Biennale 2013: Das war wohl nix
Die Kunstbiennale endete vor einer Woche, der November endet heute, und ich habe völlig verbaselt, rechtzeitig meinen Preis "War wohl nix" zu verleihen. Die bisherigen Preisträger waren:
2009 der Pavillon der Ukraine
2011 die Installation "Ascencion" von Amish Kapoor
Es ist immerhin das dritte Mal dass ich ihn vergebe, also wird nicht darauf verzichtet sondern nachträglich verliehen.
Selten funktionierte während der Biennale etwas nicht wie gewünscht, z. B. der dänische Pavillon.
Manches an dieser Biennale war erstaunlich, z. B. die Auswahl der Jury, wenn ich davon ausgehe, dass Werke, Ideen oder Konzepte prämiiert werden sollen, die überraschen, überflie-
gen, unabweisbar überzeugen. Wenn allerdings Kunst nicht unter den Maßstab der Bewertung gestellt werden soll oder, besser, die eigenartigen Maßstäbe des globalen Kunstmarktes persifliert werden sollten, geht die Auswahl der Jury in Ordnung. Überragend ist vielleicht das Lebenswerk Maria Lassnigs (aus meiner persönlichen Sicht), die anderen PreisträgerInnen reihen sich ein, egal ob Location, Foto, Performance oder sonstiges Werk, der Löwe ist ein Löwe ist ein Löwe mehr nicht.
Maria Lassnig |
Kein Pavillon, kein Einzelwerk war so ärgerlich wie die Schließung des neuen Biennale-Eingangs am neu erbauten Ponte dei Pensieri und seine Degradierung zum AUSGANG. Das Ausstellungsgelände des Arsenale von zwei Seiten zu öffnen, war eine großartige und gleichzeitig praktische Idee. Sie ermöglichte völlig unterschiedliche Wahrnehmungen abhängig vom Startpunkt, und InhaberInnen von Dauer- und 2-Tage-Karten ersparte sie die erzwungende Wiederholung des Schlauches durch oder entlang der Tana. Ich habe ausführlich über den Bau der Brücke 2009 berichtet:
25.2.2009 Brücken in Arbeit
1.5.2009 Mehr über die neue Biennale-Brücke
26.5.2009 Biennale Venezia - betrifft Brücke
27.5.2009 Nachrichten von der Brücke
Der Preis "War wohl nix" geht deshalb in diesem Jahr an die Biennale di Venezia, Herrn Präsident Paolo Baratta.
Sonntagsmorgens auf der Brücke vor der verschlossenen Tür "Exit only" dachte ich, hier handele es sich um irre motivierte Sparsamkeit - Personalkosten für eine Person zur Karten-
kontrolle! Als ich die Tür dann in der Einschränkung von innen nach außen nutzte, stellte sich heraus, dass man an Stelle des vorherigen Einlassbüdchens einen "Museumsshop", den zweiten im Arsenale (!) an die Mauer geklebt hat, mit Verkaufspersonal, das natürlich auch die Karten kontrollieren könnte. Was könnte also der Grund sein, hier niemanden mehr EINTRETEN zu lassen?!
Sehr geehrter Herr Baratta, wenn Sie darüber nachdenken, dass zum Glück nicht alle 475.000 Kunstinteressierten aus aller Welt, aber immerhin Ihre venezianischen MitbürgerInnen sich vor der verschlossenen Tür fragten, wer sich den Schwach-
sinn einfallen ließ, ist Ihnen die Sache sicher sehr peinlich. Und niemand muss Sie oder Ihre/n NachfolgerIn auffordern, diese bürokratische und kundenunfreundliche Maßnahme zurückzu-
nehmen und zur Architekturbiennale 2014 den Eingang Ponte dei Pensieri wieder zu öffnen. Sie veranlassen das sicher reumütig selbst. Und wir werden Ihnen die Sache verzeihen. Versprochen.
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1 Kommentar:
Wahrlich, ein würdiger Preisträger!
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