Das Boot, von Aichner und Huber über die Alpen geschleppt und jetzt vom Publikum über den Campo dei SS. Apostoli
Die Wahl für meinen letzten Bericht heute, am letzten Tag der 54. Biennale, muss sozusagen logisch auf 'Passage 2011' fallen.
Erstens konnte niemand an der Kunstaktion teilnehmen als die beiden Künstler Wolfgang Aichner und Thomas Huber und der Filmemacher Matthias Fuchs.
Am Ende, bei der 'Präsentation' in Venedig am 23. Juni gab es natürlich Publikum, aber nicht entfernt zu vergleichen mit der Besucherzahl von 440.000. (Wie man der heutigen Pressemitteilung entnehmen kann.)Ich vermute also, es könnte die am wenigsten wahrgenommene Kunstaktion der 54. Biennale gewesen sein.
Die Künstler während der Pastorenpredigt (in der ev.-luth. Kirche Venedigs, der ehemaligen Scuola di S. Angelo Custode), wie man schon an der Körpersprache erkennt
Und zweitens zeigt dieses Projekt in seiner Absurdität wunderbar exemplarisch, dass es weder beim Herstellen noch beim Konsumieren von Kunst um Sinnhaftigkeit, Nützlichkeit oder Schönheit geht.
Die Website 'Passage 2011' zeigt das Konzept und die Entwicklung des Projekts sehr schön, vor allem, dass es sich bei der Sache nicht um eine spinnerte Idee handelte, sondern um ein wohlüberlegtes Gesamtkunstwerk, das mit guter Vorbereitung und großen Mühen verbunden und durchaus der Möglichkeit des Scheiterns ausgesetzt war.
Die 'Sisy' wird frisch getauft in den Kanal gelassen
Wobei das Absaufen der 'Sisy' im Rio dei SS. Apostoli, wenige Meter nachdem sie zu Wasser gelassen wurde, natürlich nicht unter 'Scheitern' firmiert, sondern das Projekt davor gerettet hat, nicht doch noch zum Ende Nützlichkeit... s. o., Perfektion, Berechenbarkeit oder dergleichen zu entwickeln. Und die vielschichtige Metaphorik wurde nicht davon angekratzt.
Damit hatte ich nicht gerechnet: dieses Boot schwimmt! Nur ein paar Meter. Ein paar Sekun- den nach der Aufnahme läuft es blitzschnell voll Wasser.
Nach einer gewissen Feierlichkeit zu Beginn der 'Präsentation' mit würdevoller Pastorenrede, Anwesenheit von Menschen, die ihre Wichtigkeit zur Schau trugen und etwas verkrampft wirkenden Künstlern, entspannte sich die Lage nach der Havarie. Das Boot wurde aus dem Kanal gefischt und unter viel Gelächter in die Kirche getragen, die durchweichten Künstler standen nicht mehr vor dem Publikum sondern mitten im Gewühle und wurden geherzt und getrocknet.
Und zwar nach sechs Jahren. Zur Auffrischung der Eindrücke des ersten Besuches im Jahr 2005 (die man bei Interesse nachlesen kann, ich wiederhole sie natürlich nicht), und um ein paar Fotos zu machen (erst seit 2006 bin ich mit einem kleinen Billigknipserchen unterwegs). Und weil die ägyptische Mumie aus dem "Lord-Byron-Arbeitszimmer" derzeit verreist ist, quer übers San Marco-Becken auf Urlaub in der Ausstellung "Venezia e l'Egitto" im Dogenpalast. Schön abgedeckt mit einer Glasplatte, und tatsächlich roch es bei Lord Byron im armenischen Museum nicht so seltsam wie bei meinem ersten Besuch, als die Mumie offen in ihrer Kiste bzw. ihrem schönen Sakropharg liegend erheblichen Raum beanspruchte.
Brunnen im Kreuzgang
Es gibt einige weitere Veränderungen auf San Lazzaro: die wunderbare Installation von Jannis Kounellis in einer Kammer des Kreuzgangs wurde abgebaut. ZU schade! Ich hatte gehofft, sie wäre dauerhaft. (Es gab eine Fotoausstellung von Giorgio Armani (dem Modedesigner) über Armenien, nett, aber gar kein Vergleich.) Brunnen im Raum vor dem Refektorium
Das Refektorium ist umgestellt worden: von einem langen Esstisch in der Mitte des Raumes, an dem die Mönche wirklich "den Tisch teilten" zu einer U-Form, mit 2 Tischen entlang den Wänden und räumlicher Distanz zwischen den Tischen.
Das ist eine übliche Anordnung, aber bei nur einer Handvoll (buchstäblich) von Mönchen eine extrem unpersönliche Art Mahlzeiten gemeinsam einzunehmen. Vielleicht waren die paar Männer dazu übergegangen, sich beim Essen zu unterhalten? Was sie nicht dürfen, und man will auf diese Art durchsetzen, dass die Klappe gehalten wird? Ich weiß es nicht. Die Wandvertäfelungen, Gemälde, vor allem das schlichte Geschirr und Besteck sind so schön wie ich sie sah, aber ich wünsche mir jetzt nicht mehr, wie bei meinem ersten Besuch, in diesem schönen alten Ambiente an einer Mahlzeit teilnehmen zu dürfen.
Klosterkirche
Hocherfreulich ist die Neue- rung, dass der monastische Dampfplau- derer aus dem Jahr 2005 ersetzt wurde durch eine junge armeni- sche Frau, die jetzt die Führungen macht.
Sie fiel mir schon auf dem Vaporetto auf, weil sie für italienische Verhältnisse extrem unmodisch gekleidet und frisiert ist und sich absolut nicht mit optischen Mitteln aufzuwerten versucht. Auch bei der Begrüßung der Gäste völlig bescheiden und zurückhaltend, aber in ihrer Rolle selbstbewußt und Aufmerksamkeit fordernd. Während der Führung dann: historisch und kunsthistorisch kompetent bis in die Details und z. B. auch in Fragen der armenischen Religion, der armenischen Sprache und Schrift. Mit echter Leidenschaft brennend für ihr Thema, keine Schauspielerin hätte mehr Ausdruck in Stimme, Blick, Mimik und Körpersprache legen können, die Aufmerksamkeit der Besuchergruppe besser herausfordern und befeuern können als diese unscheinbare Frau. Treppenhaus zur Bibliothek/zum Museum
Es war toll, beeindruckend, eine richtig gute Erfahrung einer richtig guten Führung. Und natürlich reagieren die Leute darauf animiert, fragen nach und viele haben bezeichnenderweise am Ende das Bedürfnis, sich persönlich zu verabschieden und ein paar Worte der Anerkennung und des Dankes loszuwerden. Die Kirche wird von der neuen Führerin wesentlich ausführlicher gezeigt und erläutert, als das früher der Fall war. Man darf sich jetzt auch frei in der Kirche bewegen und fotografieren, wird auch in die Apsis geführt um z. B. das Evangeliar näher zu sehen. Das Fotoverbot im Kloster wird gesetzt aber großzügig gehandhabt, wer jedoch frech vor ihrer Nase mit der Kamera wedelt wird eindeutig zur Ordnung gerufen ("This is my first and last call!")
Kleiner Teil der alten Bibliothek
Der Kreuzgang wie beim letzten Besuch wunderschön grün, und vielleicht eine wichtige Information zu einer Exkursion, die immerhin über 2 Stunden dauert: es gibt ordentliche Gästetoiletten und Getränkeautomaten (an die ich mich vom letzten Mal nicht erinnere), neben dem Klostershop.
Das Betreten der grünen Bereiche beschränkt sich dauerhaft auf den "Vorgarten" um die Bootsanlege, es gibt keinen Zugang zu den ziemlich großen Gärten hinter dem Gebäudekomplex, siehe Google Maps. Es ist auch keine Kirchenfassade oder Apsis von aussen zu sehen, der Eingang zur Kirche befindet sich ja innerhalb des Kreuzgangs und die Apsis muss irgendwo in den Gärten sein. Altes Armenierviertel hinter dem Markusplatz. Im Sottoportego ist rechts der Eingang zur Kirche S. Croce
Mittlerweile fand ich im Internet weitere Informationen (siehe auch ganz unten), vor allem die Website Armenier in Venedig, eines Projekts des Liceo Scientifico G. B. Benedetti, (ehemalige Kirche S. Giustina nahe S. Francesco della Vigna) sehr beeindruckend. Hier wird man als Laie kompetent und kompakt in das Thema eingeführt. Das armenische Seminar im Palazzo Zenobio kennt man durch Besuche während Biennale-Ausstellungen, auch das Angebot der Gästezimmer im Palazzo Zenobio. Den Palazzo Seriman in Cannaregio kannte ich als Kindergarten, wußte aber nicht, dass er ursprünglich armenisch war. Erhaltene Deckenfresken im ehemaligen armenischen Viertel Von der armenischen Geschichte der Ruga Giuffa bei S. Maria Formosa und vom alten armenischen Viertel Venedigs direkt hinter dem Markusplatz rechts und links der Calle del Fabbri zwischen San Gallo und San Zulian habe ich erst durch diese Website erfahren und die schönen Fresken am Rio terrà delle Colonne bewundert. Die beiden armenischen Wohn- und Handelsviertel existierten in Venedig lange vor der Ankunft der Mechitaristen und der Gründung des Klosters auf S. Lazzaro und des Seminars im Palazzo Zenobio. Die Kirche der Armenier S. Croce wird jeweils am letzten Sonntag des Monats für Gottesdienste genutzt (der Gottesdienst auf S. Lazzaro ist dann nicht öffentlich).
Auf Youtube gibt es einen kleinen Film über die Kirche S. Croce, eine Besichtigung ist während Gottesdiensten ja nicht möglich und es ist auch nicht Jedermanns Sache, in einer kleinen und fremden Gemeinde den Gottesdienst zu besuchen.
Update am 08.12.2011: ab dem 15.12.2011 gibt es bis zum 10. April 2012 eine Ausstellung zur armenischen Kultur im Museo Correr am Markusplatz. Armenia. Imprints of a Civilisation.
Giardini delle Vergini im Juni(oben) und Oktober (unten)
... sind tatsächlich mal die beiden mit Goldenen Löwen ausge- zeichneten. Ich war begeistert, dass Christoph Schlingen- sief mit dem deutschen Biennale-Beitrag beauftragt wurde, tief bekümmert über seinen Tod und den Verlust seiner kreativen Kraft für uns alle, und habe die Arbeit am deutschen Pavillon im Internet mit Spannung verfolgt.
Die dreigeteilte Ausstellung (Operndorf, mittlerer Ausstellungsraum, Kino) stellt für mich Auszüge seines Werkes vor und nach seinem Tod dar, denn es bleibt ja die Erwartung, dass andere seine Pläne weitertragen.
Das Angebot der Filme im 'Kino' war toll, es gibt ja wenige Möglichkeiten, sie zu sehen. Die Schlingensief-Interviews, die im Vorraum des Kinos gezeigt wurden, höchst interessant und unterhaltsam. Der knackig-trockene Ruhrpotthumor Schlingensiefs in Verbindung mit seiner enthusiastischen und emphatischen, authentischen Art ungebremst zu reden, nimmt volle Aufmerksamkeit in Anspruch.
Irritierend fand ich, dass die Kircheninstallation des mittleren Ausstellungsraums vom Publikum offensichtlich als solche wahrgenommen wurde, man nahm Platz in den Bänken, schwieg, produzierte Andacht wie in einer Liturgie, ging schweigend wieder raus. Leute, das ist eine Ausstellung eines überaus kreativen und potenten Künstlers, eine Lebens-, keine Trauerfeier! Auch wenn es um seine Krankheit zum Tode geht. In Gesprächen (mit Italienern, Amerikanern, Franzosen) hörte ich die Vorstellung, Schlingensief sein ein "schwerer" deutscher Künstler. Das ist so ein Bauchurteil, man fragt aus Höflichkeit nicht genauer nach, was damit gemeint sei. Ich kann es mir nur aus der Betroffenheit über seinen grausam frühen Tod erklären, dass Schlingensiefs verrückte, wilde, maßlose und witzige Züge unbekannt sind oder ausgeblendet werden. Den Goldenen Löwen für das beste Einzelkunstwerk erhielt Christian Marclay für "The Clock". Wird gezeigt im Arsenale, ganz am Ende der Tana (Seilerei). Leider nur 8 Stunden täglich, zu Beginn der Biennale gab es wohl ein paar 24-Stunden-Aufführungen.
Ein hinreißender Film, dem man mit Worten nicht gerecht werden kann, man muss es mit eigenen Augen sehen. Ich habe mehrere Stunden des Films zu verschiedenen Zeiten an verschiedenen Tagen gesehen, habe mich in den sehr bequemen breiten Sofas gefläzt und war hin und weg. Eine unglaublich akribische, perfekte Arbeit, die Filmgeschichte, Schnitttechnik, Zusammenstellung von Bildinhalten, Rhythmus, Sprachen, Filmmusik, Szeneneinstellungen etc. etc. als ein höchst unterhaltsames, federleichtes Gesamtkunstwerk genießen lässt.
Die Zeit bei einem Biennalebesuch ist immer zu knapp, aber man sollte sich selbst nicht mit 20 Minuten abspeisen, sondern mindestens die Zeit einplanen, die man sich normalerweise für Filme nimmt. Ich wünschte, ich hätte irgendwann die Möglichkeit, das ganze Werk zu sehen.Ich kann keine öffentliche Uhr mehr sehen, egal wo, ohne sofort an "The Clock" zu denken. Kgr. Saudi-Arabien: The Black Arch
Man sollte sich mit dem spontanen Eindruck von SCHÖN aber nicht zufrieden geben, sondern sich die Zeit nehmen, die vielfältigen sinnlichen Eindrücke des Werkes auf sich kommen zu lassen.
Und ein kleines, zauber- haftes Video mit Über-raschungs- effekt in der Tana: 'Untitled' (Ghost) von Elad Cassry.
Und ein Objekt, das mich sehr begeistert hat, leider habe ich mir den Namen des/der KünstlerIn nicht notiert: eigentlich ein Haufen Reste und Abfall, aber zusammengefügt zur perfekten Darstellung eines Schiffes in wilder Fahrt. Vielleicht 60 cm lang, steht in der Tana, glasgeschützt, deshalb eine Spiegelung im Bild.
Padiglione Italia, Gianluigi Colin: Presente Storico Cristo morto 1480/Che Guevara morto 1967
Der Padiglione Italia, von der Kritik niedergemacht, ist trotzdem eine Wundertüte - an schlechtem Geschmack auch, aber auch an Werken die stracks ins Herz oder in den Kopf oder sogar in beides einschlagen.
Und es gibt für BesucherInnen den gewissen Spanner-Effekt: wer hat denn die Exponate empfohlen? Der verantwortliche Vittorio Sgarbi hat ja die Auswahl der 200 Exponate anderen Künstlern überlassen und das ist dann im doppelten Sinne eine exhibitionistische Angelegenheit... Griechischer Pavillon
Mir gefiel sehr gut in ihrer zurückhaltenden, kontemplativen Strenge die Bearbeitung des griechischen Pavillons. Diohandi verkleidet den an byzantinische Architektur angelehnten Backsteinbau mit dünnen Holzlatten, über eine schmale Treppe kommt man in das Gebäude, das flach, aber komplett mit Wasser geflutet ist. Ein Steg, nicht breiter als die venezianischen Hochwasserstege, führt durch den Raum. Sehr still bis auf einen hohen pulsierenden Ton, bewegunglos bis auf ein kleines Fließen des Wassers, ohne Farben.
Die Holzverkleidung wurde durch Graffitti verändert: "Sold out" und ein weiteres, das ich öfters sah, "Anonymous Stateless Immigrants Pavillon". Im Gespräch mit der griechischen 'Aufpasserin' erfuhr ich, dass Diohandi das als persönlichen Angriff versteht und nicht bereit ist, als sozusagen politische Ergänzung ihres Werkes zu deuten. Was ich schade finde bei einer Künstlerin, die eigentlich auch politische Aspekte in ihre Arbeit einbezieht.
Schön geworden sind die Giardini delle Vergini, die zur letzten Biennale künstlerisch als Schlammlandschaft gestaltet worden waren. Niederländische Gärtner haben einen wunderbar wilden Garten eingerichtet, der fraglos in meine Liste der "(nicht) geheimen venezianischen Gärten" aufgenommen werden kann. (Siehe Fotos oben)
Und nun zur ärgerlichsten Ausstellung des Sommers 2011. Silbernes Abzugsrohr auf S. Giorgio Maggiore
Bei der Biennale 2009 war dies für mich der Pavillon der Ukraine. Es muss ja nicht zu jeder Biennale eine ärgerlichste Ausstellung geben, aber dieses Jahr gewinnt den von mir verliehenen Preis "Warwohlnix" die hochgelobte Installation 'Ascension' des eigentlich (auch von mir) hochverehrten Anish Kapoor in der Palladio-Kirche San Giorgio Maggiore.
Ich weiß nicht, was der Sponsor des Events, die Kaffeefirma Illy, mit dem "Paradox einer Rauchsäule" meint. Die Rauchsäule ist spätestens seit Kain und Abel als physikalische Realität bekannt. Von außen zeigt sich das Werk als großes silbriges Rohr auf dem Kirchendach. In das im Sommer ein Blitz einschlug und die Sache außer Funktion setzte, was man als knallharten Fingerzeig des HERRN hätte verstehen können.
Abzugsrohr, dünne Rauchsäule, 3 von 4 fetten Ventilatoren- säulen So betritt man die Kirche und steht sofort mitten in einem unglaublichen fabrikmäßigen Lärm. An den 4 Ecken des ca. 1,60 m hohen Aufbaus der den Rauch prodziert stehen 4 Säulen, die aus jeweils 12 übereinandergetürmten großen Ventilatoren bestehen, die alle gleichzeitig arbeiten. Die sensible palladianische Akkustik verstärkt das laut brummende Technikgeräusch. Die BesucherInnen sprechen nicht miteinander, sie rufen sich zu.
In der Kuppel über diesem Aufbau hängt das Ende des großen silbrigen Rohrs vom Kirchendach, das man natürlich auf keinem Foto sieht weil es die Illusion von 'Spiritualität' versaut. Es soll das vergleichsweise dünne Rauchfädchen, das natürlich physikalisch und mit Nachhilfe der Ventilatoren aufsteigt (Ascension), aufnehmen. 3 von insgesamt 48 (!) Ventilatoren
Ein Wahnsinnsaufbau mit einem Wahnsinns- energieaufwand für ein physikalisches Experiment, das jedem Kind, geschweige denn Raucher etc. bekannt ist. Der die Atmosphäre dieses sehr besonderen Gebäudes niedermacht. (Nebenbei: ich möchte nicht wissen, womit dieser Rauch hergestellt wird. Nach 15 Minuten hatte ich ein scharfes Brennen in den Bronchien, das erst im Laufe des Nachmittags wieder nachließ.) Ich weiß nicht, ob Herr Kapoor die Installation persönlich abgenommen hat. Falls nicht, soll er kommen und sich das ansehen/anhören. Falls doch, sollten er und/oder sein Sponsor Illy Wiedergutmachung für dieses ärgerlich überflüssige und optisch/akustisch unästhetische Projekt leisten, z. B. durch eine spürbare Spende an eine gute venezianische Organisation, vielleicht im Umweltbereich oder an den Archeoclub Venezia, bzw. den Eko Club, der mit Freiwilligen die archäologische Erforschung der Laguneninseln betreibt. (Fällt mir gerade ein, weil ich wieder zu Besuch auf Lazaretto Nuovo war...)
Nach ca. 15 Minuten wurde die Krach-Rauch-Maschine abgeschaltet. Das war wunderbar, aber vermutlich nur für eine kurze Atem- und Schweigepause...
There is something so different in Venice from any other place in the world, that you leave at once all accustomed habits and everyday sights to enter an echanted garden.
Carlo Fruttero:
Perché nessun' altra città al mondo è immersa come questa non già nell'acqua ma nel tempo. È il tempo che circola nei canali, lambisce i palazzi, scivola tra piccoli ponti, cupole, erosi gradini di pietra; è il tempo che impregna persino gli umili souvenir in vendita per i turisti.
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