova, noch bessere Musikaufnahmen in San Marco, der Scuola San Rocco und dem Palazzo Grimani und sehr detaillierten Erläuterungen zum Werk Monteverdis.
  (Auch in der ARTE Mediathek befindet sich übrigens noch bis 6.11. 'L'icoronazione di Poppea' von den Schwetzinger Festspielen 2017.)

Mehr zu den Aufführungen des Monteverdi Choir im Juli/August in Österreich bei den Salzburger Festspielen, am 22., 25. und 26.8. beim Lucerne Festival und im September beim Musikfest Berlin auf der Seite der Berliner Festspiele und auf der Seite der Berliner Philharmoniker.

Wer nicht nur in Venedig unterwegs ist, sondern auch in Cremona, der Geburtsstadt Monteverdis, hat große Programmauswahl bei den Feierlichkeiten. Auch Mantova feiert morgen mit einer Aufführung Monteverdi alla corte dei Gonzaga (was allerdings kein Monteverdi-Werk ist), Konzerten und Ausstellungen.


In Venedig wird es weitere Musikereignisse des Monteverdi-Jahres geben. Das Venetian Center for Baroque Musik bietet im Rahmen seines jährlichen Monteverdi Festivals (nicht nur Monteverdi) Konzerte in Palästen, die sicher nicht die perfekte Akustik, aber wunderbare Atmosphäre haben. Programme der Konzerte und Kartenkauf.

Mehr werde ich in den Kulturkalender des 2. Halbjahres und als Ergänzung dieses Eintrags eintragen.



Ergänzung 23.6.:

Alle drei Opernaufführungen der letzten Tage im Teatro La Fenice werden als Streaming on Demand auf Culturebox zur Verfügung gestellt. Jaaa...!

L'Orfeo ab heute, 23.5., Il ritorno d'Ulysse ab morgen, 24.6., L'incoronazio di Poppea ab übermorgen, 25.6.
Ich habe schon reingeschaut und -gehört, wunderbar! Gewissermaßen können wir doch noch dabeisein...

Ergänzung 31.7.:
Besprechung des "Tagesspiegel" der drei Aufführungen bei den Salzburger Festspielen, in Erwartung des Berliner Gastspiels im Herbst: Der Klang der Seele.  

Claudio Monteverdi ca. 1630 (Bernardo Strozzi)

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