11. Oktober 2009

Noch fünf Wochen Biennale!

Kostenloser Eingang zur Halle "Fear Society" von der Arsenalemauer aus

Im Arsenale Novissimo sind bis auf zwei schon alle Hallen geschlossen, aber diese beiden sind ausgesprochen interessant: "The Fear Society" mit z. B. einem Video der Performancekünstlerin Regina José Galindo (zum wiederholten Mal in Venedig) oder den großartigen Interviefilmen mit Pier Paolo Pasolini von Alfredo Jaar.

Und die russische Ausstellung "Unconditional Love", mit u. a. dem tranceartigen Rundumpanorama
"Fest des Trimalchio" von AES+F.

Diese beiden Hallen erreicht man, wie schon beschrieben, auch kostenlos über den Betonsteg an der nördlichen Aussenmauer des Arsenale.

Man geht von der Vaporettohaltestelle Bacini nach rechts und von Celestia nach links an der Mauer entlang bis man die offene Tür (Fenster) erreicht (Dienstags geschlossen) und kommt von einer ungenutzten Halle in die beiden Ausstellungshallen.

Weg entlang der Arsenalmauer, im Rücken die Haltestelle 'Celestia', vorne die Haltestelle 'Bacini'. Auf halber Strecke, etwa am Knick der Mauer, ist der Eingang in die Ausstellungshallen


Auch die seit ei
nigen Jahren parallel zum Filmfestival stattfindende Skulpturenausstellung OPEN 12 ist schon durch (2.9.-4.10.) und war eine bunte Mischung von öde bis aufregend, auf jeden Fall einen Besuch auf dem Lido und auf San Servolo wert (wenn man die Zeit hat).

OPEN 12: Ugo Riva, Come impertubabili dei


Eine weitere Gruppe von 'Eventi collaterali' ist noch bis zum Ende der Biennale
"Détournement Venise 2009 - passegiate d'arte contemporanea" zu erleben.
Hier haben wir wieder den Biennale-Effekt: Kunst in Räumlichkeiten, die für Touristen normalerweise off limits sind. Es sind normalerweise nur einige wenige Exponate, die teilweise sogar häufiger wechseln, aber umso besser kann man sowohl die Kunst wie den ungewöhnlichen Ausstellungsort genießen.

An jedem Ausstellungsort wird man von einer/einem Guide in Empfang genommen, die/der einem zeigt, wo sich die Ausstellungsstücke befinden und was man sich dabei gedacht hat.

Artischocken- und Weingarten des Altenheims alle Zitelle, mit Blick auf die Zitelle-Kirche von hinten

Ich habe im September besucht: das Altenheim Residenza per anziani alle zitelle/Villa Heriot (die erste links nach den Zitelle bis zum Ende, dann wieder links, an der Sicherheitsanlage klingeln), den Ex-Convent Santo Stefano (Finanzbehörde, einfach eintreten), den Palazzo Albrizzi in Cannaregio (Goethe-Institut, ausserdem noch bewohnt von der Besitzerin, einer älteren Signora, die die wunderschönen Räumlichkeiten auch für ihre Karnevalsbälle nutzt und mich auf meinem Ausstellungsrundgang freundlich im eleganten Morgenmantel begrüßte...., klingeln, falls die Tür nicht offen steht), die Ca'Zanardi und Palazetto Zanardi gleich um die Ecke (eintreten, 1. Etage), Caserma Cornoldi (an der Riva, einfach eintreten, aber dort wird man nicht herumgeführt).


Im Goethe-Institut Palazzo Albrizzi

Hinge-
latscht, aber vor verschlossenen Türen gestanden: C
hiesa delle Zitelle, Palazzo Michiel delle colonne (auch Finanzbehörde, man kommt rein und steht im Androne, sehr nett mit Blick auf den Canal Grande, aber dann war nichts ausgeschildert und betreut), Palazzo Vendramin dei carmini (dito, gehört zur Universität, Tür ist offen, aber weiter keine Ausschilderung). Was natürlich ärgerlich war, aber Überraschungen in Bezug auf offene und geschlossene Türen sind in Venedig ja der Normalfall.


Neben all dem laufen natürlich noch die Ausstellungen mit Eintrittsgeld im Arsenale und in den Giardini.

Wo ich zum ersten Mal auf eine der Biennale-Aktionen der Perplessi traf. Sie verteilten kurz vor Feierarbend bunte Pappbrillen an die Rausgeher in den Giardini, die den erstaunten Außenstehenden scheinbar blind entgegen tappten. Ich habe die Brille Nr. 08898 erwischt und werde künftig langweiligen Meetings etwas Pep bzw. ein Schläfchen entgegen setzen...

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