Getestet: die Schätze des Dogen
Der alte Doge Francesco Foscari und der Markuslöwe Porta della carta zwischen San Marco und dem Dogenpalast |
Erst im Herbst habe ich Zeit für diese neue Führung gefunden. Und die Teilnahme lohnt sich wirklich.
Da ich im Eintrag über die Führung der "Geheimwege" die Attitüde der Führerin beklage, muss zunächst erwähnt werden, dass es sich dieses Mal bei der englischsprachigen Führung um eine Kunsthistorikerin mit exzellent verständlichem Englisch handelt, die entspannt, kompetent und ohne jede Showambition allgemeine wie auch sehr detaillierte Informationen fließen liess. Zum Dogenpalast und seiner Baugeschichte, zum Bauensemble der Piazza und der Piazzetta, zu den Zusammenhängen Dogenpalast und Basilika San Marco; zu Details der Geschichte der Dogen, ihrer Funktion, ihrem Leben im Dogenappartment des Palastes; zum Dogenpalast als politischem Zentrum der Serenissima und als Arbeitsplatz verschiedenster Personengruppen; zur künstlerischen Ausstattung und Ausgestaltung der Dogenräume. Es war eine Freude, ihr zuzuhören und aus der kleinen Gruppe von nur 7 Personen kamen entsprechend interessierte Fragen. So geht eine gute Führung.
Ein neuer Blick auf die Scala dei giganti |
Die 'hängende Terrasse' der Dogen, byzantinische Ostwand des südlichen Querhauses von S. Marco |
Eine der Tresortüren der 'Schatzkammer' |
Gestaltung der Wände und der Decke (auch der Antichiesetta im Nebenraum) von Iacopo Guarana, Altar von Vincenzo Scamozzi, Skulptur (Madonna, Jesus und Johannes) von Iacopo Sansovino signiert, aber zumindest unterstützend Tommaso Lombardo zugeschrieben. Seitliches Tageslicht durch ein kleines Fenster neben dem Altar. Staunend steht man und lauscht den Erklärungen der Führerin zur wunderbaren Gestaltung beider Räume. Durch die nächste Tür landet man im allgemeinen Rundgang, nämlich in der Sala del Senato. Ende der Führung.
Ein Kerl und ein Baby Tizian, S. Cristoforo (und das hübscheste Jesulein in ganz Venedig) |
Geeignet für Kinder; nicht geeignet für Menschen mit Rollstühlen; teilweise können Menschen mit Gehhilfen nicht alle Aufgänge nutzen (aber weglassen, da es sich um Schlenker der Tour handelt und die Gruppe auf gleichem Weg zurück kommt); aus meiner Sicht geignet für Menschen mit Höhen- oder Tiefenangst.
Fotografieren ist ausdrücklich erlaubt.
Altarskulptur der Dogenkapelle Chiesetta |
Website Dogenpalast: Beschreibung der Tour englisch; Informationen und Buchungsmöglichkeit englisch
Website Dogenpalast: Beschreibung der Dogenräume (im allgemeinen Rundgang) italienisch; Beschreibung der Dogenräume (im allgemeinen Rundgang) englisch
Für einen normalen Besuch des Dogenpalastes sind bessere Reiseführerbücher durchaus geeignet. Wer mehr Interesse am Gebäude, seiner Geschichte und künstlerischen Ausstattung hat und öfters in Venedig ist, braucht eher ein Fachbuch. Nach meiner Meinung ist man am besten bedient mit dem Buch von Wolfgang Wolters "Der Dogenpalast in Venedig. Ein Rundgang durch Kunst und Geschichte", das über die Beschreibung des allgemeinen Rundgangs hinausgeht. Zum Studium des Gebäudes sehr übersichtlich aufgebaut, knapp und trotzdem ausführlich genug, reich bebildert, preiswert, taschentransportabel und bequem handzuhaben. Auch die Räume dieser neuen Tour werden von Wolters im Extra-Kapitel "Chiesetta und Antichiesetta" ausführlich beschrieben.
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5 Kommentare:
Thank you for this! I must see if I can get on a tour.
Buon Natale.
Grazie Yvonne, buon Natale.
Brigitte
Liebe Brigitte, wie immer ein hervorragender, gut recherchierter Artikel. Ich bin im Januar in Venedig und werde versuchen, eine Führung zu bekommen. Vor allem die Chiesetta interessiert mich, auch schon als ich Deinen früheren Eintrag gelesen hatte. Es gibt ja - jeder weiß es - Neues, auf das man gestoßen werden muss.
Ein frohes Weihnachtsfest 2015, verbunden mit der Bitte um immerwährende Weiterführung Deines Blogs.
Aldebaran
Danke, auch Dir frohe Feiertage! Das alte Venedig ist so reich an Schätzen, dass es für uns nie aufhören wird, immer wieder neu zu sein. Wir können also weiter entdecken...
Herzliche Grüße
Brigitte
Liebe Brigitte,
herzlichen Dank für die tolle Rezension. Ich war Deine Fuehrerin! Was mich fast am meisten freut ist, dass Du anscheinend meinen deutschen Akzent nicht bemerkt hast.
Toller Blog. Da hab sogar ich noch das ein oder andere dazulernen können. Weiter so!
Herzliche Gruesse,
Marie- Therese Knopp
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