Venedig - lokales Gemeineigentum von globalem Wert
Einführungsreferat von Giovanni Bazoli in der schönen Longhena-Bibliothek auf S. Giorgio Maggiore |
Am 4./5. November veranstaltete die Fondazione Cini die internationale Konferenz
"Sustainability of local commons with a global value: the case of Venice and its lagoon".
Die Konferenz war (bei eingeschränktem Platzangebot) eine öffentliche Veranstaltung und organisiert als hochkarätig besetzter Runder Tisch in der Longhena-Bibliothek auf San Giorgio Maggiore, dem Sitz der Stiftung Cini. Konferenzsprache war englisch mit italienischer Simultanübersetzung per Kopfhörer, 2 feststehende Kameras nahmen die Veranstaltung auf.
Konferenzprogramm
Siehe folgend die Vorträge/Präsentationen der Konferenzteilnehmer*innen gemäß Programm
4.11. 1. Sitzung
Einführung: Giovanni Bazoli, Präsident der Stiftung Cini
Grundsatzrede: Irina Bokova, Generaldirektorin UNESCO
4.11. 2. Sitzung (Vorsitz Francesco Bandarin, UNESCO)
Kunststädte: Lokales Erbe von lokalem Wert. Eine Herausforderung für Venedig
Bonnie Burnham, Präs. em. World Monuments Fund
Joan Busquets, Stadtplaner Havard University
Richard Sennet, Soziologe, London School of Economics
Abschlussdiskussion der Runde
5.11. 3. Sitzung (Vorsitz Ignazio Musu, Universität Ca'Foscari Venedig)
Strategien der Nachhaltigkeit und Führungsmodelle für lokalen Gemeinbesitz von globalem Wert
Simon Levin, Ökologe, Princeton University
Yves Mény, Präsident Scuola Universitaria Superiore Sant'Anna, Pisa
Charles Perrings, Umweltwirtschaftswissenschaftler, Arizona State University
Abschlussdiskussion der Runde
5.11. 4. Sitzung (Vorsitz Michela Fontana, Autorin)
Venedig und die Lagune. Zukunftsvisionen
Pier Vellinga, Klimawissenschaftler, Universität Wageningen
Greg W. Richards, Freizeitforschung Universität Tilburg
Charles Landry, Stadtforscher und Publizist
Abschlussdiskussion der Runde
Die Konferenz fand ich sehr spannend und erhellend, z. B. die Berichte über die Erfahrungen anderer 'Orte von globalem Wert' durchaus überraschend, teils Hoffnungen weckend, teils venezianische Frustrationen bestätigend. Diesen Blogeintrag zu rezipieren ist eine zeitaufwändige Sache (wenn auch nicht 2 Tage dauernd wie das Original. Aber ich kam schlauer aus der Veranstaltung als ich reinging, andere profitieren vielleicht ebenfalls davon. Mir selber ermöglicht die Dokumentation der Cini Stiftung, einige Details noch einmal genauer zu hören und zu sehen.
Online wurde ein 12seitiges Einführungspapier veröffentlicht und Anfang Dezember dann das 5seitige Manifesto for Venice: "YES, there is a future for Venice..."
Davon bin ich persönlich zwar nicht überzeugt, aber vielleicht fällt ja irgendwann Klugheit vom Himmel, die menschlische Gier wird besiegt, und das WahreGuteSchöne triumphiert. Bis dahin müssen die Venezianer*innen sehen, wie sie trotz Lokalpolitiker*innen, Tourismusindustrie, Kapital, Nationalpolitik, Mafia... ihre Stadt über Wasser halten. Buchstäblich und bildlich.
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