5. März 2015

56. Kunstbiennale 2015 - 6. Eintrag

Alle Fotos dieses Eintrags: Biennale 2013
 Palazzo Falier inkl. Hauskatze

Pedro Cabrita Reis: A Remote Whisper
Hinweise auf die Ausstellungen von Polen, Südafrika, San Marino, Aserbaijan, Zimbabwe, Angola, Ukraine, des Vatikan, Ägypten, Italien und zwei kollaterale Einzelausstellungen (Peter Doig und Sean Scully).

Die Biennaleverwaltung hat vor einigen Tagen die Preise veröffentlicht, immerhin weniger als 2 Monate vor Eröffnung. Die erfreuliche Nachricht ist, dass sie stabil blieben, soweit ich das überblicke. Der Überblick ist nicht so einfach durch neue Reduktionen, die man als separates Angebot kaufen kann. (Siehe Eintrag vom 30.1.2015)
Der Onlineticketverkauf funktioniert noch nicht, da aber noch 2 Monate Zeit sind, fassen wir uns in Geduld und betrachten weitere Ausstellungen in der Vorschau.
Stop! Ergänzung! Wenige Stunden nach diesem Eintrag gab es die offizielle Vorschau-Presssekonferenz zur Biennale mit detaillierten Informationen. Ich komme darauf zurück. "Professionals" können sich um eine Einladung zur den Previews am 6./7./8.5. bewerben, und zwar bis 10.4.2015. Die Bewerbung garantiert keine Einladung und gilt jeweils nur namentlich für eine Person. Auf Online Form klicken und bewerben.


Polens Beitrag bezieht sich auf einen Punkt seiner Geschichte, an dem polnische Soldaten als Teil der napoleonischen Armee 1802 einen Aufstand schwarzer Sklaven auf Haiti niederschlagen sollten. (Auf seiner Website www.kriegsreisende.de beschreibt Dr. Frank Westenfelder dies ausführlich unter dem Menüpunkt Polen-Haiti.) Joanna Malinowska und C.T. Jasper, die nicht zum ersten Mal zusammen arbeiten, stellten den Nachfahren polnischer Soldaten die Oper 'Halka' von Stanislaw Moniuszko vor. Ein interessantes Projekt mit fitzcarraldischem Gout, bei dem ich auf den Zukunftsaspekt gespannt bin. Pavillon in den Giardini. 

Südafrika schickt 12 ausdrücklich junge Performance-
künstlerInnen und 15 Filme nach Venedig, die vom 6. bis 14.5. ohne festen Raum ihr Land repräsentieren werden. Performances in den Straßen und Plätzen sind immer toll. Orte, an denen die Filme gezeigt werden können, sicher kein Problem. Den gewählten Zeitraum finde ich schwierig - vom 6.-8. gucken die Akkreditierten für die Vorabbesichtigung und weitere Profis zu, das Publikum hat nur vom 9.-14. Gelegenheit, südafrikanische Beiträge zu sehen. Schade. Ich bin dann in Venedig und werde versuchen, Eindrücke zu gewinnen und zu berichten. 


San Marino kooperiert mit der Volksrepublik China in einem "Friendship Projekt". (Darüber hinaus erwarte ich den normalen volkchinesischen Pavillon im Arsenale, auch wenn es darüber noch keine Online-Information gibt.) 6 sammarinesische und 7 chinesische KünstlerInnen, VertreterInnen verschiedener Kunstformen, stellen gemeinsam aus in 4 venezianischen Palästen. Um welche Häuser es sich handelt ist bisher nicht rauszukriegen, ich hoffe auf spannende Locations und liefere die Information schnellstmöglich. 



Eine der Nebenausstellungen der Biennale präsentiert mit Peter Doig die Fondazione Bevilacqua La Masa an ihrem Sitz Palazzetto Tito. Achtung: 5.5.-4.10.2015. Haltestelle Zattere oder San Tomà.

Aserbaijan stellt wieder am Canal Grande aus, diesmal im Palazzo Barbaro, und bezieht sich dabei ausdrücklich auf Giosafat Barbaro, der im 15. JH als venezianischer Botschafter in Aserbaijan tätig war und einen Reisebericht publizierte. Die Künstler Almagul Menlibayeva und Rashad Alakbarov arbeiten u. a. mit der Überschneidung der Architekturen des gotischen Palazzo Barbaro und des neogotischen Palastes Mukhtarov, errichtet 1912 in Baku. Interessantes Projekt, das ich nicht verpassen werde, da ich den Palazzo Barbaro noch nicht kenne, berühmt wegen seiner Geschichte, Ex-BewohnerInnen, literarischen Verwertung (Henry James). 
Haltestelle Accademia oder S. Maria del Giglio.

Sozusagen im Nachbarhaus, Palazzo Pisani am Campo Santo Stefano, tritt Angola auf, der Gewinner des Goldenen Löwen 2013. Für die Ausstellung wurden António Ole, Binelde Hyrcan, Délio Jasse, Francisco Vidal und Nelo Teixeira ausgewählt. Dass die Sache männerlastig ist, fällt auf. Ich habe bei einer Recherche zur angolanischen KünstlerInnenszene einen interessanten Artikel von Suzana Sousa gefunden, der auch auf die Künstlerinnenfrage eingeht, leider ohne Datumshinweis. Das Haus ist der Sitz des Conservatorio Benedetto Marcello, die Chance, es zu sehen, sollte man nicht verpassen.



Ein weiterer wunderbarer Palazzo am Canal Grande wird für eine Ausstellung auch in diesem Jahr geöffnet sein: im Piano Nobile des Palazzo Falier stellt Sean Scully im Rahmen der collateral events aus, der hier sicher eine stimmige Location für seine Arbeiten hat. Und wir eine seltene Gelegenheit, einen Teil des Hauses und mit seinen hübschen Garten zu besichtigen.

Zimbabwe schickt die Künstler Chikonzero Chazunguza, Masimba Hwati und Gareth Nyandoro, die unter dem Titel "Pixels of Ubuntu" mit ihren Objekten und Video- und Toninstallationen "die gesamte S. Maria della Pietà in eine authentische zimbabwische Lebenswelt umwandeln" werden. Die zimbabwischen Präsentationen in Venedig haben mich bisher sehr beeindruckt und bin ich sehr gespannt. Ich gehe davon aus, dass wie bisher der Ausstellungsort das Gebäude des Istituto della Infanzia und nicht die Kirche S. Maria della Pietà gemeint ist. 
Siehe auch Beiträge von Africultures und Curator's Blackbox.
Haltestelle S. Zaccaria.




Die nationale Ausstellung der Ukraine wird vom PintchukArtCenter und der Victor Pintchuk Foundation organisiert. Ausstellungsort ist ein Glaspavillon, der zu diesem Zweck an der Riva dei VII martiri aufgestellt wird, nahe dem Eingang der Giardini. Bei den letzten Biennalen gab es neben der Ausstellung der Ukraine die Ausstellungen des Future Generation Art Prize (in großen Palazzi am Canal Grande), von der Pintchuk Foundation ausgeschrieben und verliehen, in diesem Jahr gibt es nur eine Veranstaltungen und einige der jungen GewinnerInnen werden die Ukraine vertreten. Das sind Yevgenia Belorusets, Nikita Kadan, Zhanna Kadyrova, Mykola RidnyiSerhiy Zhadan, Aartem Volokitin und Anna Zvyagintseva, außerdem 'Open Group' die als solche im Internet nicht stattfindet.
Vaporettohalt Giardini oder Arsenale.

Der Vatikan oder 'Heilige Stuhl' nimmt zum zweiten Mal mit einer Ausstellung an der Kunstbiennale teil, eine Pressekonferenz ist zum 9.4. angekündigt, Näheres dann. Waffensäle im Arsenale.

Uruguay wird im seinem Pavillon in den Giardini vertreten von Marco Maggi. Von diesem Künstler finden sich wenige Details im Internet. Frances Lehmann Loeb Art Center. White Hot Magazine, älteres Mailinterview. Abstraction in Action. Lassen wir uns überraschen.

Ägypten zeigt in den Giardini "Can you see" mit den Künstlern Ahmed Abdel Fatah, Maher Dawoud und Gamal Elkheschen.

Italien, also der Padiglione Italia, liegt in den Händen von Vincenzo Trione, der unter dem Titel "Codice Italia" kuratiert. Details auf der Website der Biennale kommen kurzfristig, vermute ich, wie andere Details, auf die wir noch warten. Siehe oben.


Weiter Einträge zur 56. Kunstbiennale unter dem Label Biennale 2015.





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