3. März 2018

Wintertage in Venedig

Riva sette martiri

Nach so vielen Jahren mein erster Schnee in Venedig! 
Was natürlich daran liegt, dass Nässe und Kälte nicht mein Wetter sind und ich für die Schönheit der Stadt langes und strahlendes Tageslicht möchte, nicht nur ein paar Stunden melancholische Winterbeleuchtung. Ich weiß von einigen Korrespondent*innen, dass sie nur in den Wintermonaten nach Venedig reisen - ich habe das nach einigen Versuchen aufgegeben und nur zufällig durch einen Begleitungsauftrag die Schneetage dieser Woche erleben dürfen. 


Via Garibaldi

Bürgermeister Brugnaro warf für 2 Tage Schneefall 400 zusätzliche Spazzini (vermutlich über seine Zeitarbeitsfirma) an die Schneebekämpfungsfront, die vor allem die Brücken derart einsalzten, dass sich die Pracht schnell in nicht weniger rutschgefährlichen Matsch verwandelte. In den Giardini lagen am  zweiten Tag 10 cm, die mittlerweile weitgehend niedergeregnet wurden. 


Gemüseboot Via Garibaldi...

Ein ganz außergewöhnliches Venedigerlebnis - hier eine kleine Fotostrecke mit schönsten Grüßen an die Freund*innen des Winters in Venedig!


...und Gemüseboot bei S. Barnabà

Der Garibaldilöwe...


...auf dem Viale Garibaldi


Biennalebrücke

Fondamenta Zattere

Squero S. Trovaso



Anne Jacobson Schutte 26.2.2018


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5 Kommentare:

Angela hat gesagt…

Liebe Brigitte,

vielen Dank für diese außergewöhnlichen Bilder!
Ich gehöre zu denen, die sich nach Erzählungen und Berichten von Freunden einmal auf einen Venedigbesuch im Winter freuen - ohne es jemals ausprobiert zu haben.
Mein Mann möchte nicht so gerne und im Moment passt es auch mit den Ferienzeiten noch nicht. Natürlich mag auch ich die Sonne in Venedig, aber einmal den Touristenmassen auszukommen im Winter wäre doch ein Wunsch von mir.
Zunächst werden wir aber wieder über Ostern dort sein, wie schon seit einigen Jahren.
Davor lese ich immer regelmäßig Deine informativen Berichte, auch dafür herzlichen Dank!

Liebe Grüße
Angela

Anonym hat gesagt…

Liebe Brigitte, vielen Dank mal wieder für den guten Artikel. Seit einigen Jahren gehört eine Woche Venedig Anfang des Jahres zu unserem Urlaubsprogramm. Das hat mehrere Gründe: Zum einen ist es tatsächlich leerer, deutlich weniger Touristen. Man erkennt sofort die "echten" Venezianer. Sie sind in der Überzahl und in ihrem Verhalten und an ihrer Kleidung durchaus unterscheidbar von Touristen. Am schönsten ist natürlich die trockene Kälte - wenn es sie dann gibt. Auf einem Vaporetto mit dickem Schal auf dem vorderen Platz zu sitzen (denn dann niemand haben will) ist schon etwas Besonderes. Auch wenn einige Lokale geschossen haben, gibt es immer noch genügend Gastronomie. Und mittags an den Zattere in der prallen Sonne mit Sonnenbrille zu essen, lässt einem das Essen noch besser schmecken. Der Januar gehört zu den niederschlagsärmsten Monaten des Jahres, so dass sich immer im Januar sonnige Tage ergeben. Die Hotelpreise betragen in vielen Hotels etwa nur 40 % dessen, was sie im Sommer kosten. Letztes Jahre zahlten wir im 4-Sterne Hotel am Canal Grande fürs Doppelzimmer und gutes Bufet 64 €/Nacht, die Preise für den Sommer belaufen sich dann auf 250-400 €, also ein echtes Schnäppchen. Morgens konnten wir den Sonnenaufgang auf der Dachterrasse erleben, was uns für uns einen guten Auftakt des Tages bildete: Bei Frost hoch auf die Terrasse und dann zum Frühstück ins Warme. Wir haben jetzt erneut eine Fahrt über Lido, Punta Sabbioni, Treporti nach Burano bei herrlichem Sonnenschein gemacht und können dabei die recht lange Fahrt in der Sonne genießen. Ich habe übrigens den Eindruck, dass die "Wächter" in Museen und Kirchen bezüglich Fotografierenden deutlich nachlässiger geworden sind als früher, was ich hemmungslos ausnutze.
Wir hatten dieses Jahr keinen Schnee, dafür aber im letzten Jahr. Sonnenaufgang im Schnee. Der Sonnenaufgang ist im Januar etwa gegen 7.50 Uhr (den genauen Zeitpunkt kann man überall nachlesen), so dass ich noch vor dem Frühstück mir den schönsten Blickpunkt aussuche. Dafür empfehle ich z.B. die Standorte Punta della Dogana oder den Ponte Dona an den Fondamente Nove. Hier bekommt man jeweils Kuppeln von Kirchen mit aufs Bild, und manchmal gelingt es sich so zu positionieren, dass die Sonne auf einer Kuppel sitzt. Dann noch einen Espresso und zurück zum Frühstück.
Um nochmal Bezug auf Deinen Eintrag in Hinsicht auf Krippen zu nehmen. Die Krippe aus Muranoglas im Markusdom wurde diesmal am Montag nach Dreikönige abgebaut, in vielen anderen Kirchen jedoch sind sie noch bis Mitte Januar zu sehen. Viele Krippen waren anderes gestaltet als im Jahr zuvor. Auch dieses Jahr gab es wieder eine Ausstellung mit Krippen aus Muranoglas von jungen Künstlern in der Scalzi-Kirche.
Alles in allem ist Venedig im Winter auf jeden Fall empfehlenswert. Zu viel Werbung sollte man aber dennoch nicht machen, sonst wird sich das vielleicht ändern. Wir hatten dieses Jahr nur sehr geringe Hochwasser erlebt, die uns nicht beeinträchtigt haben. Letztes Jahr allerdings mussten wir erst Stiefel kaufen, um ins Hotel zu kommen.
Neu für mich dieses Jahr war, dass es jetzt Verbindungen nach Torcello gibt, ohne das Vaporetto wechseln zu müssen. Und ich habe mich danach erkundigt, ob man auf Transportschiffen mitfahren kann. Man kann, kostet etwas (mehr), geht aber ohne Probleme mit oder ohne Fahrer zu mieten, allerdings nur in der Lagune, nicht im eigentlichen Venedig. Das kommt dann im Sommer dran. Festpreise für 2,5 Stunden.
Neu war für mich die Krypta unter San Simeone piccolo. Die Aufsicht sagte, sie sei über 1000 Jahre alt. Sie ist groß, verzweigt, aber niedrig und sehr sehr dunkel. Man bekommt lediglich eine Kerze in die Hand gedrückt und kann kaum etwas sehen. Ich habe mein Handylicht angemacht. Es finden sich überall Fresken, die ich überhaupt nicht einordnen kann: alt oder neu? Ich habe nichts darüber gefunden. Neu für mich war die Gärtnerei hinter der alten Misericordia mit Treibhäusern und den vielen Blumenbeeten, so was hätte ich hier nicht erwartet.
Also: immer wieder Neues!
Viele Grüße
Aldebaran

ebbonn hat gesagt…

Danke wieder einmal für Deinen ausführlichen Beitrag, Aldebaran!
Für Dich, liebe Angela, ist er sicher eine Bestätigung und Empfehlung.
An meiner Überzeugung halte ich fest: lange Tage und Sonne in Venedig bitte. Die Bilanz meiner letzten 5 Tage: 1,5 Tage Schnee, 3 Tage Dauerregen, 1/2 Tag Nebel mit minutenweise blasser Ahnung von Sonne. Das ist exakt das Wetter, bei dem man den sprichwörtlichen Hund nicht vor die Tür jagt und bei dem ich nur notgedrungen rausgehe - und was gibt es Langweiligeres als ein Hotelzimmer, wenn die schönste Stadt vor der Tür liegt. Aber nach Deiner Erfahrung scheint der Januar weniger nass zu sein (und darüber hinaus karnevalsfern), was man vom Februar/März nicht sagen kann.

Dein Hinweis auf die Möglichkeit Transportboote zu mieten interessiert sicher alle unter uns, die regelmäßig Venedig und die Lagune erkunden. Und danke für den Hinweis auf die Krypta unter S. Simeone piccolo - ich hatte ihn vor einem guten Jahr von einer Korrespondentin erhalten (die mir riet, eine Kopfleuchte aufzusetzen), aber leider hat das zeitlich noch nicht geklappt. Nächstes Mal!

Herzliche Grüße
Brigite


Silencer hat gesagt…

Aaaw, schade, knapp verpasst. Venedig im Schnee, das gibt´s bestimmt nicht all zu oft.
Ich fühle mich auf jeden Fall gegrüßt, ich mag Venedig im Winter.

Anonym hat gesagt…

Mi dispiace: noch knapper verpasst, da am 2. März schon kein Schnee mehr zu sehen war!
Saluti da Ermengarda = Irmgard