Und wieder Island!
Hintereingang zur Ausstellung durch die Corte d. Vecchi
Aus Island kam die erste Pressemitteilung zur Biennale 2011 schon im Januar 2010, sozusgen direkt nachdem das 'Atelier' im Palazzo Michiel da Brusa abgebaut war. Siehe mein Eintrag vom 20.1.2010.
Und prompt begeistert mich wieder die Ausstellung Islands "Under Deconstruction".
Video im Waschhaus: Musik in der Gondel
Sie besteht in der Fort-
führung des seit 2003 laufenden Projekts "Your country doesn't exist" vor allem durch eine Serenade für Mezzosopran, Gitarre und Trompete, komponiert von Karolina Eiriksdóttir, aufgeführt und aufgezeichnet in einer Gondel in den Kanälen des Dorsoduro und rund um Rialto.
(Es ist toll, in Venedig Videos über Venedig zu sehen. Der Film ist fertig, man geht raus und - bleibt in der Szene...) Nach 2 x Ansehen des Videos hatte ich die Serenade fest im Ohr, summte den ganzen Tag durch Venedig ...dein Land existiert nicht...ton pays n'existe pas...il tuo paese...
Das zweite Video der Ausstellung ist die Verfassung der Republik Island, bzw. die Arbeit an der TV-
Aufzeich-
nung der vertonten Verfassung, ebenfalls eine Komposition von Karolina Eirikdóttir.
Als Tonaufzeichnung per Kopfhörer gibt es "Exorcising Ancient Ghosts", Texte aus dem Griechischen des 5. Jahrhunderts (englisch, italienisch gesprochen) um Rechte von griechischen Frauen und Ausländern bzw. dem Verbot von "Mischehen", auf der Dachterasse. Die Texte sind an der Wand plakatiert.
Dachterasse mit Audioanlage im Tontopf
Island stellt in diesem Jahr nicht am Canal Grande aus, wie in den Jahren zuvor, sondern im Palazzo Zenobio, und zwar im ehemaligen Waschhaus, dessen Existenz mir bisher nicht bekannt war, denn an dieser Stelle gab es bisher einen verwilderten Garten hinten rechts, begrenzt von einer mit Campsis überwucherten Mauer.
Holztreppe zur Dachterasse des Waschhauses
Garten und Mauer sind aufgeräumt, es gibt plötzlich Türen ins Waschhaus, eine romantische Ruine, Zwischenwände im Gebäude gezogen oder repariert. Eine neue Holztreppe wurde gebaut damit die Dachterasse genutzt werden kann, und das ist nun wirklich ein großartiger Platz, hier kann man neben dem Exorzieren von antiken Göttern seine Zeit genießen im Schatten und der Aussicht auf den Campanile der Carmini, den Zenobio-Garten und an seinem Ende das schöne Bibliothekshaus.
Panorama von der Dachterasse: Carmini, Campanile, Bibliotheksgebäude und Garten des Palazzo Zenobio
Die große neue Wiese zwischen Waschhaus und Garten ist sicher manchem weiteren Zweck dienlich, ein Mittagsschläfchen, Kinder hüpfen lassen, vielleicht ein Picknick? (abfallselbst-
entsorgend).
Eine Ausstellung, für die man sich erstens Zeit nehmen, zweitens auf Akkustisches einstellen und die man drittens bei gutem Wetter besuchen sollte, um in den Genuß von Dachterasse und Garten zu kommen.
Es gibt neben dem Haupteingang durch den Palazzo Zenobio noch einen Nebeneingang von der Fondamenta S. Sebastiano durch die Corte d. Vecchi.
Website von Libia Castro & Ólafur Ólafsson
Vaporetto San Basilio, Linie 2, geradeaus über den Campo S. Baségio, entlang der Fondamenta S. Sebastiano; entweder rechts in die Corte d. Vecchi oder rechts entlang der Fondamenta del Soccorso bis zum Haupteingang des Palazzo Zenobio/Collegio Armeno
Plan auf Google Maps
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