Giuseppe hatte Geburtstag
Autograph des Meisters
...und das Conservatorio Benedetto Marcello im Palazzo Pisani ließ es sich nicht nehmen, IHN ordentlich zu feiern. "Viva Verdi" lief 3 Abende lang als Teil der Musikbiennale unter Beteiligung von StudentInnen, DozentInnen und Gästen aus den Musikhochschulen von Rovigo und Vicenza. Das Haus ist sehr erfolgreich in der Abgrenzung von BesucherInnen, ohne Einladung kommt man nicht rein, auch ich natürlich nicht bisher und zum Glück erfuhr ich von der Sache gerade noch rechtzeitig, um am 3. Abend dabeizusein. Eintritt frei, solange Platz ist, letzer Einlass um 20:30 Uhr.
Lange Warteschlange über den Campo Pisani zum Hinterein-
gang, da der Vordereingang der Aktionsort der beiden großen Finale war.
Alle 15 Minuten wurden 55 BesucherInnen eingelassen und über 3 Etagen durch das Haus geführt, wobei in verschiede-
nen Räumen insgsamt 11 Aufführungen stattfanden. Von schönen Darbietungen verdischer Kompostionen über Adaptionen, die teilweise fremd, dann wieder aha! klangen, neuen Kompositionen auf der Basis von verdischen Werken, auch unter Verwendung von un-verdischen Instrumenten. Teilweise für diese Veranstaltung komponiert. Das war eine großartige und intelligente Mischung und die Beteiligten hatten Spaß, in Einzelfällen auch Stress, was zu Kunstaufführungen und zum Musikstudium nun mal gehört.
Der Weg führte über Treppen und Hintertreppen, durch die beiden Innenhöfe (in denen derzeit auch eine Biennale-Ausstellung läuft, auch im 1. Obergeschoss, die es ermöglicht, den Palazzo Pisano auch ohne Verdi-Geburtstag zu besuchen). Die Räume auf dem Weg waren bis auf Musikinstrumente weitgehend leer, aber die schönen Deckenfresken waren z. T. gut sichtbar.
Meine Favoriten waren "Contemporanea Verdiana", eine fast meditative Aufnahme des Va-pensiero-Themas, aufgeführt von 3 Akkordeons, und "Steel Wind" gespielt von 4 Saxophon-
isten (Achtung, beide YouTube-links laden u. U. minutenlang hoch, nicht aufgeben...)
Beim "Ersten großen Finale" sang der "Kleine Chor" des Konser-
vatoriums zusammen mit der Schola San Rocco sehr schön und gefühlvoll einige unserer liebsten Verdi-Kracher.
Als "Zweites großes Finale" spielte die "Brass Band" ein schönes Arrangement aus Aida, man beachte die Trompeten, die in den Fenstern des Mezzanin stehen! Klang toll!
Ich habe ein bisschen gefilmt, rein 'privat', und freue mich, dass mir rechtliche Überlegungen erspart blieben durch Aufnahmen, die schon im Internet stehen und die ich verlinke. Passt. Von mir sind nur die Fotos.
Ein erfreulicher Abend, und ich war wieder einmal überrascht, wie schnell man im nächtlich menschenleeren Venedig nach Hause kommt. Ruck-zuck.
Einziges Deckenfresko aus dem 16. Jahrhundert erhalten |
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