4. Oktober 2009

Obacht Kleinkindfalle!


Mit Kindern zeitgenössische Kunst zu erfahren, kann für alle Beteiligten lehrreich bis abenteuerlich sein. Dies trifft besonders auf so große Ausstellungen wie die Biennale zu, wo sehr verschiedene und manchmal überraschende Kunstwelten im Angebot sind.

Eine lauert bei dieser Biennale in der Tana des Arsenale in Form der Installation des südafrikanischen Künstlers Moshekwa Langa, links, nach gut der Hälfte der Strecke. Jedes Kleinkind weiß auf einen Blick und ohne Zweifel, dass es nun erfreulicherweise in der richtigen Abteilung angekommen ist: alles liegt schön durcheinander auf dem Boden, und zwar eine tolle Mischung aus großen und kleinen Garnknäueln und -rollen, Bällen und Spielzeugautos.

Gleiches Motiv, aus geringerer Höhe...
Ich
habe zweimal erleben dürfen, wie sich ca. Zweijährige begeistert in die Kunst stürzten und die Eltern bzw. Großeltern entsetzt zunächst versuchten, das Kind zurückzupfeifen. Um dann ebenfalls notgedrungen in die Kunst zu trampeln und das sich zu Recht wehrende Kind aus dem Kinderparadies zu hieven. Geschrei, Ablenkungsmanöver, hastiges Entfernen vom Tatort. Denn Zweijährige sind Argumenten noch nicht wirklich zugänglich. In einem der beiden Fällen war das Kind so sauer, dass es nachhaltig die ganze Tana niederkreischte und die Familie vorsichtshalber den Rückzug ins Freie antrat.


Andererseits konnte ich im vorhergehenden Raum, rechts, beobachten, wie ein ca. 4jähriger Junge völlig faszininiert die beiden ruhigen Videos der spanischen Künstlerin Sara Ramo verfolgte, während seine Eltern neben mir dankbar eine entspannte Sitzpause auf der Bank einlegten.

Also Obacht: wenn die Videos erreicht sind, folgt als Nächstes links die Kinderfalle!

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