Rote Segel in der Lagune
Venedig, wirklich nicht arm an sportlichen Wettkämpfen auf dem Wasser von der volkstümlichen Voga Longa (auf der nicht nur gerudert, sondern auch gesegelt werden kann), über die vielen Wassersportorganisationen der Stadt bis hin zu Hochglanzmarketingereignissen internationaler Segelyachten im Bacino, wird nach der protzigen Show der Motoryachenindustrie "Nautica" im Arsenale in diesem Sommer sehr beglückt mit dem
Basilika und Campanile von Torcello |
Die Vaporettofahrt nach Burano zählt zu den Horrortrips in Venedig. Reiseführer, obwohl angeblich regelmäßig überarbeitet, beschreiben weder ehrlich das ballermannmäßig überlaufene Burano, wo man sommers kaum einen Schritt ohne Körperkontakte machen kann, noch sehen sie ab davon, Torcello als 'authentische Oase der Stille' zu propagieren. Was das Gegenteil der Realität ist. Also suchen jährlich größere Massen die Inseln im Norden heim, fahren in vollgestopften Vaporetti hin (jeder Tiertransport dieser Qualität wäre rechtswidrig), und nach einem heißen Nachmittag zurück in Gesellschaft dann rüpeliger, besoffener, kotzender Mitmenschen. Ich muss das nicht haben und fahre im Spätherbst in die Nordlagune und dann ganz früh zwischen 8 und spätestens 12 wieder zurück (die Basilika und das Museum öffnen um 10).
Aber für die letzte "Red Regatta" vorgestern habe ich die Fahrt gegen Mittag angetreten. Es war so schlimm wie erwartet, aber das außergewöhnlich Bild der roten Segel in der Lagune war es mir wert. Hier sind ein paar der Eindrücke.
(Zum Vergrößern auf die Bilder klicken bitte.)
Basilika und Campanile Torcello |
Stunden später... der letzte Heimkehrer (vom Küchenfenster aus) |
Ergänzung 1.11.19
Melissa McGill's Environmental Art in Venice
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4 Kommentare:
Hallo liebe Brigitte,
Wir geben Dir völlig Recht mit Deinen Ausführungen zum Besuch von Burano. Bei unserer Ankunft waren wir so konsterniert, dass wir anstatt nach links (dem Tross folgend) nach rechts gegangen sind. Nach Überquerung der Holzbrücke zum kleinen Eiland Mazzorbo waren wir weg vom Lärm, den Touris (obwohl zugegebener Maßen wir selbst ja auch welche waren, eben nur mit anderen Vorstellungen) und gelangten in ein kleines aber feines und ruhiges Paradies. Dieses umrundeten und erkundeten wir, erholten uns und stiegen dann auch hier wieder in ein Wassertaxi, um zurückzufahren. Fazit: Du hast Recht - doch auch für „nur“ Mazzorbo und der dortigen Kirche hatte es sich für uns gelohnt.
Lieber Michael,
für Venedigfreund*innen mit Sicherheit die bessere Lösung!
Die Guten werden mit den kleinen Paradiesen belohnt :-)
Liebe Brigitte,
anscheinend sind wir gerade gemeinsam in Venedig. 😉
Wir fahren auch seit längerer Zeit nur noch frühmorgens nach Burano und gegen Mittag zurück. So auch vor ein paar Tagen.
Die roten Segel gab es da allerdings noch nicht ...
Morgen geht es wieder heim, aber es war trotz viel Touristen doch sehr schön, ganz besonders die neuen Räume in der Accademia und die Tribuna im Palazzo Grimani.
Liebe Grüße
Angela
Liebe Angela,
die "Red Regatta" gabs nur am Sonntag als Teil des Kunstprojekts von Melissa McGill. Die vorherige Veranstaltung lief z. B. termingleich mit der Regata storica und diese jetzt im Vorlauf der Regata di Burano (Ruderregatta).
Gute Rückreise morgen!
Schöne Grüße Brigitte
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