Biennale 2015 zum Letzten
"Country" |
"Country" |
Santa Catarina "An Archeologist's Collection" |
"Food is God" |
"Food is God" |
Then
the picture was taken
where the mountain ridges
surround the resort
at the relaxed side
The picture was taken
of the red Sky
descending
One man said to another:
no gunfire is heard
it is hard to hear anything
the mountain is too high.
I keep the future in the freezer
preserved in the shape
of ice cubes
until the first hot day
I'll keep it there
No gunfire heard.
The sunset was great
The picture was taken
of an ice cube
melting
"The Third Degree. Studies on Shivering" |
(Eintritt 4 €, durch den Bookshop und dann das großartigeTreppenhaus hinten links in die 1. Etage.)
Raumportale im 1. Piano nobile Palazzo Grimani |
Die Ausstellung "Frontiers Reimagined" ist kostenlos und zu erreichen durch das Treppenhaus vorne links. Schon im Innenhof sind einige Gonginstallationen zu sehen, aber nicht zu hören. Die VenezianerInnen sind geduldig, aber bei den akustischen Begleiterscheinungen der Biennale hört regelmäßig der Spaß auf. Dafür gongt es lieblich und irgendwie interaktiv in der Ausstellung, die in Zusammenarbeit mit der Tagore Foundation sehr verschiedene spannende Exponate von Gegenwartskunst zeigt und außerdem den Blick schenkt auf die umgebenden Dächer. Und ausserdem wieder: phantastische Leistungen des Restaurierungsteams, vor allem wunderbare Deckenausschmückungen. Bisher erst 2 Flügel der Etage, die Arbeit an den beiden anderen Seiten lässt hoffen.
Chun Kwang Young "Aggregation 15" |
Aber man sollte das ehemalige Kloster auch gesehen haben wegen seines schönen Kreuzgangs, wegen einiger schöner Restaurierungsdetails (und eines sehr überflüssigen - der Altana auf der Dachinnenseite, pffff!) und wegen des außergewöhnlichen Blickes auf die Salutekirche und die Mündung des Canal Grande.
Haltestelle Salute.
"Marni" Ex-Abbazia San Gregorio |
Kleiner Exkurs in die Giardini, Zentralgebäude, in die "Arena". Wer einmal dort durchläuft (und es herrscht den ganzen Tag reger Durchgangsverkehr), und es passiert gerade nichts, könnte falsche Schlüsse ziehen. Es passiert hier nämlich sehr viel, nach einem festen Programm. Zu Beginn der Biennale lag es gedruckt aus, jetzt gibt nirgendwo mehr ein Blatt Papier. Das Programm steht im www. Auch das jeweilige Tagesprogramm (Datum auswählbar) kann man aufrufen. Weiter kann man Informationen anklicken über die einzelnen Programmpunkte, deren Aufführungstermine mit Uhrzeiten, sehr wichtig. Als Beispiel hier der Link zu Worksongs, eine musikalische Performance mit 1-2 KünstlerInnen, die ich sehr empfehle, mehrfach gehört/gesehen. Das Werk ist bei jeder Aufführung das gleiche, wird aber durch die SEHR unterschiedlichen ausführenden KünstlerInnen zu jeweils neuen Kunsterlebnissen. Wenn man die Wahl hat, lohnt es sich, wegen dieser 40minütigen Veranstaltung den Besuch der Giardini auf DoFrSaSo zu legen.
Lisa R. Harris singt "Work Song" |
Die Informationen zum jeweiligen Tagesprogramm laufen auch auf einem Monitor im ersten runden Raum des Zentralgebäudes, links oben an der Wand.
Alle diese Veranstaltungen sind im Biennaleeintritt enthalten.
Eine kleine, herausragende Ausstellung möchte ich noch besonders empfehlen, die nichts mit der Biennale zu tun hat, aber auch am Stichtag 22.11. endet:
"GARDENAL" in der Fondazione Bevilacqua La Masa am Markusplatz. Ganz hinten links in der Ecke, wenn man mit dem Rücken zur Basilika S. Marco steht. Neuere abstrakte Werke des Künstlers Luigi Gardenal aus Mestre, die (in den Parterreräumen) von der Laguna Sud inspiriert sind, dessen Umgang mit Farbe umwerfend ist. Die Bilder in der oberen Etage berichten von den Asienreisen Cardenals, sie sind weniger venezianisch, aber nicht weniger beeindruckend.
Eintritt frei.
Eines der kleinen Formate: Rosso Laguna, 2013 Luigi Gardenal |
Wer noch nicht die obere Etage des Palazzo Loredan am Campo S. Stefano mit einer Führung besuchen konnte, hat jetzt die Möglichkeit, auch wenn leider nicht der große Saal in die Ausstellung von Portugal einbezogen ist. In den Bibliotheksräumen zeigt Joao Louro die sitespezifische Installation "I Will Be Your Mirror - Poems and Problems", die wunderbar - kontemplativ und beunruhigend zugleich - in ihr Umfeld passt.
Der Titel bezieht sich auf ein Stück von Velvet Underground aus den 60er Jahren und es ist schade, dass es nirgends einen kleinen Monitor gibt, auf dem das Stück vorgestellt wird, deshalb hier bitte (auf die oberste Zeile klicken, um in die YouTube-Ansicht zu gelangen):
Die letzte Empfehlung für diese Biennale soll der Pavillon Azerbaijan im Palazzo Garzoni Mora sein. Meines Wissens zum ersten Mal findet eine Ausstellung unmittelbar nach einer großen Renovierung/Restaurierung statt, anstelle der üblichen Vermietung VOR den Renovierungsarbeiten (um nur 2 Bespiele zu nennen: Papadopoli und Soranzo van Axel). Hat sicher auch mit dem Marketing für den anstehenden Verkauf von 8 Apartments im Haus zu tun; zu sehen sind aber nur 2 Etagen der Wohnungen zum Canal Grande, ein kleiner Teil des Eingangsbereiches und eines der Nebentreppenhäuser (die Prachttreppe steht für die 10tausende Füsse der Biennalegäste nicht zur Verfügung). Die Renovierung scheint meiner Laienmeinung von unterschiedlicher Qualität zu sein, aber es sind schöne Balkendecken, Stuck, Freskos zu sehen und natürlich atemberaubende Ausblicke auf die nachbarlichen Dachgärten und den Canal Grande bis hin zu den derzeitigen Baustellen am Rialto.
Laura Ford "Penguins" |
Auch nicht zu den Randerscheinungen gehört der Kauf eines Biennaleauftritts für EinzelkünstlerInnen über Galerien und KuratorInnen in Gruppenausstellungen und sogar Nationalpavillons. Es gab im Vorfeld einigen Ärger und Skandälchen und im laufenden Betrieb den Rückzug von einzelnen nationalen Auftritten und vorzeitige Schließungen; kritisiert werden (vor allem etablierte italienische) KuratorInnen wegen der Platzierung von (vor allem chinesischen) KünstlerInnen zum Zwecke der Erhöhung ihres Marktwertes in Asien; Namen von KuratorInnen, KünstlerInnen und betroffenen Nationen wurden in diesem Jahr z. T. offen genannt, bzw. man bekannte sich freimütig dazu.
Hintergründe hin oder her - die Exponate im Palazzo Garzoni sind sowohl schlichten Geistes als auch witzig, dramatisch und interessant, die Ausstellung war und ist noch ein paar Tage ein Publikumsrenner. Obwohl man sich eine (großzügig ausgelegte) Mittagspause gönnt, die vielleicht schon manche/n BesucherIn vor verschlossener Tür in enger Gasse veranlasst hat, auf die Besichtigung zu verzichten.
Öffnungszeiten 10-13:30, 14-17:30 Uhr (letzter Einlass)
Haltestellen S. Samuele (Linie 2) und S. Angelo (Linie 1)
Stephanie Quayle "Jenga" |
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