16. November 2018

Zeit der Geschenke...



...ist wieder da und zeigt sich an den derzeit vielen Besuchen des Eintrags "Geschenke für VenedigliebhaberInnen" von 2014.

Ich habe den Eintrag überprüft und finde ihn immer noch gültig. Zu korrigieren ist nur der Link zur Peggy Guggenheim Collection und dem Verkauf von Jahrestickets

Ich habe wenige weitere Empfehlungen.
Nur gültig für dieses Jahr ist der Online-Verkauf von Malefatte 23.-26.11. mit deutlich ermäßigten Preisen.
Auf die Kooperative der venezianischen Gefängnisse habe ich mehrfach hingewiesen, zuerst im Eintrag "Rio terà dei Pensieri" von 2011. Außerdem: aktuelle Liste der Geschäfte in Venedig (und anderswo), in denen Malefatteprodukte zu kaufen sind.  

Empfehlen möchte ich den Online-Shop von Venice in Peril. Das ist die britische der Organisationen, die sich nach dem Großen Hochwasser von 1966 gründeten um die Restauration beschädigter historischer Gebäude und Kunstwerke zu finanzieren. Hier findet man online Geschenke für Freund*innen Venedigs, die mehr als Konsum sind. Und wer gar keinen Konsum braucht, kann mit einer Spende im Namen der/des zu Beschenkenden vielleicht eine sehr spezielle Freude machen.  

Kein Shop, aber Vorschläge für Restaurationssponsoring findet man bei einer weiteren (der amerikanischen) Organisation, "Save Venice", in allen Preislagen. Wie schön, bei Venedigbesuchen das Objekt immer wieder zu besuchen, dessen Erhalt man mitfinanziert hat! Andere Leute werden Pate eines Leguans oder Marabus im örtlichen Zoo...

Eine Buchempfehlung zum Thema Venedig ging durch viele Feuilletons, zu recht: "Venedig" Jiro Taniguchi; auf deutsch erschienen 2017.
Deutschlandfunk Kultur
Comic Das Magazin für Comic-Kultur
FAZ
Ich habe das wunderschöne Buch direkt nach seinem Erscheinen 2014 im Espace Vuitton in Venedig gesehen, mittlerweile gab es Übersetzungen in weitere Sprachen. In einigen venezianischen Museumsbookshops auch auf deutsch erhältlich, aber natürlich in jedem Buchladen bestell- und lieferbar.

Ein Buch, das ich bereits 2014 empfohlen habe, "Architekturführer Venedig", gibt es mittlerweile in 5 Sprachen und verdient deshalb eine weitere Empfehlung. Für alle, die Venedigfreund*innen anderer Sprachen mit einem außergewöhnlichen Venedig-Führer beglücken wollen. Ebenfalls in venezianischen Museumsshops und Buchhandlungen erhältlich, wie auch hierzulande online oder im Buchhandel.

Wer nix kaufen kann oder will, kann trotzdem eine*n Venedigfreund*in mit einem ungewöhnlichen Geschenk überraschen: der Onlineversion der Graphic Novel "Casanova in Paris". Die Kapitel 1 und 6 stehen kostenlos zur Verfügung, die weiteren Kapitel kann man mit einer "Mitgliedschaft" in Höhe von wahlweise 5, 10 oder 20  £ ein Jahr lang lesen. Den Text gibts in diversen Sprachen,  original in englisch; die Übersetzungen leiden leider unter den typischen online-Schwächen. Trotzdem - die Geber*innen zeigen, dass sie  geschenkemäßig kreativ sind! 
Weitere Informationen zum Verlag auf Twitter. "Casanova in Paris" hat auch einen Blog mit interessanten Einträgen zum Thema; ganz frisch: Casanova und die Frauen, das Thema, auf das Casanova allgemein und schlicht reduziert wird. Seit der ersten Veröffentlichung seiner 12bändigen Autobiografie veröffentlichen Verlage eben gerne erotische Auszüge die sich verkaufen lassen, aber dem Autor nicht gerecht werden.

Einen Stadtplan von Venedig hat jede*r von uns in der Tasche. Zum letzten Geburtstag habe ich einen neuen bekommen, der wirklich mal in die Kategorie "pfiffiges Produkt" fällt: "Crumpled City". Das Material ist nicht Papier oder dicke bedruckte wasserfeste Folie, sondern das dünne weiße Zeug, aus dem Schutzanzüge hergestellt sind. Je mehr man es krumpelt, desto weicher wird es und man kann die Karte tatsächlich wie ein Papiertaschentuch ungefaltet in die Jackentasche stopfen. Weitere Tests verliefen erfolgreich: wasserfest, abriebfest, einschränken würde ich die Verwendung von Whiteboardstiften - sie lassen sich zwar abwaschen, aber je nach Farbintensität der Stifte bleiben Schatten der Markierungen auf der Karte zurück. Generell, aber besonders für nasse Tage ein idealer Begleiter in Venedig.

Neben einem funktionellen Stadtplan ist wohl das zweitwichtigste Utensil für Venedigbesuche ein Taschenfernglas. Unverzichtbar, um Details an weit entfernten Altartafeln, Fresken an hohen Wänden und Decken, architektonische Details an Hausfassaden, Kirchturmspitzen etc. angemessen sehen zu können. Nur mit einem Taschenfernglas kann man Christus in S. Giovanni in Bragora in die blauen Augen sehen, oder die Details der Propheten in der Kassettendecke von S. M. dei Miracoli. Seit 20 Jahren verwende ich ein Sonderangebot von Fielmann, das knapp 20 € kostete, kaum Gewicht in die Schultertasche bringt und für meine Zwecke voll ausreicht. Wer noch keines hat oder Venedigliebhaber*innen kennt, die bisher darauf verzichten, findet eine breite Auswahl kleiner Taschenferngläser oder z. B. ein günstiges in guter Qualität.

Ein Blick in die Einträge unter dem Label Buchempfehlungen ist bei der Geschenkesuche hilfreich - viel Erfolg beim Schenken!

(Wie immer beruhen Empfehlungen ausschließlich auf meiner persönlichen Bewertung und nicht auf 'Influencer'-Boni oder Ähnlichem.)





Ergänzung 17.11.

Ein freundlicher Korrespondent mailte mir als weiteren Vorschlag einen Film, den ich bisher nicht kannte - aus dem Jahr 2000. Ein ruhiger Film in langen Einstellungen, der auch die Veränderungen spüren lässt, die in so wenigen Jahren entstanden sind. Schon der Trailer (unten) des Films von Wolfgang Ettlich "Venedig - als hätten wir geträumt" lässt träumen und trauern gleichzeitig. Erhältlich bei MGS FilmproduktionHerzlichen Dank, JW, für diese Empfehlung!

Nachtrag 9.12.: Ich hatte den Film bei der MGS Filmproduktion bestellt (umgehende Lieferung nach Vorauszahlung) und kann die Empfehlung nur nachdrücklich bestätigen. Die Aufnahmen wurden in vielleicht 2-3 Stunden gemacht (man beachte den Wasserstand in den Kanälen als Zeitmaß) auf einer Wanderung durch Dorsoduro, mit einem Schlenker über die Accademiabrücke ins Sestiere S. Marco und wieder zurück mit dem (mittlerweile nicht mehr existierenden) Traghetto bei S. Angelo ins Sestiere S. Polo. Auf dem Weg guckt man in morgendliche Bars auf überraschte Kunden und Tresenpersonal, besucht rechts und links Handwerker, Künstler und andere Einwohner*innen, die gucken lassen und über ihre Arbeit und ihre Venezianità sprechen - authentisch und z. T. berührend; der Mann, der die bekannten Jacken (u.a.) schnitzt, sagt auf die Frage nach seinem künstlerischen Werdegang schlicht "Ich wurde geboren, um das zu machen." Der Gang setzt sich über die Campi S. Barnabà, S. Margarita und eine Mitfahrt auf einem Transportboot durch den Rio di Ca' Foscari fort, und endet nach weiteren Gesprächen auf dem Campo di S. Angelo Raffaele. Einfachstes Konzept, kaum Schnitte, keine Hektik. Die im Off gesprochenen Texte enthalten sich üblicher dramatischer Superlative sondern sind schön und nachdenklich von Cees Noteboom. Gut wenn man in Stimmung ist, ein bisschen in bekannten Gassen herumzulaufen. 






Ergänzung 28.11.
Heute bin ich bei einer ganz anderen Recherche auf eine Taschenbuchausgabe (2016) von "Migropolis" von Wolfgang Scheppe + seinen Studierenden der IUAV gestoßen, von der ich bisher nichts wusste. Dieses Buch (2 Bände) steht bereits im Eintrag von 2014 und kann gar nicht genug empfohlen werden, darüberhinaus ist es mit nur 35 € günstiger nicht zu bekommen (und ist vielleicht auch ein bisschen handlicher als die beiden gebundenen Schwarten). Ich lege es allen Venedigfreund*innen nochmals ausdrücklich ans Herz. Zusätzlich liefert die Studie in der sich verschärfenden europäischen Migrationdebatte über ihr Thema des globalisierten Venedig hinaus einen praxisbezogenen und menschlichen Beitrag zur Diskussion. (In englischer Sprache, wohlgemerkt.)
Zu bestellen beim Verlag Hatje Kantz, in jeder Buchhandlung und per Klick unten.





Ergänzung 9.12.

Neu erschienen ist ein Buch, das ich noch nicht gelesen habe (aber hoffentlich bald) und trotzdem noch in diese Liste aufnehmen möchte, weil ich weiss, dass viele der auf diesem Blog verkehrende Venedigfreund*innen auch Musikkenner*innen und sogar -professionals sind: Eine italienische Reise vom Philipp Blom. Der Tipp stammt aus dem Perlentaucher, der sich auf eine Rezension in der SZ vom 27.11. bezieht, die in meinen Ohren vielversprechend klingt. Jedenfalls wird ein interessantes Thema in Verbindung mit dem historischen Venedig bearbeitet. Da das Buch noch ganz neu ist, kann man auch hoffen, damit noch eine Überraschung für die Feiertagslektüre zu landen.





Ergänzung 13.12.

Karten für den bereits geplanten Venedigbesuch 2018, online zu kaufen und auch als Geschenk sehr geeignet:

Teatro Goldoni Gift Card für 2 bzw. 4 Theaterbesuche oder 2 bzw. 4 Personen. Kauf von 2 Karten. Kauf von 4 Karten. Programm.

Vorverkaufskarten für die Kunstbiennale 2019 "May You Live In Interesting Times":
4 verschiedene Karten (für 2maligen Besuch von Giardini und Arsenale und z. T.  sehr luxuriösen Nebenfunktionen, wenn man mehr auszugeben bereit ist) und 2 verschiedene Einzelbesuchskarten (für jeweils 1 Besuch von Giardini und Arsenale, muss nicht am selben Tag sein) zum günstigen Vorverkaufspreis bis 31.3..  Dauerkarten für die gesamte Biennalelaufzeit scheinen noch nicht erhältlich zu sein.




.  

Keine Kommentare: