15. Dezember 2016

Venedig - lokales Gemeineigentum von globalem Wert

Einführungsreferat von Giovanni Bazoli in der schönen
Longhena-Bibliothek auf S. Giorgio Maggiore

Am 4./5. November veranstaltete die Fondazione Cini die internationale Konferenz 

"Sustainability of local commons with a global value: the case of Venice and its lagoon"

Die Konferenz war (bei eingeschränktem Platzangebot) eine öffentliche Veranstaltung und organisiert als hochkarätig besetzter Runder Tisch in der Longhena-Bibliothek auf San Giorgio Maggiore, dem Sitz der Stiftung Cini. Konferenzsprache war englisch mit italienischer Simultanübersetzung per Kopfhörer, 2 feststehende Kameras nahmen die Veranstaltung auf.


Konferenzprogramm
Siehe folgend die Vorträge/Präsentationen der Konferenzteilnehmer*innen gemäß Programm


4.11. 1. Sitzung 
Einführung: Giovanni Bazoli, Präsident der Stiftung Cini




Grundsatzrede: Irina Bokova, Generaldirektorin UNESCO





4.11. 2. Sitzung (Vorsitz Francesco Bandarin, UNESCO)
Kunststädte: Lokales Erbe von lokalem Wert. Eine Herausforderung für Venedig

Bonnie Burnham, Präs. em. World Monuments Fund




Joan Busquets, Stadtplaner Havard University

 


Richard Sennet, Soziologe, London School of Economics




Abschlussdiskussion der Runde






5.11. 3. Sitzung (Vorsitz Ignazio Musu, Universität Ca'Foscari Venedig)
Strategien der Nachhaltigkeit und Führungsmodelle für lokalen Gemeinbesitz von globalem Wert

Simon Levin, Ökologe, Princeton University




Yves Mény, Präsident Scuola Universitaria Superiore Sant'Anna, Pisa




Charles Perrings, Umweltwirtschaftswissenschaftler, Arizona State University




Abschlussdiskussion der Runde





5.11. 4. Sitzung (Vorsitz Michela Fontana, Autorin)
Venedig und die Lagune. Zukunftsvisionen

Pier Vellinga, Klimawissenschaftler, Universität Wageningen




Greg W. Richards, Freizeitforschung Universität Tilburg




Charles Landry, Stadtforscher und Publizist



Abschlussdiskussion der Runde





Die Konferenz fand ich sehr spannend und erhellend, z. B. die Berichte über die Erfahrungen anderer 'Orte von globalem Wert' durchaus überraschend, teils Hoffnungen weckend, teils venezianische Frustrationen bestätigend. Diesen Blogeintrag zu rezipieren ist eine zeitaufwändige Sache (wenn auch nicht 2 Tage dauernd wie das Original. Aber ich kam schlauer aus der Veranstaltung als ich reinging, andere profitieren vielleicht ebenfalls davon. Mir selber ermöglicht die Dokumentation der Cini Stiftung, einige Details noch einmal genauer zu hören und zu sehen.


Online wurde ein 12seitiges Einführungspapier veröffentlicht und Anfang Dezember dann das 5seitige Manifesto for Venice: "YES, there is a future for Venice..." 

Davon bin ich persönlich zwar nicht überzeugt, aber vielleicht fällt ja irgendwann Klugheit vom Himmel, die menschlische Gier wird besiegt, und das WahreGuteSchöne triumphiert. Bis dahin müssen die Venezianer*innen sehen, wie sie trotz Lokalpolitiker*innen, Tourismusindustrie, Kapital, Nationalpolitik, Mafia... ihre Stadt über Wasser halten. Buchstäblich und bildlich.


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